Das Xiaomi Mi Mix 2 im androidmag Test

20. October 2017 Comments Off on Das Xiaomi Mi Mix 2 im androidmag Test Kommentar(e)

Nach dem Überraschungshit aus dem Vorjahr legt Xiaomi das Mi Mix neu auf. Wir verraten, ob die Schwächen des ersten Modells allesamt beseitigt werden konnten.

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Vor rund einem Jahr sorgte Xiaomi weltweit für Aufsehen. Wie das gelang? Eigentlich relativ einfach: Der chinesische Hersteller schaffte es, ein „rahmenloses“ Smartphone auf den Markt zu bringen. Zumindest wurde das bei der Präsentation so verkauft. In unserem Test zeigte sich damals nämlich, dass das Mi Mix der ersten Generation schon seitliche Rahmen aufwies, bei den vor und nach der Präsentation kursierenden Fotos wurde ein wenig nachgeholfen. Dennoch: Der Rahmen war außergewöhnlich schmal gehalten, aber das ganze Smartphone wirkte wie ein Prototyp aus der Zukunft – und war dementsprechend unausgereift. Nicht nur, dass unser Testmodell damals softwareseitig alles andere als perfekt angepasst war, auch die schiere Größe und das Gewicht und einige andere Kleinigkeiten ließen uns zu dem Schluss kommen, dass die Zeit für derartige Smartphones noch nicht ganz reif sei. Vor wenigen Wochen folgte dann der zweite Streich, Xiaomi stellte das Mi Mix 2 vor. Abermals war die mediale Aufmerksamkeit groß – und diesmal ist die Lobhudelei im Vorfeld auch gerechtfertigt.

Schwächen beseitigt

Der Unterschied zum ersten Versuch: Diesmal stimmen Pressebilder und das tatsächliche Erscheinungsbild des Mi Mix 2 überein. Um die wichtigste Frage gleich zu beantworten: Ja, es gibt einen Rahmen. Der ist aber nur wenige Millimeter breit und damit deutlich dünner als bei den meisten Konkurrenten. Innerhalb eines Jahres entwickelten sich allerdings auch diese weiter, das rahmenlose Design ist keineswegs mehr ausschließlich dem Exoten aus China vorbehalten.

Das Display des Galaxy S8 oder des Note 8 von Samsung beispielsweise ist bekanntlich über die Kante gebogen und damit tatsächlich rahmenlos, allerdings „nur“ seitlich. Das Xiaomi Mi Mix 2 wirkt auch deswegen so schick, weil die nicht vom Display vereinnahmte Fläche oben und unten abermals reduziert werden konnte. Gerade oben sticht das ins Auge, ist der gemeine Smartphone-Fan es doch gewohnt, dort die Frontkamera zu entdecken, eingelassen in eine zumindest einige Millimeter dicke Gehäuseebene.

Kamera – wo bist du?

Wie schon beim ersten Modell verbaut Xiaomi auch beim Mi Mix 2 die Kamera unten. Selfies lassen sich so kaum ordentlich machen, der Nutzer muss das Smartphone auf den Kopf stellen, um die Eigenporträts halbwegs gut hinzubekommen. Das ist nicht sonderlich praktikabel, eine andere Lösung scheint es hier aber nicht zu geben.

Rückseitig ändert sich auch nicht viel, die einzelne Linse prangt wieder in der Mitte, oberhalb des ebenfalls runden Fingerabdrucksensors. Die Fotoqualität ist gewohnt gut. Die 12 MP-Knipse hinterlässt bei fast allen Lichtverhältnissen einen guten Eindruck, wenngleich die Blende (f/2.0) größer sein könnte. Der vierachsige optische Bildstabilisator und der schnelle Autofokus machen diesen Mangel aber halbwegs wett.

Auf der rechten Gehäuseseite sitzt die Lautstärkewippe, darunter ist die Ein-/Aus-Taste verbaut. Mehr physische Tasten sucht man vergebens, einen Homebutton gibt es lediglich virtuell. Klar, sonst müsste der Bezel, also der bereits öfter erwähnte Rahmen um das Display, deutlich anwachsen. Ebenfalls verzichtet wurde auf einen Kopfhörerausgang, der Verpackung liegt aber ein Verbindungsstück (von USB Typ C auf den klassischen Klinkenstecker) bei. Lobenswert!

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Technik? Alles High-End

Fehlen noch ein paar Sätze zur technischen Ausstattung. Die Mi Mix-Serie soll auch in Sachen Leistung auffallen, weshalb Xiaomi dem Gerät nur das Beste vom Besten spendiert. Angetrieben wird das Mi Mix 2 vom Snapdragon 835 und damit von einem der leistungsstärksten Prozessoren am Markt. Je nach Speichervariante greift der Chip auf 6 oder 8 (!) GB Arbeitsspeicher zurück. So viel hat so mancher Laptop nicht. Der Akku ist mit einer Nennkapazität von 3.400 mAh ebenfalls großzügig bemessen, unseren Testergebnissen zufolge sollten Sie den ganzen Tag lang Videos schauen können, ohne einen leeren Akku befürchten zu müssen. Surfen können Sie sogar noch länger.

Das IPS LCD-Display steht beim Mi Mix 2 natürlich besonders im Mittelpunkt, immerhin besteht die Vorderseite aus nicht viel anderem. Das Seitenverhältnis: 18:9 ist etwas ungewöhnlich. Ebenso die Auflösung von 1.080 x 2.160 Pixel. Viele Apps weisen dadurch einen schwarzen Rahmen auf. Abgesehen davon ist alles super. Der Helligkeitswert liegt im oberen Drittel, Farbtreue und Blickwinkelstabilität geben ebenfalls keinen Grund zur Klage.

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oliver

Oliver Janko   Chefredakteur

Studiert in Wien und schreibt Reportagen, Tests und Reviews für die Printausgaben des Verlags. Bei Fragen – Facebook, Google+ und Co. sind allzeit bereit.

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