Samsung Galaxy Tab S2 im Test

Samsungs Tab S von 2014 war eines der ersten Tablets, dessen Bildschirm die farbstarke OLED-Technik verwendet. Nun ist der Nachfolger Tab S2 im Handel und wieder kommt das Gerät in zwei Größen – aber das Format wurde von 16:10 („Kino“) auf 4:3 („Bibliothek“) geändert.

 

Das iPad ist die Mutter aller Tablets, daran gibt es auch fünf Jahre nach ­Erscheinen des ersten Modells nichts zu deuteln. Was alle seither vorgestellten Apple-­Flachmänner eint, ist das Seitenverhältnis des Bildschirms: 4:3 (Höhe zu Breite) sieht Apple als das ­Idealformat an. Neuerdings besinnen sich immer mehr Hersteller auf diese Formel – mit dem Tab S2 schwenkt auch Samsung auf das Format ein. Die Vorteile gegenüber dem Breitbild 16:9 oder den 16:10 des Vorgängers Galaxy Tab S liegt (buchstäblich) auf der Hand: Hält man das Gerät im Hochformat, sind die Zeilen länger, man muss beim Lesen den Text weniger oft nach oben wischen.

Die Nachteile wiegen für manche Nutzer aber ebenso schwer: Beim Abspielen von Videos zeigt der Bildschirm dicke Schwarze Ränder an der Ober- und Unterseite. Dazu kommt, dass Samsung jetzt beide Stereo-Lautsprecher an der kurzen Bildschirmseite anbringt, anstatt je einen pro Seite wie beim Vorgängermodell. Damit fällt der Stereoton im Querformat weg.

Flotte Flunder

Wer sich an das neue Format gewöhnt hat, lernt aber die Tugenden des Samsung-­Tablets zu schätzen: Der Bildschirm ist in fast jeder ­Situation ausreichend hell und zeigt ­kräftige Farben, die dank OLED-Technik auch bei seitlicher Betrachtung nicht verblassen. Das Gehäuse (Metallrahmen mit Kunststoffrückseite) und die Bedienelemente sind hochwertig und gut verarbeitet. Mit nur 5,6 mm ist das Tab S2 ausgesprochen dünn und bringt (in der 9,7 Zoll-Variante) auch nur 389 Gramm auf die Waage – das sind 10% weniger als das 437 Gramm schwere iPad Air 2, das mit 6,1 mm auch eine Spur dicker ist.

Bei derart flachen, leichten Geräten drängt sich immer die Frage nach dem Akku auf – große Stromspeicher wiegen schließlich viel und brauchen Platz. Tatsächlich ist der Akku beim Tab S2 um etwa 25% kleiner ausgefallen als beim Vorgänger Tab S. Die Laufzeiten sind trotzdem sehr gut: Fast 10 Stunden konnten wir bei mittlerer Bildschirmhelligkeit Full HD-Videos von Youtube streamen, bis das Tab S2 aufgab – oder 5,5 Stunden lang ein 3D-Game spielen.

Auf Wunsch mit LTE

Käufer des Tab S2 haben die Wahl zwischen dem 9,7 Zoll- und dem handlicheren 8 Zoll-­Modell. Die Ausstattung ist fast die gleiche: Ein starker Prozessor mit acht Kernen und sehr viel Arbeitsspeicher sorgt für schnelle App-Starts und flottes Wechseln zwischen verschiedenen Aufgaben. Der 32 GB große interne Speicher lässt sich per microSD-Karte auf bis zu 128 GB erweitern. Auch der von Samsung-Geräten gewohnte Fingerabdruck-Sensor ist bei beiden Modellen an Bord. Mobiles Surfen mit SIM-Karte (LTE) gehört hingegen nur bei der 8-Zoll-Variante zur Grundausstattung – beim 9,7-Zöller müssen Sie dafür etwa 80 Euro aufzahlen.

 

Im Detail

Platt gemacht

Nur 5,6 Millimeter misst das Tab S2 in der Dicke – das macht das Gerät zu einem der dünnsten Tablets am europäischen Markt.

 

Die Nachteile des 4:3-Formats

Videos haben meist ein Seitenverhältnis von 16:9 – müssen auf dem Bildschirm des Tab S2 daher mit schwarzen Balken dargestellt werden.

 

Kompakte Form, ­ausgezeichneter ­Bildschirm, gute Laufzeiten und ­leistungsstarke Hardware.

 

 

Kein Stereo-Sound im Querformat, ­Bildschirm für 16:9-Videos schlecht ­geeignet.

 

 

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