Es ist wohl der absolute GAU, den Android-Chef Sundar Pichai da gerade in einem Interview mit Wired losgetreten hat. Zumindest geht gerade eine Schockwelle durchs Netz und lässt viele Android-Fans ratlos zurück, was denn nun in der dreistündigen Keynote auf der Google I/O gezeigt werden wird. So wie es aussieht, relativ wenig für die breite Masse.
Nachdem Google es zur letzten I/O 2012 richtig knallen ließ und ein Feature nach dem anderen präsentierte, könnte es in diesem Jahr ein wenig ruhiger werden. Grund zur Annahme (und bei manch anderen Grund zur Sorge) ist ein Interview, das der Android-Chefs Sundar Pichai Wired gegeben hat. Darin sagt er, dass die diesjährige I/O sich wieder verstärkt auf die Entwickler konzentriert, damit diese bessere Apps entwickeln können. Aber auch Services (Dienste) stehen im Vordergrund. Die I/O 2013 sei nicht die Zeit für die Präsentation neuer Produkte oder Android-Versionen. Damit platzen die Gerüchte über ein mögliches Nexus 7 und Nexus 11. Ein Update des Nexus 4 bleibt allerdings weiterhin im Bereich des Möglichen.
Hingegen weiterhin als gesetzt gelten das Spiele-Center Google Play Games und der neue Kommunikationsdienst Google Hangouts. Eine klare Absage erteilte Pichai der Zusammenführung von Android und Chrome OS. Zumindest mittelfristig kommt dies nicht in Frage. Langfristig könnte eine solche Zusammenführung allerdings schon möglich sein, wenn sich das „mobile Computing“ soweit verändert hat, dass eine Fusion der beiden Systeme sinnvoll erscheint. Unklar bisher, ob Pichai und sein Team genau darauf hin arbeiten.
Interessant ist das, was der Android-Chef über Samsung und die große Verbreitung von Samsung-Geräten mit Android gesagt hat. Er sieht keine Gefahr darin, dass Samsung mit Abstand die meisten Geräte mit Googles mobilem Betriebssystem anbietet und verkauft. Die Zusammenarbeit zwischen Pichai und Samsung sei sehr gut, er bezeichnet das Unternehmen aus Südkorea als wichtigen Partner.
Auch zu Facebook Home wurde Pichai befragt. Begeistert zeigte er sich von den Chatheads, die mit Facebook Home Einzug gehalten haben. Er bewertet Facebook Home als saubere Arbeit und sieht kein Problem in so starken Veränderungen von Android, da das System von Anfang an offen konzipiert worden sei. Daher stellt auch Amazons Weg, Androids Oberfläche massiv anzupassen kein Problem dar, auch wenn es Pichais Meinung nach grundsätzlich wünschenswert sei, wenn alle Hersteller von Smartphones und Tablets mit einer Android-Version arbeiten würden.
Seit längerer Zeit werden die ausbleibenden Updates von Seiten der Gerätehersteller bemängelt. Pichai ging auch darauf ein und sagte, dass Google es den Herstellern einfacher machen möchte Updates auf die neueste Android-Version umzusetzen. Updates sollen zukünftig leichter und einfacher möglich sein. Daran arbeitet das Android-Team zusammen mit den Herstellern an ganz neuen Mechanismen, um auch die Fragmentierung weiter zu minimieren.
Quelle: wired