Panasonic Eluga

Panasonic steigt mit dem Eluga neu ein

Mit dem Eluga will Panasonic den Einstieg in den europäischen Mobilfunkmarkt schaffen. Das Mittelklasse-Smartphone überzeugt vor allem durch das edle, hochwertige Design. Bei der Leistung kann es hingegen nicht mit der Konkurrenz mithalten.

Nach siebenjähriger Absenz vom europäischen Markt will Panasonic mit dem Eluga nun bei uns ein erfolgreiches Smartphone positionieren. Das auf dem MWC vorgestellte Gerät ist mittlerweile im Handel erhältlich. Wir haben getestet, ob die Japaner mit dem Eluga die in Europa bereits etablierten Hersteller gefährden können.

Das Panasonic Eluga ist etwas für Sie, wenn Sie…

… ein stylisches, hochwertig verarbeitetes Smartphone suchen, das zudem auch noch staubgeschützt und wasserdicht ist.

Das Panasonic Eluga ist nichts für Sie, wenn Sie…

… ein schnelles Smartphone mit High-End-Hardware, Android 4.0, wechselbarem Akku und erweiterbarem Speicher suchen.

Fehlende Erfahrung

Nach Sony versucht nun ein zweiter japanischer Hersteller sein Glück in Europa. Während bei Sony aber sehr viel Erfahrung durch die Zusammenarbeit mit Ericsson vorhanden ist, betritt Panasonic nach über sieben Jahren Abwesenheit vom Handy-Markt jedoch Neuland. Vorab sei schon mal verraten, dass man dem Gerät diese fehlende Erfahrung auch durchaus anmerkt. Dennoch: Die Spezifikationen des Eluga lesen sich nicht schlecht. Die passende Leistung soll ein 1 GHz Dual Core-Prozessor mit 1 GB RAM bringen, zum Speichern von Daten stehen 8 GB zur Verfügung. Die Kamera auf der Rückseite schießt Fotos mit einer Auflösung von 8 Megapixeln, eine Frontkamera ist überaschenderweise nicht verbaut. Eine Besonderheit des Gerätes ist das Gehäuse, ist dieses doch nach der Industrienorm IP57 gefertigt und damit einigermaßen staubgeschützt und wasserdicht. Die Herstellerangaben lassen also auf ein aktuelles Mittelklasse-Smartphone schließen. Mal sehen, ob das Gerät den Angaben gerecht wird.

Stylisches Gerät mit edler Verarbeitung

Auffällig beim Eluga ist die edle Verarbeitung. Mit einer Tiefe von nur 7,8 mm und einem Gewicht von gerade mal 100 Gramm gehört es zu den dünnsten und leichtesten Geräten am Markt. Und das ist auch mit ein Grund, warum es angenehm in der Hand liegt. Andererseits: Die Rückseite aus mattem Aluminium und die abgerundeten Kanten machen das Handy etwas rutschig. Nicht optimal gelöst ist auch die Position der Tasten. Denn anstatt seitlich, wurden diese genau auf der Kantenrundung angebracht – das macht die zu kleinen Buttons zumindest mit der rechten Hand schwer erreichbar. An der Oberseite des Gerätes sitzen die Slots für USB und SIM – deren Kunststoffabdeckungen passen nicht so ganz zur edlen Optik des Gerätes. Auch eine Kuriosität: An der Unterseite des Geräts klebt ein Barcode, der laut Panasonic nicht entfernt werden darf – deshalb ist im Lieferumfang auch eine Kunststoffblende zum Überkleben enthalten.

Wenig überzeugende Performance

Nun aber weg von der Optik und hin zur Leistung. Der 1 GHz Dual Core-Prozessor aus dem Hause Texas Instruments ist nicht mehr wirklich das Gelbe vom Ei, das Eluga beginnt leider schon bei einfachen Aktionen wie Homescreen wechseln, oder beim Öffnen von Apps zu ruckeln. Auch die Tatsache, dass nur 8 GB an internem Speicher verbaut wurden, und ein SD-Karten-Slot als nicht notwendig empfunden wurde, sorgt für Verwunderung. Besser performt hingegen der 4,3 Zoll große Bildschirm: Das qHD-Display löst mit 960 x 540 Pixel auf, womit das Eluga auf eine Pixeldichte von 257 PPI kommt – das ist in Ordnung. Durch die verwendete AMOLED-Technologie können auch Farbechtheit und Schwarzwerte überzeugen. Bei den Benchmark-Tests konnte das Smartphone allerdings keine Ausrufezeichen setzen, die ermittelten Werte waren bestenfalls durchschnittlich. Der schwache 1150 mAh-Akku bringt zwar genug Leistung für einen Tag durchschnittlicher Verwendung, dann muss er aber meist geladen werden. Er ist zudem fest verbaut und kann somit nicht gewechselt werden. Als Betriebssystem ist serienmäßig Android 2.3.5 vorinstalliert, ein Update auf Android 4 ist für Sommer 2012 geplant.

Gute Kamera, kaum Features

Die Kamera an der Rückseite ist wiederum einer jener Punkte, bei dem das Eluga besser abschneiden konnte: Neben Geotagging (das automatische Erkennen des Standorts mittels GPS) sind auch eine Menge Szenen und Effekte mit an Bord. Die Auflösung und infolgedessen die Qualität der Fotos ist ebenfalls in Ordnung. Vermisst wird eine Frontkamera, auch wenn diese bei den meisten Kunden nicht das vordergründige Entscheidungskriterium sein dürfte. Zu erwähnen ist außerdem noch, dass sich die Lautstärkewippe im Kameramodus nicht zum Zoomen verwenden lässt – aufgrund der eigenwilligen Position der Taste hätte das aber wahrscheinlich ohnehin nur Krämpfe in den Fingern und aus der Hand gleitende Handys zur Folge gehabt. An bedeutenden Features ist eigentlich nur NFC an Bord, auch wenn diese Technologie in Europa zurzeit noch nicht wirklich eine Rolle spielt. Ansonsten kann neben DLNA auch noch der ECO-Mode erwähnt werden, eine Anwendung, die dem Nutzer helfen soll, den Akku zu schonen.

Fazit

So richtig überzeugen kann das Eluga nicht. In manchen Punkten ist es zwar in Ordnung, so können beispielsweise Design und Verarbeitung überzeugen. Gerade bei der Performance, einem der wichtigsten Kriterien, kann sich der Neueinsteiger aber von Anfang an nur in den hinteren Reihen der Smartphone-Rankings platzieren. Der Einstieg ist also nur bedingt gelungen, und die Vorherrschaft von Samsung, HTC und Co. kann Panasonic mit dem Eluga im Moment sicherlich (noch) nicht gefährden.

Wirklich überzeugen kann das Eluga leider

nicht, die Konkurrenz ist in vielen Punkten besser.