Alle Features von Android 4.1 Jelly Bean im Ãœberblick

27. June 2012 17 Kommentar(e)

Ein Highlight der Google I/O war neben der Präsentation des Nexus 7-Tablets die Vorstellung der neuesten Android-Version mit dem Codenamen Jelly Bean. Wie im Vorfeld vermutet, ist Android 4.1 kein großer Sprung, sondern eine konsequente Weiterentwicklung von Android 4.0 Ice Cream Sandwich. Der Fokus der Neuerungen liegt auf höherer Geschwindigkeit, einer komfortableren Bedienung und der Integration einer intelligenteren Google-Suche.

Android 4.1 schon jetzt!

Du hast ein Galaxy Nexus und willst Android 4.1 Jelly Bean schon jetzt installieren? Kein Problem, denn wir haben einen passenden Workshop erstellt. Doch Achtung: Da beim Flashen und Rooten auch etwas schiefgehen kann, übernehmen wir keine Verantwortung für etwaige Komplikationen.

Bildquelle: techcrunch.com

Android 4.1 Jellybean – Komfortabler, flüssiger und intelligenter

Ein erklärtes Ziel von Google war es, mit Android 4.1 für noch flüssigere Animationen, Homescreen-Wechsel und eine an sich bessere Performance zu sorgen. In der Präsentation wurde ein Vergleich zwischen zwei Galaxy Nexus-Geräten mit Android 4.0 sowie Android 4.1 gezeigt (siehe Video unten) , wodurch klar ersichtlich wurde, dass Jelly Bean deutlich schneller auf verschiedene Eingaben reagiert und so für extrem flüssige Animationen sorgt. Dieses als “Project Butter” betitelte Bestreben, Android noch flüssiger zu machen, soll künftig noch weiter vorangetrieben werden. Laut Google wurde die Bildwiederholrate bei Android 4.1 auf bis zu 60 FPS (Frames per Second) gesteigert, was deutlich flüssigere und schnellere Animationen ermöglicht.

Schnellere Updates von HTC, Samsung und Co.?

Das Galaxy Nexus wird ab Mitte Juli als erstes Android-Gerät mit der unveränderten Vanilla-Version von Android 4.1 versorgt. Danach  folgen das Nexus S und überraschenderweise auch das bereits ältere Motorola Xoom.

Die Problematik, dass Hersteller wie HTC, LG, Samsung oder Sony sich mit Android-Updates teils gehörig Zeit lassen und somit für eine starke Versions-Fragmentierung sorgen, will Google endgültig in den Griff bekommen. Zu diesem Zweck wurde ein PDK (“Platform Developer Kit”) vorgestellt, welches bereits zwei bis drei Monate vor der offiziellen Veröffentlichung einer neuen Android-Version an Hersteller ausgeschickt werden soll, wodurch diese mehr Zeit haben, ihre Geräte und Oberflächen an die neue Version anzupassen. Wir hoffen, dass damit die Auslieferung von Updates tatsächlich beschleunigt wird. Letztlich wird es aber auch künftig an den Herstellern selbst liegen, wann und ob überhaupt mit Updates zu rechnen ist.

Intelligentere Google-Suche dank “Knowledge Graph”

Eines der herausragendsten neuen Features ist die intelligente Google-Suche. Wie bereits von uns vermutet, kommt hier der vor kurzem eingeführte “Knowledge Graph” zum Einsatz, der semantische, intelligente Suchanfragen ermöglicht. Der Clou daran ist, dass verschiedene Informationen miteinander verknüpft werden, wodurch genaue Suchergebnisse möglich sind.

Sucht man etwa nach Angelina Jolie, wird eine spezielle “Card” angezeigt, die Google dynamisch erstellt und mit wichtigen Infos füllt. Ähnlich verhält es sich mit Fragen zum Wetter oder Orten. Dank des Knowledge Graph weiß die Google-Suche quasi, dass es sich bei Angelina Jolie um eine Schauspielerin, bei Marie Curie um eine Physikerin und bei Paris um eine Stadt handelt. Mit diesem Wissen ausgestattet, können Suchanfragen intelligent mit anderen Daten verknüpft werden.

