Galaxy Tab 3 7.0

Samsungs neues 7 Zoll Tablet,

leider mit einigen Schwächen.

Einer der teureren Siebenzöller am Markt – ist der Preis gerechtfertigt oder sind die günstigen Konkurrenten des Samsung Galaxy Tab 3 7.0 gar besser?

„Was bei Smartphones funktioniert, müsste auch bei Tablets klappen“, dachten sich wohl die Herren Chefentwickler in den Samsung-Labs. Resultat: Drei neue Tablets mit der Bezeichnung Galaxy Tab 3, in den Größen sieben, acht und 10,1 Zoll. Wir haben uns den kleinsten Vertreter näher angesehen und verraten euch nachfolgend, wie sich das Gerät im Vergleich mit der direkten Konkurrenz schlägt.

Tolle Maße…

Was auf den ersten Blick ins Auge sticht, ist die angenehme Größe des Galaxy Tab 3 7.0 und die frappierende Ähnlichkeit zum Galaxy Note 8 – bis auf den fehlenden Stylus und die geringeren Maße ist kein Unterschied auszumachen. Aber auch im Vergleich mit anderen 7 Zoll-Geräten schneidet das Galaxy Tab hervorragend ab, kaum ein Tablet dieser Größenordnung ist derart kompakt und dünn gefertigt. Das verwundert insofern nicht, als Samsung auch eine 3G-Variante des Geräts angekündigt hat – und ein Telefon soll doch noch mit einer Hand verwendet werden können. Das ist – gemessen an einer durchschnittlichen Männerhand – kein Problem, einzig der On/Off-Button ist mit dem Daumen schwer zu erreichen. Dieser sitzt direkt über der Lautstärkewippe an der rechten Seite, am linken Rahmen ist nur der microSD-Slot verbaut.

Geladen wird der 4.000 mAh-Akku über einen microUSB-Anschluss an der Unterseite. Dort sitzen auch die beiden Lautsprecher – liegt das Tablet also flach auf dem Tisch, musst du keine Einbußen in Bezug auf Klangqualität und Lautstärke hinnehmen. Eine durchdachte Lösung, die allerdings von den direkten Konkurrenten negiert wird – ein Pluspunkt für das Galaxy Tab. Übrigens: Auch die Kamera steht – im Gegensatz zu Vorgängermodellen der Koreaner – kaum mehr aus der rückseitigen Abdeckung hervor. Vorbei also die Zeiten, in denen das Tab beim Arbeiten auf einem Tisch ständig wackelte.

Mit 1024 x 600 Pixeln und einer Pixeldichte von 169 ppi kann das Display nicht überzeugen.

…schwache Brust

Optisch hat das Tablet den meisten Mitbewerbern also etwas voraus, in Bezug auf die Hardware hat sich Samsung allerdings zurückgehalten: Während andere Hersteller größtenteils auf Quad Core-Prozessoren setzen – wie beispielsweise ASUS beim Memo Pad HD 7 – muss das Samsung-Gerät mit einem Zweikern-Prozessor, genauer gesagt einem ARM Cortex A9 mit einer Taktung von 1,2 GHz, das Auslangen finden. Dazu gesellt sich 1 GB RAM. Dem Tablet ist die schwache Brust mitunter auch anzumerken: Apps öffnen nur langsam, Wischbefehle werden träge ausgeführt. Grafikintensive Spiele liefen im Test allerdings flüssig, wenngleich das Gerät nach einiger Zeit gehörig ins Schwitzen kam – erkennbar an der recht heißen Abdeckung an der Rückseite.

Auch das Display kann nicht ganz mit Konkurrenzprodukten mithalten: Zwar stellt das LCD-Panel die Farben realitätsgetreu dar und auch die Blickwinkelstabilität überzeugt, der Schwarzwert lässt allerdings zu wünschen übrig und der Darstellung fehlt es an Schärfe. Kein Wunder, bei einer Auflösung von 1024 x 600 Pixeln und der daraus resultierenden Pixeldichte von unterdurchschnittlichen 169 ppi. Zum Vergleich: Das Memo Pad HD 7 von Asus und das Kindle Fire HD – beides Geräte, die die gleiche Zielgruppe ansprechen – verfügen über 216 Bildpunkte per Zoll.

Die beiden Lautsprecher sitzen am unteren Rahmen, eine durchdachte Lösung.

Kameras und Speicher

Die beiden verbauten Kameras sind kaum der Rede wert, hängt doch die Kaufentscheidung gerade bei Tablets nicht primär von den verbauten Linsen ab. Die Frontkamera löst mit 1,3 Megapixel auf, die Kamera auf der Rückseite mit 3 Megapixel, die zudem das Erstellen von HD-Videos erlaubt. Speichern lassen sich die Aufnahmen auf den internen, 8 GB großen Flash-Speicher. Nur wenige Besitzer werden die Kapazität nicht voll nutzen, weshalb Samsung dem Tab 3 7.0 einen microSD-Slot spendiert hat – bei Tablets dieser Größenordnung ein mittlerweile übliches Feature. Du kannst damit bis zu 64 GB große Speicherkarten verwenden.

Smartphone-Oberfläche

Was das Galaxy Tab trotzdem interessant macht – oder für manchen Interessenten gerade nicht – ist die hauseigene Samsung-Oberfläche. Samsung setzt wie schon beim Note 8 auf die Smartphone-Version des TouchWiz-Launchers. Vorbei ist damit die Zeit der nicht immer optimal implementierten Tablet-Oberflächen, die Software-Aufmachung hält sich streng an die Smartphone-Optik. In der Praxis bedeutet das: transparente Benachrichtigungsleiste oben, Dockleiste unten. Vorinstalliert sind zudem die Samsung-Hubs, Group Play, der Sprachassistent S Voice und jede Menge zusätzliche, mehr oder minder nützliche Apps.

Das Galaxy Tab 3 7.0 läuft noch mit Android 4.1, Updates gelten aber als gesichert.

Fazit

Was Samsung zu leisten imstande ist, wissen Android-Fans mittlerweile. Stellt sich nur die Frage, warum das Galaxy Tab 3 dann mit so spärlicher Hardware in den Ring geschickt wird. Das Tablet ist nicht schlecht, konkurrenzfähig ist es ob des relativ hohen Preises aber nicht. Ein HD-Display, ein stärkerer Prozessor bei gleichem Preis und Samsung hätte den nächsten Verkaufsschlager im Portfolio gehabt.