Die Europäische Union gegen Google: Weil der Suchmaschinenriese systematisch eigene Dienste populär hervorgehoben haben soll, treibt die EU-Kommission nun ein Verfahren an. Streitpunkt: Rund 6,2 Milliarden Euro.
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Es dürfte nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sein bei Google, behaupten auf jeden Fall die Kartellwächter der EU. Der Vorwurf ist eindeutig: Google soll den eigenen Preisvergleichsdienst in der Reihung der Suchergebnisse bevorzugen – was natürlich unter Missbrauch der Marktmacht fällt. Microsoft oder der Axel Springer-Verlag kritisieren dieses vorgehen vehement, auch 17 andere Unternehmen sind an Bord und sitzen als Kläger in der ersten Reihe. Der Fall beschäftigt die Kritiker und Kartellwächter schon seit über fünf Jahren, demnächst könnte es zu einem Ergebnis kommen.
Sollte Google verlieren, geht eine Menge Geld flöten: Bis zu 6,2 Milliarden Euro könnte die Strafe ausmachen – und die Situation sieht nicht allzu rosig aus: Wie die Kollegen von Foundem, einer britischen Preisvergleichsseite herausgefunden haben, dürfte Google tatsächlich unlautere Methoden verwendet haben. Ein eigenes Posting sollte die Situation eigentlich erläutern, ein klassischer Schuss in den Ofen allerdings: Bei Shoppingseiten bietet Google nur Daten ab Anfang 2013, dem Zeitpunkt, zudem der neue Suchalgorithmus und Google Shopping in Kraft trat. Im zweiten Beispiel ist zudem sogar erkennbar, dass Google wohl schon seit 2011 den eigene Preisvergleich stark bevorzugt – was natürlich kein gutes Licht auf die Methoden des Unternehmens wirft.
Bis 7. Juli hat Google noch Zeit, sich zu erklären oder um Aufschub zu bitten – ob es also demnächst zu einem Ergebnis kommt, darf bezweifelt werden. Wir halten unsere Leser auf dem Laufenden!