Behindert Apple wirklich andere Anbieter von Musikstreaming-Apps oder sind dies alles nur Hirngespinste der neidvoll auf den Technologiekonzern aus Cupertino blickenden Konkurrenz? Die EU-Kommission ist zumindest der Ansicht, dass Apple unfairen Wettbewerb in seinem App Store betreibt. Konkret geht es darum, dass Verkäufe von Abos in den Apps auf iPhone und iPad über Apples Bezahlplattform abgewickelt werden müssen. Dabei behält der Konzern zwischen 15 und 30 Prozent der Einnahmen ein.
Dies ist zwar seit 2008, dem Start des App Stores, gängige Praxis, seit Abomodelle in den letzten Jahren zusehends an Fahrt aufgenommen haben, wirkt sich diese Tatsache aber immer mehr geschäftsschädigend auf den Markt aus. Aus diesem Grund hat Konkurrent und Marktführer Spotify eine Beschwerde gegen Apple eingebracht. Pikant ist dies vor allem deshalb, weil Spotify mit Apple Music in einer direkten Konkurrenzsituation steht und Spotify bei jedem Geschäftsabschluss über ein Apple-Gerät bisweilen eine nicht unerhebliche Abgabe an Apple leisten muss.
Untersuchungen der EU-Kommission kamen zu der Erkenntnis, dass die meisten Streaming-Anbieter diese Krux mit einer erhöhten Gebühr für App Store-Kunden lösen. Spotify selbst bot eine Zeit lang sein Abonnement um 12,99 statt 9,99 Euro im Monat an, sofern es direkt über die iOS-App gebucht wurde. Inzwischen werden Nutzer allerdings angehalten, den Dienst statt über die App via mobiler Webseite zu buchen, um den günstigeren Tarif zu erhalten. Diese Praxis betreibt neben Spotify etwa auch Netflix. Apple hat natürlich auch dagegen etwas einzuwenden, weshalb die EU Kommission fortan aktiv gegen diese Wettbewerbsbeschränkungen vorgehen will und bereits erste Gesetzesvorschläge für die Zukunft eingebracht hat.
Quelle: faz.net