Bereits im Juli hat die Washington Post über eine Technologie berichtet, mit deren Hilfe die NSA in der Lage ist, auch ausgeschaltete Handys zu orten. Die „The Find“ genannte Methode existiert offenbar schon seit dem Jahr 2004 und soll erstmals im Irak eingesetzt worden sein.
Unter anderem wurden mittels „The Find“ die Initiatoren eines von Al Quaida finanzierten Aufstands aufgespürt.
Die Aufregung war selbstverständlich groß und die Frage, die sich viele Anwender stellten, berechtigt: „Kann auch mein ausgeschaltetes Smartphone identifiziert werden?“. Auch Privacy International ging dem nach und befragte dazu acht führende Smartphone-Hersteller.
Das Ergebnis liegt nun auf dem Tisch: Während Apple, BlackBerry, HTC und Microsoft dazu schwiegen, waren vier weitere Konzerne schon etwas gesprächiger. Ericsson, Google, Nokia und Samsung behaupteten, dass bei ausgeschalteten Handys Funkschnittstellen definitiv deaktiviert und Geräte somit nicht ortbar sind. Das geht aus Antworten der Unternehmen auf eine Frage von Privacy International http://privacyinternational.org hervor, mit der die Datenschutz-NGO auf den Artikel der Washington Post reagiert hat.
Akku raus!
Ericssons räumt jedoch ein, dass es möglich sein könnte, bösartige Apps (Trojaner) herzustellen, mit deren Hilfe es möglich sei, Mobiltelefone entsprechend zu manipulieren. Samsung wiederum dementiert dies.
So kommt Privacy International zu dem Schluss, dass eine hundertprozentige Sicherheit, erst gegeben ist, wenn das Gerät komplett von der Energieversorgung getrennt wird. Das heißt, wenn wir den Akku entfernen. Dann erst können wir sicher sein, dass uns niemand orten kann. Bloß, wie macht man das bei einem iPhone? Oder mit einigen anderen Android-Geräten? Wechselbare Akkus sind leider nicht überall Standard. Nutzer solcher Phones müssen dann eben eine falsche Fährte legen und ihre Handys schon mal absichtlich an unverfänglichen Orten einige Zeit liegenlassen.
Quelle: Privacy International via Pressetext.com