Wie geht das? USB

Michael Derbort 21. June 2024 Comments Off on Wie geht das? USB Kommentar(e)

Das waren noch Zeiten: Ältere Computer-Besitzer erinnern sich vielleicht noch an das Durcheinander an Schnittstellen – PS2 für Tastatur und Maus, parallele Schnittstelle für den Drucker, VGA für den Monitor und wer darüber hinaus noch spezielle Geräte anschließen wollte, musste für spezielle Insellösungen tief in die Tasche greifen. Und dann kam USB …

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Das müssen Sie wissen:

Aller Anfang ist schwer

Wie bei jeder anderen Technologie musste auch USB zunächst aus den Kinderschuhen herauswachsen. Der anfängliche Unterhaltungswert  schwand schnell dahin, die Lacher, nachdem Bill Gates bei der ersten Vorführung vor versammelter Presse öffentlichkeitswirksam einen astreinen Bluescreen fabriziert hatte, verstummten und eher leise und diskret mauserte sich die neue Schnittstelle rasch zum neuen Standard. Selbst Apple, dessen FireWire-Standard seinerzeit haushoch überlegen war, nutzte die USB-Schnittstelle bereits 1998 bei seinen neuen Geräten.

Ein kurzer Ausflug in die Geschichte

Los ging es im Jahr 1996, als USB 1.0 das Licht der Welt erblickte. Bereits 1998 folgte USB 1.1. In dieser Version wurden einige Ungereimtheiten beseitigt und für zwei Jahre durfte diese Schnittstelle viele neu verkaufte Computer zieren.

Problematisch dabei war, dass die Übertragungsgeschwindigkeit noch recht überschaubar war. 12Mbit/s war das höchste der Gefühle und wer mal größere Dateien zu übertragen hatte, durfte sich sogleich über eine ausgedehnte Kaffeepause freuen.Das änderte sich im Jahr 2000: Der neue Standard USB 2.0 brachte es auf satte 480 Mbit/s und diese Schnittstelle ist noch heute in vielen PCs verbaut.

2008 kam die nächste Revolution, als USB 3.0 den bisherigen Standard ablöste und nunmehr 5 GBit/s lieferte, dicht gefolgt von USB 3.1 (2013, 10 Gbit/s) und USB 3.2 (20 GBit/s). Die neuesten Versionen von USB 4.0 bringen es indessen auf 40, bzw. 80 GBit/s.

Der Steckerwahnsinn

Die anfangs sehr gute Idee, eine gemeinsame Schnittstelle bereit zu halten, scheiterte zunächst daran, dass es für ein und denselben Standard unterschiedliche Stecker gab (denken wir nur mal an Standard-USB, Mini-USB, Micro-USB und der B-Stecker etwa für den Drucker). Inzwischen lichtet sich allerdings das Dickicht und es fokussiert sich alles auf die neuen C-Stecker, bei denen es egal ist, wie rum der Stecker beim Einstecken gepolt wird. Ab USB 3.0 ist dieser Anschluss nunmehr Standard und auch neue Handys werden nur noch mit USB 3.0 ausgeliefert.

Anwendungsmöglichkeiten

Einst waren wir dankbar gewesen, weil wir nicht mehr für jede Anwendung ein besonderes Kabel brauchten. Es dauerte allerdings nicht lange, ehe der USB-Standard seine Vielfalt offenbarte.

Inzwischen nehmen wir wie selbstverständlich hin, dass wir auch Handys und andere Geräte über einen USB-Stecker aufladen. Meinen Kaffeetassenwärmer und der Ventilator betreibe ich direkt mit Strom aus dem USB-Anschluss meines Computers.

Natürlich hängen auch Maus, Tastatur, Drucker und vieles mehr dran. Sein Ziel, eine universelle Schnittstelle für alle
Lebenslagen zu sein, hat dieser Standard erreicht.

Mit einem USB-Datenstick, den Sie für wenige Euro inzwischen fast in jedem Supermarkt bekommen, transportieren Sie Daten bequem hin und her. Ihr Fernseher dürfte ebenfalls mit ein paar Anschlüssen ausgestattet sein und auch für komplexere Anwendungen eignet sich die Schnittstelle hervorragend. Um ein Beispiel zu nennen: In meinem kleinen Tonstudio werden mehrere Synthesizer, Effektgeräte und Transport-Controller via USB angesteuert.

Es ist schwer zu sagen, was die nächsten Jahre noch bringen werden, aber bis dahin können wir getrost davon ausgehen, dass uns USB-C-Standard noch eine ganze Weile begleiten wird.

 

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