Er kam, sah und eroberte einst die Herzen vieler Fans: Rayman, Hauptfigur diverser Jump’n‘Runs aus dem Hause Ubisoft. (2,69 Euro)
Nach seinem fulminanten Debüt in der ausgehenden Jahrtausendwende ging er aufgrund fehlender Innovation und steuerungstechnischer Querelen mehr und mehr in Vergessenheit. Bis, ja, bis man sich entschloss, ihn mit Rayman Origins auf den Heimkonsolen erfolgreich wiederzubeleben. Warum das von Interesse ist? Weil Rayman Jungle Run auf der adaptierten Engine von Rayman Origins basiert und man den Welterfolg somit nun auf seinem Droiden spielen kann. Dies sogar dann, wenn man das Original, also Rayman Origins, gespielt hat, denn Rayman Jungle Run erfindet sich zwar nicht völlig neu, ändert das ursprüngliche Spielprinzip allerdings doch einigermaßen ab… und das ist gut so!
KunterÂbuntes LSD-Universum
Nach wie vor gibt sich das Spiel als Plattformer mit comicartiger Cel-Shade-Grafik, bei dem Rayman von links nach rechts durch den Level geführt werden muss und der Spieler neben der verantwortungsvollen Achtgabe auf Raymans äußerst schutzbedürftiges Leben vor allem für das Sammeln kleiner, gelber Energiewesen, den sogenannten Lums, zu sorgen hat. Diese bringen nicht nur Licht aufs PunkteÂkonto, sondern schalten auch geheime Spielelemente frei und müssen deshalb in den insgesamt 40 unterschiedlichen Level des Spieles eingesammelt werden.
Im Gegensatz zum Original rennt Rayman dabei automatisch durch eine Fülle kunterÂbunter Welten, deren Anblick einem die Sprache verschlägt: Von malerischen Sonnenuntergängen, purpurdurchfluteten Wolken, nachtschwärmerischen Sternzügen, kraftvoll grün strotzenden Wäldern und Felsgrotten, durchzogen mit bläulichem Kristallschimmer versinkt man geradezu in einer Flut atemberaubender Bildgewalt.
Komplexe Jump‘n‘Run-Kost
Und trotzdem: Zum Bewundern bleibt leider wenig Zeit, denn, wie erwähnt, ist Rayman nicht sehr widerstandsfähig und reagiert äußerst empfindlich auf Stacheln, Abgründe, Lavamassen und Dornenranken. Diese kommen gerade in den späteren Level vermehrt zum Einsatz, sodass man durchaus von einem moderat ansteigendem Schwierigkeitsgrad sprechen kann. Dieser trifft allerdings selbst dann immer noch das Niveau von Gelegenheitsspielern. Schwierig wird es nur für diejenigen, die wirklich nach absoluter Perfektion bei der Absolvierung des Spieles streben und daher in jedem Level alle Lums einzusammeln gedenken. Dem spielerischen Eifer und der motivatorischen Abwechslung kommt dabei zugute, dass sich im Verlaufe des Spieles auch die Fähigkeiten von Rayman weiterentwickeln. Kann dieser in den ersten Level nur laufen und springen, so nutzt Rayman später seine Ohren (oder sind es doch die Haare?) als Propeller, um sanft über Unwegbarkeiten zu schweben oder läuft gleich – als habe er magnetische Eigenschaften – an der Decke entlang.
Fazit
Plattformer auf Droiden leiden so gut wie immer unter dem Problem einer gutgemeinten, aber in der Regel unbrauchbaren Steuerung; etwas, das nicht selten an den virtuellen Touchelementen liegt, welche die analogen Steuerungssticks zu ersetzen versuchen. Dieses Dilemma kann einem bei Rayman Jungle Run aufgrund des geänderten Gameplays nicht passieren, beschränkt sich dieses doch auf getimte Hüpfkommandos und umgeht damit steuerungstechnische Schwierigkeiten. Es bietet damit selbst jenen Spielern, die Rayman Origins schon kennen, eine neuartige Herausforderung. Dass man deswegen auf nichts vom „großen Bruder“ verzichten muss, zeigt sich nicht nur an der farbenprächtigen Grafik und der umwerfenden Sound- und Musikkulisse, sondern vor allem daran, dass die Entwickler durch abwechslungsreiches Leveldesign die Lust am Weiterspielen ständig in konstanter Höhe halten. Dabei werden sowohl Gelegenheits- als auch Dauerspieler beiderseits in den Bann gezogen. Zusammenfassend können wir für diese toll gemachte Portierung eines Konsolenklassikers besten Gewissens das Prädikat „sehr empfehlenswert“ vergeben.
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