Eine Pistole, die aussieht wie ein Smartphone. Ist das eine gute Idee? Der Hersteller und die Polizei haben da recht unterschiedliche Ansichten.
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Die Firma Ideal Conceal im US-Bundesstaat Minnesota hat eine Pistole entwickelt, die aussieht wie ein Smartphone (in einem etwas klobigen Gehäuse). Zumindest in zusammengefaltetem Zustand. Faltet man die Pistole auseinander (durch Betätigen des Sicherungshebels), so ähnelt sie schon eher einer Waffe – und ist imstande, zwei Schüsse abzugeben.
Die Pistole verwendet 9-Millimeter-Geschosse, wie sie typischerweise in kleinen Selbstverteidigungswaffen zum Einsatz kommen. Derartige Geschosse haben eine vergleichsweise geringe Reichweite. Der Hersteller der Pistole weist darauf hin, dass „die meisten Bedrohungen in einer Entfernung von weniger als 9 Metern auftreten“.
Auf den Markt kommen soll die Pistole Mitte des Jahres – zu einem Preis von 395 US-Dollar.
Sinn und Zweck?
Sicher, James Bond würde sich über eine derartige Waffen freuen. Aber welchen Nutzen hat sie für Normalbürger? – Kirk Kjellberg, der Entwickler der Pistole, erläutert, sie ermögliche es, eine Waffe mit sich zu tragen, ohne aber andere Menschen dadurch zu beunruhigen.
Das Problem dabei: Bereits jetzt gibt es zu viele Fälle, in denen Polizisten auf unbewaffnete Menschen schießen – weil diese nach einem Gegenstand greifen, den die Polizisten für eine Waffe halten. Wenn Polizisten nun mit Recht davon ausgehen müssen, dass es sich bei jedem Smartphone um eine Pistole halten kann, so kann dies die Situation nur verschärfen.
Bill Johnson, Executive Director der National Association of Police Organizations, kommentiert dies laut CNN folgendermaßen: „.Im Allgemeinen ist das Konzept jeglicher Waffe, die getarnt ist, so dass sie nicht als Waffe erkennbar ist, ein Grund zur Sorge.“
Quellen: Ideal Conceal, CNN