Bringt das handliche Galaxy ACE 3 einen Großteil der Features des S4 mit sich oder bietet Samsung wieder nur eine stark reduzierte Variante des Flaggschiffes an?
Nachdem die Konkurrenz wie Motorola oder Sony ständig an neuen Mittelklasse-Smartphones arbeitet, will auch Samsung nicht zurückbleiben und bringt mit dem Galaxy ACE 3 ein kleines Kraftpaket in edler Optik – trotz klassischem Samsung-Design – auf den Markt. Ob es gelingt, mit Features wie der „S Voice“-Sprachsteuerung, „Smart-Stay“ und „Smart Alert“ die Vormachtstellung unter den Anbietern zu halten, zeigt unser Test.
Finger weg, wenn du große Hände hast, die Texteingabe wird dadurch zur Belastungsprobe. Und auch die Qualität der Kamera ist verbesserungswürdig.
Nachdem das Vorgängermodell Galaxy ACE 2 noch mit dem veralteten Android 2.3 ausgestattet war und auch in Sachen Geschwindigkeit sowie Kamera-Qualität recht schnell an seine Grenzen stieß, steht der südkoreanische Hersteller Samsung jetzt mit dem leistungsstärkeren und NFC-fähigen Folgemodell ACE 3 in den Startlöchern. Zwei Ausführungen stehen zur Auswahl: die LTE Ausführung, welcher wir uns in diesem Test widmen, und die 3G-Variante.
Der DualCore-Prozessor taktet mit 1,2 GHz und verfügt über 1 GB Arbeitsspeicher. Ausgestattet mit Android 4.2.2 arbeitet das Gerät flüssig und zeigt erst bei „Zumüllen“ des internen Speichers oder gleichzeitiger Benutzung zu vieler Anwendungen erste Leistungseinbußen. Mit 13.646 Punkten des AnTuTu-Wertes braucht sich das ACE 3 im Vergleich mit dem S3 nicht zu verstecken. Auch der 8 GB-Speicher kann sich sehen lassen, dabei belegt das System 3 GB und es bleiben 4,6 GB zur freien Verfügung. Selbst das Innenleben wurde optimal verbaut, denn das Telefon überstand sogar ganz problemlos einen Sturz ins Wasser.
Samsung ist sich in Sachen Design natürlich treu geblieben, auch wenn man optisch einen Schritt zurückging und das Gehäuse wieder eckiger und dadurch kompakter anlegte. Dementsprechend gut liegt es mit seinen 119,5 Gramm in der Hand. Außerdem lässt es sich problemlos bedienen, wobei User mit größeren Fingern doch recht schnell verzweifeln werden. Der Akku ist mit seinen 1.800 mAh eher Durchschnitt und muss bei regelmäßiger Verwendung alle zwei Tage aufgeladen werden. Wobei die oben erwähnten Features natürlich kräftig am Akku saugen, sofern sie aktiviert sind. Die Sprachsteuerung funktioniert dabei zuverlässig und hat nur selten ein Verständigungsproblem.
Das gestochen scharfe 4 Zoll-Display überzeugt mit 480 x 800 Pixeln auf ganzer Linie und auch die Pixeldichte mit 233 ppi reicht für eine einwandfreie Darstellung. Außerdem wurde beim ACE 3 erstmals ein LCD-Panel verwendet und nicht wie bei den Vorgängern ein AMOLED-Screen. Was sich aber nur geringfügig auf die Sättigung und Helligkeit auswirkt. Trotzdem fällt es im direkten Vergleich hinter das Motorola Moto G zurück, das in der Preisklasse mit 4,5 Zoll und 720 x 1.280 Pixel definitiv das bessere Display besitzt. Die Smart Stay-Funktion (Display bleibt so lange eingeschaltet, wie es angesehen wird) ist nur bedingt zu gebrauchen, da es bei Dunkelheit komplett den Dienst verweigert.
Das ACE 3 brüstet sich mit seiner 5 Megapixel-Kamera samt LED-Blitz, die damit zwar relativ hoch angesiedelt ist, dennoch fehlt es ihr an Schärfe, Helligkeit und Brillanz. Und auch im Makrobereich ändert sich an den Gegebenheiten nicht viel. Vor allem, da die Bilder bei genauerer Betrachtung sogar eine leichte Körnung aufweisen. Ganz zu schweigen von der Fokusierungsgeschwindigkeit, die Schnappschüsse oftmals unmöglich macht.
Das Galaxy Ace 3 ist ein leistungsstarkes und formschönes Smartphone für den Allrounder. Profis sollten allerdings die Finger davon lassen, vor allem, wenn diese etwas größer sind. Auf den ersten Blick wirkt das vorliegende Modell als stünde es dem Flaggschiff S4 in kaum etwas nach, doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass das ACE 3 limitiert ist, denn Wunder vollbringen kann es nicht. Überhaupt sollte dem Vergleichsmodell Motorola Moto G der Vorrang gegeben werden, da es mit dem besseren Display und vor allem dem niedrigeren Preis recht attraktiv herüberkommt. Für die Samsung-Liebhaber wird sich die Frage vermutlich nicht stellen, alle Um- oder Neueinsteiger sollten aber auf jeden Fall beide Modelle testen, da das Moto G auch ohne LTE, dafür mit einem Quad-Core-Prozessor die Nase eindeutig vorne hat.