Samsung Galaxy S3

Würdiger Nachfolger des S2 mit viel Power

und sehr gutem Akku

Der Nachfolger des sehr erfolgreichen Galaxy S2 besticht mit einem Quad Core-Prozessor, Android 4.0 mit TouchWiz-UI und vielen Software-Erweiterungen. Ein herausragendes Merkmal ist der überdurschnittliche Akku des Galaxy S3.

Bereits im Vorfeld war klar, dass das Samsung Galaxy S3 das erste Android-Smartphone werden wird, welches es in Sachen Medienrummel mit dem iPhone aufnehmen kann. Doch Hype hin oder her, wie gut ist das S3 wirklich? Die Antwort finden Sie in unserem umfangreichen Test, in dem wir nicht nur auf sämtliche wichtige Aspekte des Gerätes eingehen, sondern auch unsere Leser und Kollegen zu Wort kommen lassen.

Das Galaxy S3 ist etwas für Sie, wenn Sie…

… ein Smartphone mit sehr viel Leistung, einem sehr guten (austauschbaren) Akku und vielen Software-Extras suchen.

Das Galaxy S3 ist nichts für Sie, wenn Sie…

… mit dem extravaganten Design nichts anfangen können und Wert auf ein Uni-Body-Gehäuse legen.

Evolution statt Revolution

Die Erwartungen an das Samsung GT-I9300, besser bekannt unter dem Namen Samsung Galaxy S3, waren so hoch wie an noch kein Android-Smartphone zuvor. Kaum verwunderlich, dass es zum Design und den Spezifikationen vielerorts eher ernüchternde Stimmen gab und gibt, da das Galaxy S3 letztendlich „nur“ ein sehr gelungenes Oberklasse-Smartphone ohne viele Überraschungen geworden ist.

Ernüchterung beim Display

Das Galaxy S3 verfügt entgegen früherer Annahmen über kein Full HD, sondern „nur“ über ein 1280 x 720 Pixel HD Super AMOLED-Display. Dieses ist 4,8 Zoll groß und somit deutlich größer als der Bildschirm des populären Galaxy S2 (4,3 Zoll) und minimal größer als jenes des Galaxy Nexus (4,65 Zoll). Die HD-Auflösung ergibt in Kombination mit dem 4,8 Zoll-Bildschirm eine Pixeldichte von recht ordentlichen 306 Pixel per Inch. Eine Enttäuschung ist, dass beim Displaypanel – wie bereits beim Galaxy Nexus und Galaxy Note – die Pen Tile Matrix-Technik zum Einsatz kommt. Aufgrund der hohen Pixeldichte ist der gefürchtete „Ausfrans-Effekt“ bei Schriften aber nicht vorhanden. Insgesamt bewegt sich die Display-Qualität also auf dem hohem Niveau der beiden eben genannten Galaxy-Smartphones. Im Vergleich zum Bildschirm des HTC One X, bei dem ein Flüssigkristall-Display der zweiten Generation, ein Super LCD 2, verbaut ist, kann das Galaxy S3 mit besserem Schwarzwert punkten. Schwächen zeigt das S3 aber bei der Darstellung von weißen Flächen, da hat das One X klar die Nase vorne. Bei näherer Betrachtung wirkt das One X zudem schärfer, da bei Pen Tile Matrix-Displays weniger Subpixel zum Einsatz kommen als bei „konventionellen“ Flüssigkristall-Bildschirmen. Ob nun AMOLED oder LCD besser ist, ist letztlich aber eine Glaubensfrage, da beide Bildschirmtechnologien sehr gute Ergebnisse mit einigen Stärken und Schwächen liefern.

Kein leichtes Urteil: Design und Verarbeitung

Zum Erscheinungsbild des Galaxy S3 gab es bereits vor der Veröffentlichung viele kritische Stimmen. Das Problem beim Galaxy S3 ist wohl hauptsächlich, dass das Design stark vom Galaxy S2 abweicht. Viele, die vom Vorgänger auf den Nachfolger umsteigen möchten, könnten deshalb mit der Optik so ihre Probleme haben – zumal es das S3 nicht in einer schwarzen Ausführung gibt. Wem die Form des Galaxy Nexus gefällt, wird sich mit dem S3 hingegen schon eher anfreunden können.

Fakt ist, dass das markanteste Element der Galaxy S-Serie, der Hardware-Button im unteren Bereich des Gehäuses, beibehalten und bewusst auf Softkeys wie beim Galaxy Nexus verzichtet wurde. Ein Schritt, der bereits von HTC bei der One-Serie gemacht wurde.

