Mit über 80 Prozent Marktanteil ist Android heute die unangefochtene Nummer 1 im Smartphone-Markt. Doch es hätte alles auch ganz anders ausgehen können: 2005 hatte Samsung die Möglichkeit, Android zu kaufen – und hat abgelehnt. Ein historischer Fehler?Â
Wäre wäre wenn  – die mitunter spannendsten Geschichten beginnen mit diesen Worten. Was wäre, wenn Steve Jobs und Bill Gates nicht Rivalen geworden wären? Was wäre, wenn John F. Kennedy nicht einem Attentat zum Opfer gefallen wäre? Und was wäre, wenn Samsung Android gekauft hätte und nicht Google?  Letztere Geschichte gehört nicht ins Reich der Fiktion, sondern hätte tatsächlich so passieren können.
So nachzulesen im Buch “Dogfight – How Apple and Google Went to War and Started a Revolution”, das die Hintergründe des Kampfes zwischen Apple und Google um die mobile Vorherrschaft beleuchtet. Um zu verstehen, wie dieser Zweikampf schlussendlich die Smartphone-Revolution auslöste, müssen wir einen Schritt in die Vergangenheit wagen – ganze neun Jahre, um genau zu sein.
Auf der Suche nach Geldgebern
Wir schreiben das Jahr 2005: Mit Angela Merkel könnte die erste Frau Bundeskanzlerin von Deutschland werden, die XBOX 360 macht sich bereit, eine neue Runde im Konsolen-Krieg einzuläuten und ein kleines Entwickler-Team ist verzweifelt auf der Suche nach Geldgebern. Mit ihrem neuen Smartphone-Betriebssystem Android wollen sie den Platzhirschen von Palm OS, Symbian und Windows Mobile das fürchten lehren – doch ohne einen potenten Geldgeber im Rücken, würde die Zukunft von Android schon enden, bevor sie überhaupt erst angefangen hat.
Samsung war nicht beeindruckt
Also macht sich das kleine Team rund um Chef-Entwickler Andy Rubin auf die Suche nach potentiellen Investoren und landet schließlich auch an der Türschwelle von Samsung. Doch die Südkoreaner waren nicht überzeugt, schließlich bestand das Entwickler-Team nur aus einer handvoll Leuten. Rubin und seine Kollegen wurden nicht nur vom Hofe gejagt, man hat sie sogar verspottet:
Du und deine “Armee” sollen das aufbauen? Du hast sechs Leute. Bist du high?
Zwei Wochen später, so Rubin, sei sein Team von Google übernommen worden. Der Rest ist Smartphone-Geschichte.
Richtig Entscheidung?
Hinterher ist man ja bekanntlich immer schlauer. War es also eine Fehlentscheidung von Samsung, das Angebot von Andy Rubin auszuschlagen und Android nicht zu übernehmen? Nicht wirklich. Es darf bezweifelt werden, ob Samsung das Know-How und die Geduld gehabt hätte, um Android zum Erfolg zu machen. Viel mehr wäre Android wohl in den Mühlen eines riesigen Großkonzerns, der Samsung schon damals war, zerrieben worden. Auch hätte Samsung Android mit Sicherheit nicht anderen Herstellern zu Verfügung gestellt, sondern das OS nur in eigenen Geräten verbaut. Mit dieser Strategie hätte Android jedoch niemals die Verbreitung gefunden, die es heute hat. Insofern war es vielleicht ganz gut so, dass die Geschichte so ausgegangen ist und nicht anders.
Oder was meint ihr?Â
Quelle: PhoneArena (via MobiFlip)