Die Hardware des von Samsung gefertigten Nexus 10 ist toll, vor allem der Bildschirm ist bislang unerreicht. Aufgrund der hohen Auflösung wirken aber hochskalierte Smartphone-Apps noch hässlicher – das wird sich aber hoffentlich bald ändern.
Das Nexus 10 ist der Dritte im Bunde der neuen Nexus-Serie. Wie beim Nexus 4 und 7 setzt Google auch hier auf einen starken Partner, nämlich Samsung, und kombiniert exzellente Hardware mit einer überaus fairen Preispolitik. Was das Tablet mit der weltweit höchsten Auflösung taugt, lest ihr hier!
… ein robustes und schnelles Tablet mit exzellentem Bildschirm und Update-Support suchst.
… sich mit unangepasstem Android nicht anfreunden kannst oder ein kleineres Tablet willst.
Während das Nexus 7 nur beschränkt als richtiger Konkurrent zu größeren Tablets wie dem iPad durchgeht und sich eher mit dem Kindle Fire HD und mit dem deutlich teureren iPad mini messen muss, zielt das Nexus 10 direkt auf die Zielgruppe des Tablet-Platzhirschen. Die Kooperation zwischen Samsung und Google hat ein Gerät hervorgebracht, welches äußerlich an das markante Design des von uns in der letzten Ausgabe getesteten Galaxy Note 10.1 erinnert. So sind auch hier die Lautsprecher an der Vorderseite zu finden, was auf breite Zustimmung stößt. Glücklicherweise ist das Nexus 10 aber deutlich besser verarbeitet und vermittelt trotz Plastikgehäuse einen hochwertigen Eindruck, wobei die gummierte Rückseite einen großen Teil zu diesen haptischen Vorzügen beiträgt. Ein Vorteil des Plastikgehäuses ist zudem, dass das Tablet mit rund 600 Gramm etwas leichter ist als etwa ein iPad der vierten Generation, welches 660 Gramm auf die Waage bringt.
Die im Nexus 10 verbaute Hardware, wie etwa ein Samsung Exynos 5250 Dual Core-Chip (der auch in den aktuellen Chromebooks von Samsung eingesetzt wird) ist absolut ausreichend um Android 4.2 und diverse aktuelle 3D-Spiele flüssig darzustellen. Das ist eine reife Leistung, wenn man die spektakuläre Auflösung des verbauten 10 Zoll LCD-Bildschirms bedenkt, denn dieser löst mit sage und schreibe 2560 x 1600 Pixel (300 ppi) auf. Dagegen haben selbst die Retina-iPads von Apple keine Chance, denn diese bringen „nur“ 2048 x 1536 Pixel mit einer Pixeldichte von 264 ppi auf den Bildschirm. In Sachen Darstellungsqualität ist das Nexus 10 gleichauf mit dem iPad-Bildschirm und liefert ähnlich grandiose Farben sowie Kontrast- und Schwarzwerte.
Das Nexus 10 besitzt die weltweit höchste Tablet-Auflösung. Schärfe und Bildqualität sind somit schon nahe an jener von Smartphones dran, die zum Teil eine Pixeldichte jenseits von 300 ppi bieten.
Aufgrund der hohen Auflösung erscheinen jedoch manche App-Icons verwaschen und es wird ein allgemeiner Schwachpunkt von Android besonders ersichtlich: die rar gesäten, speziell für die Nutzung mit Tablets angepassten Apps. Während es bei anderen Tablets mit einer gängigen Auflösung von 1280 x 700 bereits auffällt, dass Apps wie Twitter, Dropbox oder Spotify eher für Smartphones entwickelt wurden, verschlimmert sich dieses Bild mit dem Nexus 10 noch mehr, da aufgrund der Auflösung größere Flächen frei und ungenutzt bleiben. Das weiß auch Google, denn das Nexus 10 soll vor allem auch Entwickler dazu zu bewegen, ihre Apps für potente Plattformen wie diese fit zu machen.
Wie beim Nexus 4 und 7 zählt auch das Betriebssystem beziehungsweise der garantierte Update-Support direkt von Google zu den ganz großen Pluspunkten dieses Gerätes. Etwas eigenartig ist die Entscheidung, die Oberfläche und die virtuellen Tasten nahezu unverändert von den beiden eben erwähnten Nexus-Geräten zu übernehmen. Beim Nexus 7 machen die drei zentrierten Tasten Sinn, bei einem größeren Tablet aber weniger.
Verarbeitung, Display und Performance ergeben in Kombination mit einem Anschaffungspreis ab 399 Euro ein exzellentes Gesamtbild. All dies kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass in Sachen Apps derzeit schlicht der Content fehlt, um die gebotenen technischen Möglichkeiten voll ausnutzen zu können. Dennoch: Das Nexus 10 ist das beste Android-Tablet jenseits von 7 Zoll, wenngleich es nicht ganz so begeistern kann wie das unverschämt günstige Nexus 7.