Wie die Hersteller anderer Top-Smartphones – etwa HTC beim One X oder Nokia beim Lumia 900 – setzt auch Samsung beim S3 auf ein hochwertiges Polycarbonat-Gehäuse. Kritik zur Materialwahl ist hier also eher unangebracht, zumal Polycarbonat auch Vorteile in puncto Gewicht und Sturzresistenz gegenüber einem Gehäuse aus Metall bietet. Entgegen dem aktuellen Trend, den Akku fix zu verbauen, lässt sich dieser beim Galaxy S3 problemlos wechseln. Zu diesem Zweck kann der Deckel auf der Rückseite des Gerätes geöffnet werden, dort lassen sich übrigens auch die (gewöhnliche) SIM-Karte sowie eine microSD-Karte mit bis zu 64 GB (!) Speicherplatz verstauen.

Etwas größer als das Galaxy Nexus

Das Galaxy S3 ist 136,6 x 70,6 x 8,6 Millimeter groß und wiegt 133 Gramm. Zum Vergleich: Das Galaxy S2 misst 125,2 x 66 x 8,49 Millimeter und wiegt 116 Gramm. Der Vorgänger ist also etwas kleiner und leichter als das S3. Auch das recht groß geratene Galaxy Nexus ist mit seinen 135,5 x 67,9 x 8,9 Millimetern minimal kompakter, wiegt mit 135 Gramm aber in etwa gleich viel. Wer vom Galaxy S2 auf den Nachfolger umsteigt, muss sich sicherlich erst ein wenig an den größeren Formfaktor gewöhnen. In Summe liegt das S3 aber sehr gut in der Hand und passt absolut problemlos in die Hosentasche. Mit dem HTC One X, welches die Maße 134,3 x 69,9 x 8,9 hat, ist das S3 in Sachen Größe fast ident.

Ein Unterscheidungsmerkmal, mit dem sich das Galaxy S3 deutlich von der Konkurrenz abhebt, ist der im Gerät verbaute Akku. Mit 2.100 mAh gehört dieser nämlich zu den stärksten, die derzeit in Oberklasse-Smartphones zu finden sind. Das wirkt sich natürlich positiv auf die Akkulaufzeit aus, zumal der Quad Core-Prozessor des S3 bei weniger rechenintensiven Aufgaben besonders stromsparend zu Werke geht. Vier Kerne bedeuten also nicht gleichzeitig einen höheren Energieverbrauch, da die komplette Power ohnehin nur bei rechenintensiven Spielen ausgenutzt wird.

Akkulaufzeiten im Vergleich

Der 2.100 mAh starke Akku des Galaxy S3 schlägt sich im Vergleich zur Konkurrenz außerordentlich gut. Bei der Gesprächszeit bietet nur das Galaxy Note mehr, in diesem ist aber auch ein fetter 2.500 mAh Akku verbaut.

 

Das Galaxy S3 wurde von Samsung mit einer Vielzahl von Software-Extras versehen.

Quad Core-Power mit Sparmodus

Im Galaxy S3 ist ein leistungsfähiger Exynos 4 Quad-Chip verbaut, der von Samsung selbst gefertigt wird. Dieser beinhaltet unter anderem einen ARM Cortex-A9 Quad Core-Prozessor mit 1,4 GHz sowie einen ARM Mali-400 Grafikprozessor. Letzterer ist übrigens vom gleichen Typ wie jener, der etwa auch schon im Galaxy S2 und Galaxy Note verbaut wurde, jedoch ist die Galaxy S3-GPU etwa um zwei Drittel schneller. In Benchmark-Tests liegen sowohl CPU als auch GPU deutlich vor der Konkurrenz und lassen selbst Nvidias Tegra 3-Chipsatz, der etwa im HTC One X verbaut ist, knapp aber doch hinter sich. Der Arbeitsspeicher beträgt wie in der Smartphone-Oberklasse typisch 1 Gigabyte.

Die Akkuleistung des S3 ist beachtlich: 10 Stunden Gesprächszeit im 3G-Netz, 10 Stunden Videowiedergabe oder 5 Stunden Internetsurfen mit einer Ladung sind drin. Damit ist es eines der derzeit ausdauerndsten Smartphones.

