Im Test: HTC U11

9. July 2017 Comments Off on Im Test: HTC U11 Kommentar(e)

Die letzte Chance? HTC versucht noch einmal einen Neustart und will mit einem potenten Smartphone samt neuer Features der Konkurrenz das Wasser abgraben. Ob das funktioniert, klärt unser Test.

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Anfang des Jahres stellte HTC die neue U-Serie vor, mit der eine neue Ära an High End-Smartphones eingeläutet werden sollte. Doch drei Monate später zeigt sich, dass sich die neuen Geräte nur schleppend verkaufen. Der erste Versuch eines Neustarts gelang also bestenfalls mäßig, beide Modelle blieben bei den Absatzzahlen hinter den Erwartungen zurück. Der nächste Hoffnungsträger steht aber bereits in den Startlöchern: HTC hat vor wenigen Wochen in Taipeh das HTC U11 präsentiert. Damit soll die Lücke zu den Marktgiganten Samsung, Apple und Huawei wieder geschlossen werden. Außerdem will sich der Hersteller künftig auf den High End-Sektor konzentrieren.

Was also soll das HTC U11 von der Konkurrenz abheben? Werfen wir zunächst einen Blick auf den technischen Unterbau. Als Antriebseinheit kommt der Snapdragon 835 zum Einsatz, für den sich auch schon Sony (beim XZ Premium) oder Samsung (bei den US-Versionen der Galaxy S8-Modelle) entschieden haben. Der Prozessor markiert die obere Leistungsspitze und gilt neben dem Exynos 8895 von Samsung und dem Kirin 960 von Huawei als derzeit beste Wahl. Das bezeugen die Benchmark-Tests: Die Galaxy S8-Modelle sind in Reichweite, das Xperia XZ Premium ist in etwa gleichauf. Auch beim Arbeitsspeicher lässt sich HTC nicht lumpen (4 GB), ebenso wenig beim Festspeicher (64 GB). Außerdem ist eine weitere Variante mit 6 GB RAM und 128 GB ROM angekündigt.

Dual SIM wird kommen

Apropos Speicher bzw. dessen Erweiterung: HTC bietet das U11 in zwei Varianten an. Während über die Provider die Single SIM-Variante samt microSD-Einschub erhältlich sein wird, soll im freien Handel auch die Dual SIM-Version zu kaufen sein. Ein Slot kann dann mit einer zweiten SIM- oder einer microSD-Karte belegt werden – das ist unüblich im High End-Segment.

Beim Display gibt sich HTC konservativer. Das U11 hat einen 5,5-Zoll-Schirm verbaut, der mit 2.560 x 1.440 Pixeln auflöst und das traditionelle 16:9-Format aufweist. Man entschied sich also gegen Experimente wie (LG und Samsung), stellt damit aber auch sicher, dass alle Anwendungen wie gewohnt laufen. Auch die Flächen über und unter dem Display und die Ränder sind nicht so reduziert wie bei der Konkurrenz. Letzteres hat aber Sinn.

Edge Sense: Drück mich!

Der Rahmenbereich unten ist nämlich druckempfindlich. Man kann das U11 also tatsächlich leicht zusammendrücken und startet damit bestimmte Anwendungen oder führt Aktionen aus. Werkseitig öffnet man so beispielsweise die Kamera oder löst sie gleich aus, ein längerer „Squeeze“ aktiviert Google Now. Grundsätzlich steht einem die „Edge Sense“-Belegung aber frei und sogar die nötige Druckstärke lässt sich einstellen.

Neben diesem Feature hat sich HTC laut eigener Aussage vor allem auf die Weiterentwicklung der Kamera fokussiert. Hier kann man nun echte Erfolge aufweisen. Dank verbesserter Ultrapixel-Technologie und einer f/1,7-Blende macht die 12 MP-Knipse nun tatsächlich in jeder Lebenslage hervorragende Bilder.

Klinkenstecker adé

Die Messdaten der Laufzeittests verorten das Gerät im oberen Drittel unserer Rangliste. Wer lediglich ein wenig surft und dem U11 ab und an Ruhepausen gönnt, wird locker durch einen Tage kommen. Geladen wird der Akku natürlich über einen Typ C-Anschluss. Die Buchse gleichzeitig auch als Kopfhörerausgang, ein klassischer Klinkenstecker ist also nicht mehr verbaut. HTC packt allerdings passende Kopfhörer („HTC USonic“) in die Schachtel, die später auch im Handel erhältlich sein werden. Sie filtern mit Active Noice Cancellation Umgebungsgeräusche heraus und klingen einwandfrei. Thema Klang: HTC BoomSound in der Hi-Fi Edition garantiert ordentlichen Sound aus dem Lautsprecher. Erwähnenswert sind auch die vier verbauten Mikrofone, mit denen das U11 noch besser den Sprachbefehlen des Nutzers lauscht.

Im Detail

Schöner Schimmer
Die Rückseite des HTC U11 ist ein Hingucker und schimmert abhängig vom Lichteinfall in verschiedenen Farben. Aber: Sie ist sehr anfällig für Fingerabdrücke.

Fingerprint vorne
Der Sensor ist in den Homebutton integriert, der ohne Druckpunkt auskommt. Die seitlichen Tasten sind ebenfalls kapazitiver Natur.

Kein Platz…
für einen Klinkenstecker. Das HTC U11 ist 7,9 mm dünn, ein Kopfhörerausgang hat darum keinen Platz ge­funden. Ein Typ C-Headset liegt aber bei.

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oliver

Oliver Janko   Chefredakteur

Studiert in Wien und schreibt Reportagen, Tests und Reviews für die Printausgaben des Verlags. Bei Fragen – Facebook, Google+ und Co. sind allzeit bereit.

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