Auf dem Nexus Tablet 7 ist Android 4.1 vorinstalliert. Aber auch das Nexus S, das Galaxy Nexus und das Motorola Xoom werden mit Android 4.1 versorgt. Bild: Google

Persönlicher Assistent mit “Google Now” und “Voice Search”

Eng mit der Google-Suche und dem Knowledge Graph verknüpft, ist das Feature “Google Now”. Dabei handelt es sich um eine Art persönlichen Assistenten, der den Benutzer mithilfe von Standort-, Kalender- und weiteren von Google gesammelten Daten im Alltag zur Seite steht. So informiert euch Google Now etwa selbständig über anstehende Termine oder über Abfahrzeiten von Öffentlichen Verkehrsmittel, wenn ihr euch beispielsweise gerade an einem Bahnhof aufhaltet.

Ebenso brauchbar soll Google Now beim finden von Restaurants, Bars oder sonstigen Lokalitäten sein, da euch die Software während ihr die Straße entlang geht mit für euch relevanten Infos versorgt. Dieses Feature könnte künftig übrigens noch für Kontroversen sorgen und gießt Öl ins Feuer von Google-Kritikern. Zeigt “Google Now” doch, wie viel Informationen der Suchmaschienen-Riese von uns Usern kontinuierlich sammeln will beziehungsweise jetzt schon sammelt.

Ãœbrigens: Die Google-Suche lässt sich wie gehabt auch mit Spracheingabe benutzen, jedoch antwortet euch jetzt eine (zumindest im englischen) überraschend natürlich klingende Frauenstimme und gibt die Antworten als Sprache aus. Vom bereits länger kursierenden “Project Majel” bzw. “Google Assistant” war nicht explizit die Rede, jedoch erinnerte die Funktionsweise in der Präsentation stark an Apples Siri. In Kombination mit dem Knowledge Graph, dürfte die Lösung von Google der Apple-Software aber klar überlegen sein.

Dynamische Widget- und App-Organisation auf dem Homescreen

Icons machen auf dem Homescreen automatisch für Widgets Platz, wenn diese hinzugefügt oder verschoben werden. Außerdem ist ein Auto-Resize-Feature für Widgets mit an Bord.

Was an sich nicht allzu spektakulär klingt, ist unserer Meinung nach eine sehr tolle Sache, die die alltägliche Bedienung von Android sehr viel komfortabler machen wird, als bisher.

Verbesserte und detailliertere Benachrichtigungen

Benachrichtigungen enthalten in Android 4.1 mehr Informationen. Neue E-Mails werden etwa in einer Vorschau angezeigt, verpasste Anrufe können gleich vom Benachrichtungsmenü aus erwidert werden. Zudem liefert Google spezielle APIs, damit Entwickler von den verbesserten Benachrichtigungen Gebrauch machen können. Als Beispiel wurde Foursquare gezeigt, wo neue Check-Ins gleich vom Notification-Menü aus kommentiert oder geliked werden können.

Cool ist zudem, dass sich Benachrichtigungen – so wie Widgets – in der Größe verändern lassen. Hier wird es bestimmt einige sehr interessante Apps geben, die von diesem Feature profitieren.

Spracheingabe jetzt auch Offline verfügbar

Bislang nutzte die Spracheingabe von Android die Google-Cloud und war demnach ohne eine aktive Verbindung zum Internet nicht benutzbar. Mit Android 4.1 hat Google es aber geschafft, dieses Feature komplett ins Betriebssystem selbst zu integrieren.

Detailverbesserungen bei der Kamera-App

Während in Android 4.0 Ice Cream Sandwich der “Zero Shutter Lag” eingeführt wurde, also die Möglichkeit, Fotos ohne Verzögerung aufnehmen zu können, wurde die Kamera-App in Android 4.1 konsequent in Richtung Geschwindigkeit weiterentwickelt.

Die Neuerung betreffen vor allem die Art und Weise, wie geschossene Fotos angezeigt werden. Diese lassen sich nicht nur schneller aufrufen, sondern auch in einer neuartigen Ansicht nebeneinander anzeigen und noch schneller und komfortabler teilen und löschen.

Die Kollegen von Slashgear.com haben ein kleines Hands-On-Video zu Android 4.1 gedreht:

Weiterführende Links: lifehacker.com

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