Android 4 mit entschlacktem Touchwiz

Wenig überraschend läuft auf dem Galaxy S3 Android 4.0.4 Ice Cream Sandwich. Die bereits vom Galaxy S2 oder Galaxy Note bekannte TouchWiz-Oberfläche wurde jedoch durch eine Reihe von Funktionen erweitert. Die Optik ist dezent ausgefallen, Samsung nennt dies „Nature UX“. Das Smartphone reagiert auf das Gesicht, die Stimme und die Bewegungen des Nutzers. Die entsprechenden Features, wie etwa Smart Stay, S Voice, Direct Call und Smart Alert, zeigen wir Ihnen auf Seite 34 im Detail. Diese Extra-Funktionen sind allesamt gut durchdacht und auch nützlich, letztlich aber kein Argument, mit dem sich das Galaxy S3 eindeutig von der Konkurrenz hervorhebt. Womit Samsung hingegen bestimmt bei vielen Kunden punkten kann, ist der inkludierte 50 GB Dropbox-Speicher. Zum Vergleich: Bei der HTC One-Serie bekommt man 25 GB.

Solide Kamera mit Extras

Auf der Rückseite ist eine 8 Megapixel-Kamera verbaut, inklusive LED-Blitz und dem bereits vom Galaxy Nexus bekannten Zero Shutter Lag-Features. Frontseitig ist eine 1,9 Megapixel-Kamera zu finden, die Aufnahmen in 720p HD-Qualität erlaubt. Diese an sich eher konservativen Spezifikationen hat Samsung durch einige neu entwickelte Zusatzfeatures erweitert. Mit der Burst Shot-Funktion können beispielsweise Serien von bis zu 20 Fotos geschossen werden. Die Funktion “Best Photo” schlägt anschließend automatisch das Beste aus einer Serie von 8 Bildern vor.

Keine LTE-Version für Europa

Neben der üblichen 3G-Version mit HSPA+ 21Mbps sind für manche Regionen auch 4G LTE-Versionen geplant, allen voran in den USA. Eine LTE-Version wird es für Deutschland, Österreich und die Schweiz nicht geben, schuld sind wie bereits beim aktuellen iPad die unterschiedlichen LTE-Frequenzen, die es rund um den Globus gibt. Der Release der 3G-Versionen ist europaweit am 29. Mai 2012 erfolgt.

Optional erhältliches Zubehör

Mit einer optional erhältlichen Dockingstation, dem „Wireless Charging Kit“ kann das Samsung Galaxy S3 kabellos per Induktion geladen werden. Dazu muss das Smartphone lediglich auf die Dockingstation gelegt werden. Etwas eigenwillig ist das „S-Pebble“: Ein MP3-Player, der sich mit dem Galaxy S3 synchronisiert und gleichzeitig als Fernbedienung zur Musikwiedergabe dient. Darüber hinaus bietet Samsung noch weiteres Zubehör an, wie etwa ein „Flipcover“, mit dem das Display vor Kratzern und Schmutz geschützt wird. Das „AllShare Cast Dongle“ ermöglicht das kabellose Übertragen von Video- und Audiosignale an ein TV-Gerät oder einen Beamer. Alternativ ist auch ein direkter Anschluss per HDMI Adapter möglich. Wenig überraschend gibt es auch ein spezielles Ladegerät für PKWs. Wie beim Galaxy S2 und beim Galaxy Nexus wird es auch ein Battery-Kit geben, dass mehr Leistung bieten wird wie der ohnehin schon ganz ordentliche 2.100 mAh Akku. Wann dieses Zubehör erscheint und wie viel es kosten wird, ist noch nicht bekannt.

Per All Share Feature lassen sich Inhalte ohne Weiteres vom Galaxy S3 an DLNA fähige Geräte wie etwa Fernseher weiterleiten.

Benchmarkergebnisse im Vergleich

Das Galaxy S3 lässt in den drei gängigen Benchmarks AnTuTu, Vellamo und GLBenchmark seinen Vorgänger weit hinter sich. Selbst das pfeilschnelle HTC One X kann nicht mithalten.

 

Fazit

Seien wir uns ehrlich: Das Galaxy S3 konnte aufgrund des vorangegangenen Hypes für viele nur eine Enttäuschung werden. Letztlich ist das Gerät tatsächlich „nur“ ein Oberklasse-Smartphone geworden, das in der gleichen Liga wie das schon einige Monate erhältliche One X von HTC spielt. Eine Frage des subjektiven Geschmacks ist das Design, zählt man aber objektiv alle Aspekte des Galaxy S3 zusammen, ist es das derzeit beste Smartphone am Markt. In Sachen Performance und Akkulaufzeit legt das Gerät die Messlatte für alle Konkurrenten höher und auch in Sachen Software geht Samsung eigene Wege, ohne jedoch die Android-Oberfläche zu überladen.

In Benchmakr-Tests liegt das Galaxy S3 deutlich vor der Konkurrenz

Zählt man alle Aspekte des S3 zusammen, ist es das derzeit beste

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