Smartphones von Oppo fliegen in Europa noch weitgehend unter dem Radar der Konsumenten. In manchen Zirkeln gelten die günstigen Geräte, die der chinesische Hersteller exklusiv übers Internet vertreibt, aber als Geheimtipp.
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5-Zoll-Flachmann und
6-Zoll-Monster.
Das 2004 im südchinesischen Donguan gegründete Unternehmen OPPO blickt auf erfolgreiche Anfangsjahre mit der Herstellung von Blu-Ray-Playern, Verstärkern und Kopfhörern zurück. Nach der Eröffnung von regionalen Zweigstellen in Süd- und Südostasien streckte es seine Fühler vor einigen Jahren auch nach Europa und den USA aus und baut seit 2011 auch Smartphones. Größeres Aufsehen erregte der Hersteller zuletzt im Vorjahr mit dem Phablet Oppo N1, das über eine von hinten nach vorne frei schwenkbare 13 Megapixel-Kamera verfügte – welche beim Nachfolger N3 sogar motorisiert war. Mit dem jüngst vorgestellten (und in Kürze per Direktvertrieb in Deutschland erhältlichen) Oppo R7 und R7 Plus handelt es sich aber um ganz konventionelle Smartphones.
iPhone 6 lässt grüßen
Das Design der Geräte erinnert mit der zum Teil aus Aluminium gefertigten Rückseite und dem zu den Rändern hin gewölbten Deckglas an das iPhone 6 und 6 Plus, wenn auch der markante Home-Button am unteren Rand fehlt. Sowohl das kleinere R7 als auch das wuchtige R7 Plus fallen aber größer aus: Ganze 6 Zoll misst der Bildschirm des R7 Plus, immerhin noch 5 Zoll der des R7. Letzeres ist mit einer Dicke von nur 6,3 Millimetern aber sehr schlank und liegt angenehm in der Hand. Zwei Dinge trüben diesen Eindruck beim R7 leider: Zum ersten ist der Power-Button seltsam platziert – er liegt auf der linken Seite des Geräts, ist also bei Einhandbedienung von Rechtshändern nur mit dem Zeigefinger zu erreichen. Zum zweiten ist die linke der drei Funktionstasten (kapazitiv beim R7, on-screen beim R7 Plus) eine Menütaste statt einer Multitasking-Taste. Ein Anachronismus, der bei neuen Geräten nur noch selten zu finden ist.
Bei den Displays kommt AMOLED-Technik zum Einsatz, die bei FullHD-Auflösung für kräftige Farben und echtes Schwarz bei dunklen Bildpartien sorgt. Eine erfreuliche Besonderheit, denn von Samsung abgesehen setzen immer noch nur wenige Hersteller AMOLED-Panels ein. Auch die Helligkeit der Oppo-Displays (oft ein problematischer Aspekt bei AMOLED) kann sich sehen lassen.
Interessante Ausstattung
Wer viel unterwegs ist, wird die Schnell-Ladefunktion der Geräte schätzen: 5 Minuten an der Steckdose liefern genug Saft, um wieder 2 Stunden telefonieren zu können und in nur 30 Minuten geht die Ladung von 0 auf 75%. Dafür braucht es allerdings das Original-Ladegerät, das unserem Testgerät nicht beilag. Mit unserem gewöhnlichen, 2 Ampere starken Adapter luden die Geräte nicht außergewöhnlich schnell. Die Energiespeicher selbst sind beim R7 ausreichend (2320 mAh) und beim R7 Plus sehr großzügig (4100mAh) dimensioniert. Dual-SIM ist Standard in Asien, dementsprechend sind auch die beiden Varianten des R7 damit ausgestattet. Der Nutzer kann entweder zwei (Nano-) SIM-Karten oder eine SIM-Karte und eine microSD-Speicherkarte gleichzeitig einsetzen.
Den im R7 Plus rückseitig verbauten Fingerabdrucksensor, der zum Entsperren des Geräts dient, konnten wir leider nicht ausprobieren – die Software war noch nicht finalisiert. Die neuen Oppo-Geräte sind nur mit Android 4.4.4 ausgestattet, ein Update auf 5.0 Lollipop soll bald nachgereicht werden.
Oppos Oberfläche „ColorOS“ kommt in der neuen Version 2.1 und (wie bei den Android-Varianten chinesischer Hersteller beinahe Standard) ohne App-Drawer daher. Trotz der prä-finalen Softwareversion unserer Testgeräte lief die Oberfläche sehr flüssig – besonders die Trägheitseffekte bei den Menü-Animationen sind Oppo sehr gut gelungen.
Bei den Kameras verbaut Oppo 13 Megapixel-Module von Samsung. Die entstehenden Fotos sind scharf, neigen aber auch unter guten Lichtbedingungen zu leichtem Bildrauschen. Der Autofokus arbeitet bei beiden Geräten sehr schnell und zuverlässig.
Was die Rechner-Hardware angeht, sind sowohl R7 als auch R7 Plus mit Komponenten der Mittelklasse ausgerüstet: Die Snapdragon 615-Systemchips zwar 8 Kerne (4 x 1,5 GHz & 4 x 1,3 GHz) und liefern mehr als genügend Leistung für Alltagsaufgaben und Spiele, können mit den derzeitigen Top-Modellen der Android-Welt aber nicht mithalten. Die 3 GB RAM, die in beiden R7-Geräten verbaut sind, machen sich aber beim Multitasking sehr positiv bemerkbar.
In Deutschland, Österreich und der Schweiz sind Oppo-Geräte direkt beim Hersteller unter europe.oppostyle.com zu beziehen.
Fazit
Die Stärken von Oppo R7 und R7 Plus liegen in den farbstarken, hellen Displays, der eleganten Formgebung und innovativen Merkmalen wie der Schnellladefunktion. Die Kameras sind in Ordnung -bei Leistung und Verarbeitung spielen die Geräte aber nicht ganz vorne mit.
Farbkräftige Displays mit AMOLED-Technik
interessante Ausstattungsmerkmale
(Noch) kein aktuelles Android
leichte Mängel in der Verarbeitung
Mittelklasse-Prozessoren
MicroSD USB Audio GPS HSPA+ WLAN (a,b,g,n) Bluetooth 4.0
Display: Speed: Akku: Verarbeitung: Ausstattung: Design: Haptik: Kamera: |
Leistung:
30174
Grafik:
841
Browser:
2508
Akku:
464
|
Max. 80627 Max. 4942 Max. 7176 Max. 910 |