Laut Recherchen von HORIZONT bezahlt Google an die AdBlock Plus-Betreiber Geld, damit das Google-eigene Werbenetzwerk AdWords automatisch auf die Whitelist der erlaubten Werbungen kommt und somit auch bei aktiviertem Werbeblocker sichtbar bleibt.
Die Story, die der Blogger Sascha Pallenberg rund um das Geschäftsmodell des weltweit  populärsten Online-Werbeblockers Adblock Plus auf seiner Seite mobilegeeks.de zusammengetragen hat, schlägt hohe Wellen. So griffen nicht nur zahlreich klassische Medien die Geschichte auf, sondern es wurde fleißig weiter recherchiert. Der österreichische Journalist Jakob Steinschaden hat im Zuge der ganzen Geschichte nicht nur Pallenberg als auch den Till Faida, den Geschäftsführer des AdBlock Plus-Betreibers Eyeo, zum Thema interviewt, sondern auch herausgefunden, dass Google auf der Geldgeberliste von Eyeo steht und offensichtlich dafür bezahlt, dass Google AdWords-Anzeigen standardmäßig auf der Acceptable Ads-Whitelist von AdBlock Plus stehen und somit trotz aktiviertem Werbeblocker sichtbar bleiben.
Welche konkreten Summen hier fließen, ist nicht bekannt. Ist AdBlock Plus aktiviert, werden Suchmaschinen-Werbungen und gesponserte Ereignisse auf Google weiterhin angezeigt, auch Anzeigen auf Amazon, Reddit oder der alternativen Suchmaschine Yandex bleiben zu sehen. Mit Google konkurierende Angebote wie die Microsoft-Suchmaschine Bing oder Yahoo werden von AdBlock Plus in vollem Ausmaß zurecht gestutzt.
Interessant ist, wie es laut offizieller Version zur Aufnahme von Google AdWords in die Whitelist gekommen ist: So hätte Google selbst seine Suchanzeigen zur Freischaltung in das AdBlock-Forum eingestellt, so Till Faida gegenüber Horizont.at. In diesem Forum finden sich neun Posts, wobei Eyeo-Chef Till Faida den Beitrag erstellte und nach einer kurzen Diskussion die Google-Werbungen zur Whitelist hinzufügte. Laut offiziellen Darstellungen von Eyeo findet der Prozess, bei dem Werbungen zur Whitelist hinzugefügt werden, transparent und demokratisch über das firmeneigene Forum statt. Pallenberg kritisierte die Vorgänge aber, da Beiträge zu “99 Prozent von AdBlock Plus-Mitarbeitern” stammen würden.
Quellen und weiterführende Links: mobilegeeks.de, horizont.at, sueddeutsche.de, spiegel.de