TouchWiz, die Herstelleroberfläche aus dem Hause Samsung, ist bisher vor allem eins: verhasst. Mit dem Galaxy S6 möchte der südkoreanische Hersteller aber nun vieles besser machen und auch TouchWiz verschlanken. Dazu könnte Samsung auch eine mehr als ungewöhnliche Partnerschaft mit Microsoft eingehen und diverse Anwendungen des Windows-Herstellers vorinstallieren.Â
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Die Gerüchte, dass Samsung beim Galaxy S6 auch Hand an TouchWiz anlegen würde, kamen bereits Mitte Januar auf. Damals hieß es, der Smartphone-Primus wolle TouchWiz so performant wie Stock-Android auf dem Nexus 6 machen und radikal verschlanken. Wie radikal die Samsung-Pläne aber wirklich sind, könnte sich aber erst noch zeigen. Offenbar wird Samsung viele der aus TouchWiz bekannten Applikationen auslagern und in den Play Store verfrachten. Auf diese Weise können Nutzer nicht nur selbst entscheiden, ob sie etwa S-Note, S-Voice oder S-Note tatsächlich brauchen, Samsung könnte die Anwendungen auch über den Play Store aktuell halten und müsste bei Aktualisierungen nicht den mühsamen Weg über OTA-Updates oder KIES gehen. Das allein wäre aber noch keine Meldung wert.
Microsoft Office, Skype, OneDrive und viele andere
Wirklich interessant wird die Nachricht erst dadurch, dass Microsoft und Samsung offenbar zusammenarbeiten werden und die Android-Apps des Software-Riesen den Platz einnehmen, der durch die Auslagerung von Samsungs Anwendungen frei wird. Konkret sollen beim Galaxy S6 Microsoft Office, Skype, OneDrive und viele andere Apps des Unternehmens aus Redmond vorinstalliert sein. Neben den vorinstallierten Apps sollen Käufer des Galaxy S6 auch ein Jahres-Abo für Office 365 erhalten. Bisher war dieses zugegebenermaßen große Schmankerl nur kleinen Tablets mit Windows 8.1 vorbehalten.
Was sagt wohl Google dazu?
Wieso Microsoft und Samsung jetzt angeblich so eng kooperieren, ist unklar. Möglicherweise hat es etwas mit den Patentstreitigkeiten zu tun, die zwischen den beiden Firmen vor wenigen Tagen beigelegt wurden sind. Ob und inwiefern beide Unternehmen aus der Zusammenarbeit einen Nutzen ziehen, muss sich erst noch zeigen. Einerseits könnte Microsoft von der großen Beliebtheit der Samsung-Smartphones profitieren und mehr Nutzer für seine Apps finden, andererseits untergräbt man damit aber auch das eigene mobile Betriebssystem Windows Phone. Für Samsung ist die Angelegenheit sogar noch brisanter, denn sollten die Südkoreaner tatsächlich Microsoft-Anwendungen im großen Stile auf dem Galaxy S6 vorinstallieren, würde das ihrer ohnehin lauwarmen Beziehung zu Google wohl weiter schaden. Der Suchmaschinenbetreiber dürfte es nur ungern sehen, dass der größte Android-Hersteller gemeinsame Sache mit dem erbitterten Konkurrenten Microsoft macht. Zumal es für jede Microsoft-App auch ein Pendant Googles gibt: Office – Google Docs, Skype – Hangouts, OneDrive – Google Drive und viele weitere mehr.
Würdet ihr Microsoft-Apps nutzen, wenn sie auf eurem Smartphone vorinstalliert wären?Â