Innovativer Mix aus Taktik und Strategie (€ 2,99)
Hexagonale Karten erinnern an die legendäre „Heroes of Might and Magic“-Serie – es gibt kaum einen Spieler, der diesen rundenbasierten Klassiker nicht kennt. Das von Sega herausgegebene Spiel „Total War Battles“ versetzt die Spielhandlung ins antike Japan, fügt einen Baumodus hinzu und lässt das Spiel zur Gänze in Echtzeit ablaufen.
Die in hexagonale Felder unterteilte Spielkarte ist sowohl Bau- als auch Kampfplatz. In den meisten Missionen beginnst du damit, eine Basis zu errichten. Dazu stehen dir rund ein halbes Dutzend an Gebäudetypen zur Verfügung, die entweder Ressourcen oder Truppen liefern. Beim Bauen gibt es jedoch einige wichtige Punkte zu beachten. Beispielsweise dürfen Schreine nicht neben Handelsposten stehen. Da die Bethäuser nicht quadratisch sind und zusätzlich eine Verbindung zu einem Holzlager brauchen, artet das Bauen größerer Basen schnell in ein Puzzlespiel aus – jedes Gebäude stellt spezifische Ansprüche, die alles andere als leicht zu erfüllen sind. Wenn deine Basis endlich fertig ist, beginnt die Rekrutierung der diversen Kampfeinheiten. Das Bewegen der errichteten Truppen ist wahrlich nicht einfach, da sich die Soldaten jede Art von Rückzugsbewegung beharrlich verweigern und nur nach vorne marschieren wollen.
Das führt einerseits zu einem hohen Spieltempo mit viel Kampfdruck, ermöglicht aber auch bösartiges Taktieren. Wer es schafft, eine Einheit an der gegnerischen Armee „vorbeizumogeln“, hat fast immer gewonnen. Denn die vor der eigenen Basis stehende feindliche Armee ist nicht in der Lage, einzugreifen – bis Nachschub gebaut ist, ist das Kommandozentrum Schutt und Asche. Auch ist es nicht wirklich möglich, Einheiten im Tross zu bewegen. Das macht das Durchführen komplexerer Manöver nicht nur schwierig sondern schier unmöglich – Klassiker wie „Warfare Incorporated“ zeigen, dass es auch anders geht.
Nach dem Durchspielen der Tutorial-Kampagne findest du dich auf der Übersichtskarte wieder. Die mit EXP bezeichneten Missionen sind optional, liefern aber Erfahrungspunkte zum Verbessern der eigenen Einheiten. Die rot markierten Maps erzählen die Spielgeschichte weiter – wer Total War Battles durchspielen möchte, muss sich mit ihnen befassen. Solltet ihr zu zweit sein, gibt es auch einen Multiplayermodus. Er erlaubt das „Gegeneinander-Spielen“ auf einem Smartphone oder Tablet, indem der Bildschirm „geteilt“ wird. Multitouch-Bildschirme tracken ja mehrere Finger gleichzeitig – da jeder Spieler mit einem Finger auskommt, gibt es hier keine Probleme.
Im Play Store ist „Total War Battles“ aufgrund häufiger Abstürze eher schlecht bewertet. Der Autor dieses Tests zockt das Spiel auf einem Galaxy SII seit einiger Zeit, und hatte bisher keine Probleme oder Abstürze zu vermelden.Die Pseudo-3D-Grafik ist sicherlich nicht brandaktuell, ist aber bis auf die fehlende Zoomfunktion ausreichend und wirkt in Summe stimmig. Die Soundkulisse des Spiels ist – wie für Sega üblich – gut gelungen. Da das ganze Spiel in einem hexagonalen Raster abläuft, ist die Steuerung im Einzelspielermodus genau. Der Split-Screen-Multiplayermodus funktioniert wider Erwarten ohne größere haptische Probleme.
Es ist schwierig, komplexe Strategiespiele aufs Smartphone zu bringen. Irgendein Aspekt bleibt zwangsweise auf der Strecke – im Idealfall ist das nicht der Spielspaß. Sega hat bei „Total War Battles“ zweifellos viel richtig gemacht. Die Steuerung ist hochpräzise, die Einheiten sind vielfältig. Leider hilft all das nicht, wenn das Konzept nicht ausreichend durchdacht ist. Wer ein Strategiespiel kauft, möchte keinen Puzzler haben. Stur nach vorne laufende Einheiten beschleunigen den Spielverlauf, zerstören aber die taktische Komponente – was bei einem Strategiespiel, nun ja, suboptimal ist.
Kurz gesagt: Es fällt dem strategieaffinen Autor schwer, „Total War Battles“ ins Herz zu schließen. Es gehört sicherlich zu den besten Taktik- und Strategie-Games für Android, einige Bugs und Designfehler trüben aber (noch) den Spaß.
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