Das Galaxy Note 4 stellt derzeit die Speerspitze des koreanischen Unternehmens dar und soll in den kommenden Wochen die Verkaufscharts stürmen. Doch kann das Phablet halten, was es verspricht? Wir haben den Test gemacht.
Auf der IFA hatte Samsung die Ehre mit der Vorstellung des neuen Note-Phablets die Massen zu begeistern und das ist eigentlich auch gelungen. Doch nicht nur auf dem Papier macht das neue Note 4 eine gute Figur, sondern auch in der Hand der Nutzer.
Bevor es aber ins Detail geht, werfen einen Blick unter die Haube des Geräts: Darunter schlummert ein Qualcomm Snapdragon 805 Quad Core-Prozessor gepaart mit 3 GB Arbeitsspeicher. Genügend Leistung ist also auf alle Fälle da. Das belegen nicht nur die Benchmarks (AnTuTu 46151 Punkte, GFX Bench 2352 Punkte, Vellamo 3349 Punkte), sondern auch das Betriebssystem läuft zu jedem Zeitpunkt flüssig -Top! Leider dauert das Anzeigen der Multitasking-Ansicht, bei der sich Samsung von Android Lollipop inspirieren ließ, teilweise sehr lange. Das ist aber kein Problem des Prozessors, sondern hier muss der Hersteller mit einem neuen Software-Update nachbessern. Ansonsten ist nur zu erwähnen, dass der Prozessor auf der 32 Bit-Architektur basiert und somit nicht die volle Leistung aus dem neuen Android 5.0 rausholen kann. Warum Samsung hier auf den 805-Chip und nicht 810 zurückgegriffen hat, erschließt sich uns nicht.
Sehr positiv fällt aber das extrem helle 5,7 Zoll große Super AMOLED-Display auf, welches in 2560 x 1440 Pixel auflöst und somit vor allen anderen Flaggschiffen ist. Zwar verfügt das LG G3 über die gleiche Auflösung, allerdings handelt es sich dabei um ein LCD IPS-Display, was natürlich nicht annähernd an die Farbwerte eines Super AMOLED-Panels rankommt. Wer jetzt denkt, dass dieser Bildschirm besonders viel Strom braucht, den können wir beruhigen. Bei normaler Benutzung schafft es das Note 4 durch 2 Tage ohne an die Steckdose zu müssen.
Kommen wir aber jetzt zu den Neuerungen gegenüber dem Vorgänger. Neben dem Upgrade beim Prozessor, RAM und Display haben sich die Koreaner auch noch weitere Verbesserungen einfallen lassen. Die Markanteste von außen ist der Metall-Rahmen, welcher bereits bei der Alpha-Serie eingeführt wurde und für ein sehr hochwertiges Feeling sorgt. Auch die Nähte an der Leder-Rückseite sind verschwunden, die einen etwas komischen Eindruck vermittelten. Für die Geräte von Samsung üblich, ist natürlich auch beim Note 4 wieder der Fingerabdruck-Sensor sowie Herzfrequenzsensor mit an Bord.
Neben dem Äußeren und der Ausstattung wurde am Note spezifischen S-Pen gefeilt, der jetzt noch mehr kann als beim Vorgänger. Der neue Stift kann nämlich jetzt die Geschwindigkeit mit der geschrieben wird, eventuelle Rotationen, den Anpressdruck und die Stellung zum Display besser wahrnehmen, was vor allem in der S Note-App beim Schreiben sehr hilfreich ist und das Gefühl vermittelt, dass man mit einem echten Stift schreibt. In der Praxis bedeutet das eine bessere Handhabung und ein nicht ganz so „komsiches“ Gefühl bei der Verwendung.
Natürlich kann man mit dem Stift mehr machen, als nur zu Schreiben. Das bekannte Menü, welches durch Drücken des Knopfes am S-Pen aufgerufen wird, haben die Koreaner überarbeitet. Dort findet man jetzt „Aktionsmemo“ (öffnet einen Notizzettel), „Intelligente Auswahl“ (wählt aus einem Rahmen, den du aufziehen kannst, relevante Infos aus), „Bildclip“ (speichert nur den ausgewählten Ausschnitt des Bildschirms) und „Screenshotnotiz“ (macht einen Screenshot, den man noch mit Infos versehen kann. Neu ist, dass man den Stift jetzt wie eine Maus verwenden kann. In der Galerie kannst du so zum Beispiel mehrere Elemente über einen Auswahl-Rahmen selektieren und Beispielsweise in die Cloud hochladen.
Alles in Allem muss man sagen, dass das Note 4 das Beste Gerät seit langem vom koreanischen Hersteller ist. Trotz dem 5,7 Zoll großen Display liegt das Phablet sehr gut in der Hand und man hat nie das Gefühl, dass es aus der Hand gleitet. Wer auch unterwegs produktiv sein will und auf große, helle Displays steht, sollte das Note 4 definitiv in Erwägung ziehen.