HTC One mini

Schnelles und kleines Smartphone

zum günstigen Preis

Während Samsung weiterhin ungebrochen den Smartphone-Markt dominiert, sah es für das taiwanische Unternehmen HTC im vergangenen Jahr weniger gut aus. Nach einem Produktfeuerwerk im letzten Jahr, welches sich rückblickend eher als Produkt-Chaos entpuppte, gelang mit dem HTC One die Kehrtwende, denn das Gerät überzeugte sowohl in Tests als auch in Sachen Verkaufszahlen und führt nach wie vor unsere Smartphone-Bestenliste an. Mit dem One mini soll nun sowohl preislich als auch größen- und leistungstechnisch das Segment unterhalb des One erschlossen werden. Das Gerät ist der inoffizielle Nachfolger des sehr soliden Mitelklasse-Boliden HTC One S aus dem letzten Jahr und der direkte Konkurrent zum Galaxy S4 mini von Samsung. Doch gibt es tatsächlich einen Mehrwert gegenüber dem Quasi-Vorgänger und wie schlägt sich das Gerät gegen das S4 mini?

Die Stärken des One in einem kompakten Gehäuse

HTC verfolgt bei der Mini-Variante seines aktuellen Smartphone-Flaggschiffes eine sehr ähnliche Strategie wie Samsung. Denn sowohl das Design des Gehäuses, als auch die beigefügte Software orientieren sich stark am jeweiligen großen Bruder. Beachtlich ist, dass sich beim One mini die wichtigsten vier Kernfeatures des One wiederfinden. So ist das Gehäuse aus Aluminium, die „Boomsound “-Lautsprecher sind an der Front angebracht, die Oberflächenanpassung Sense 5 inklusive dem ikonischen Blinkfeed  ist in Kombination mit Android 4.2.2 mit an Bord und selbst die Rückkamera mit vier Megapixel ist mit von der Partie. Bei Letzterer ist allerdings nur ein digitaler und kein optischer Bildstabilisator zu finden. Die Infrarot-Schnittstelle des One, über die sich TV-Geräte oder Satelliten-Receiver steuern lassen, ist aber dem Rotstift zum Opfer gefallen. Beachtlich ist, dass so gut wie keine Kompromisse bei der Verarbeitungsqualität eingegangen wurden: Das One mini fühlt sich genau so hochwertig an, wie das große One. Aufgrund der Tatsache, dass Größe und Gewicht geringer ausgefallen sind, liegt es sogar einen Tick besser in der Hand.

Der ikonische Blinkfeed ist ebenfalls dabei. Wie beim HTC One läuft auch hier Android 4.2.2 mit Sense 5, künftige Updates sollen zeitgleich ausgerollt werden.

Gutes Display, solide Hardware

Wie auch beim Galaxy S4 mini misst das Display des One mini 4,3 Zoll. Es gibt aber zwei Unterschiede: Einerseits besitzt das One mini HD-Auflösung von 1280 x 720 Pixel mit einer Pixeldichte von 341 ppi, andererseits ist im HTC-Gerät ein Super LCD2-Panel und keines auf Basis der AMOLED-Technologie zu finden. Im direkten Vergleich wirken Farben beim S4 mini kräftiger, das Bild ist beim One mini aber schärfer und realitätsgetreuer. Ein Vorteil von LCD bzw. Nachteil von AMOLED ist zudem, dass Bildschirme auf LCD-Basis im Freien besser lesbar bleiben. Der Verzicht auf Full HD ist beim One mini also nicht weiter schlimm, zumal es bei einer Displaygröße von 4,3 Zoll ohnehin nicht nötig wäre und sich lediglich negativ auf Akkuleistung und Performance auswirken würde. Die inneren Werte der Mini-Variante kommen erwartungsgemäß abgespeckt daher. Anstatt des Qualcomm Snapdragon 600, der im HTC One oder Galaxy S4 verbaut ist, befindet sich im One mini ein Snapdragon 400 SoC  mit einer 1,4 GHz Dual Core-CPU und einer Adreno 305 GPU. Interessant ist, dass diese Kombination Top-Smartphones aus dem Vorjahr in Sachen Performance hinter sich lässt. Der Dual Core-Chip geht zudem recht sparsam zu Werke, die Akku-Kapazität von 1.800 mAh ist aber deutlich kleiner als beim S4 mini. Der Akku lässt sich zudem nicht tauschen und Speicher nicht per microSD-Karte erweitern.

Die Rückseite ähnelt stark dem großen One, allerdings ist beim mini an den Seiten mehr Polycarbonat zu finden.

4 MP Kamera und Zoe

Beachtlich ist, dass im One mini die gleiche Kamera mit 28 mm Linse, beachtlicher f 2.0 Lichtstärke, einem dezidierten Image-Chip und dem Sensor mit 4 Ultrapixel verbaut ist. Ultrapixel deshalb, weil die Pixel deutlich größer sind als bei der Konkurrenz und so mehr Licht durchlassen. Die bewusste Reduktion wirkt sich zudem positiv auf Software-Features aus, denn mit HTC Zoe lassen sich Foto-Abfolgen anfertigen, was mit einer höheren Megapixel-Anzahl leistungstechnisch schwierig wäre. Einen Unterschied zum One gibt es aber: Bei der Rückkamera ist kein optischer, sondern nur ein digitaler Bildstabilisator vorhanden.

In Sachen Design ähneln sich beide One-Varianten stark. Das mini ist aber 5,4 mm kürzer und 5,2 mm schmäler als das gleich dicke One.

Gewohnte Software-Extras

Während es beim Thema Hardware einige Abstriche gibt, sieht es bei der Software anders aus. So sind sämtliche Funktionen von Sense 5 inklusive Blinkfeed auch beim One mini vorhanden, außerdem läuft auf dem mini die neueste Iteration auf Basis von Android 4.2.2, die im Juli auch für das HTC One ausgerollt wurde und beispielsweise praktische Quick-Settings einführte. In puncto Software sind also beide Geräte gleichauf, außerdem sollen künftige Updates zeitgleich ausgerollt werden.

Wie beim One ist der On/Off-Button etwas ungünstig platziert, außerdem wurde die Infrarot-Schnittstelle gestrichen.

Fazit

Respekt: Mit dem One mini ist es HTC gelungen, die einzigartigen Kernaspekte des One – wie etwa die hervorragende Verarbeitung, die tollen Frontlautsprecher oder die flotte Kamera – in ein kompakteres und vor allem günstigeres Gerät zu packen. Gleichzeitig sind hier auch die Schwächen des One zu finden, etwa der fix verbaute Akku oder der nicht erweiterbare Speicher. Der angepeilte UVP von 449 Euro ist aber dennoch eine starke Kampfansage, vor allem in Anbetracht der gebotenen Verarbeitung und Display-Qualität.