Android wird zu einem Monopol – warum das für uns schlecht ist

Redaktion 1. August 2014 5 Kommentar(e)

Die neuen Marktanteil-Zahlen der mobilen Betriebssysteme sind da und der Trend geht weiter in Richtung Android. Das mobile Betriebssystem aus dem Hause Google ist nun fast bei 85 Prozent angelangt und entwickelt sich langsam aber sicher zu einem Monopol. Doch ist das überhaupt gut für uns?

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Android ist eine harte Nummer auf dem Mobilfunkmarkt. Die Hersteller kostet die Verwendung des Betriebssystems nichts und die Kunden haben unzählige Möglichkeiten aufgrund der Offenheit des Systems. Eine solche Kombination ist nicht einfach zu schlagen und das bestätigen auch die jüngsten Zahlen hinsichtlich der Marktanteile. Während Android im 2. Quartal des vergangenen Jahres noch auf knapp 80 Prozent aller Geräte lief, sind jetzt bereits 84,6 Prozent der weltweiten Smartphones mit dem Google-Betriebssystem ausgestattet.

Was sich für uns Android-Nutzer und Enthusiasten besonders erfreulich anhört ist für die Kollegen aus den Windows Phone, Apple und BlackBerry-Lagern besonders schmerzhaft. Vor allem das kanadische Unternehmen BlackBerry, das schon seit längerem mit den Tücken des Marktes kämpfen muss, steht besonders schlecht dar. Nur mehr 0,6 Prozent des Smartphone-Marktes gehört dem Konzern.

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Die Konsequenzen für Google

Natürlich wird durch eine derartige Machtstellung auch die eine oder andere Regierung auf das Unternehmen und sein Produkt aufmerksam. Fakt ist, dass die EU-Kommission erneut Untersuchungen einleitet, die die Marktdominanz von Google untersuchen soll. So wird beispielsweise dahingehend ermittelt, ob und wie Google andere Hersteller manipuliert, um die eigenen Services an den Mann zu bringen. Beispielsweise ist es nicht möglich als Hersteller eines Smartphones mit Android-Betriebssystem eine eigene Suche oder einen eigenen Kartendienst ab Werk zu installieren. Weitere Regulierungen, wie das Unterbinden von alternativen App-Stores könnten ebenfalls die Aufmerksamkeit der EU-Kommission auf sich ziehen.

Auch die Tatsache, dass Google die Geräte-Hersteller dazu verpflichtet, Werbung für die Android-Plattform zu machen, könnte die Kommission interessieren. Beispielsweise wird beim Start eines jeden modernen Android-Smartphones das Logo des Betriebssystems angezeigt.

Lediglich Kundengewinnung?

An dieser Stelle kann vermutlich auch jeder nachvollziehen, dass der Konzern lediglich versucht, die eigenen Services und Marken nach vorne zu pushen und immer mehr Nutzer zu gewinnen. Außerdem erklärt sich jeder Hersteller selbst dazu bereit, diese Bedingungen zu akzeptieren, wenn er das Betriebssystem für seine Geräte einsetzt.

Sollte ein Hersteller eigene Dienste anbieten wollen, wie etwa einen anderen App-Store, kann er auf die Verifizierung des Google Play Stores verzichten. Damit haben die Nutzer dann zwar keinen Zugriff auf den App-Store von Google, allerdings kann der Hersteller den eigenen Service ins System integrieren.

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Auswirkungen für uns und den Markt

Monopole sind für Innovation und Preisentwicklung immer schlecht. Da sich in einem solchen Szenario nur ein Unternehmen an der Spitze befindet und genügend Macht hat um neue Trends und Entwicklungen zu unterbinden, muss es sich oftmals nicht mehr groß anstrengen um die Nummer eins zu bleiben. Auch im Falle von Google bzw. Android könnte das früher oder später der Fall sein. Da sich das Betriebssystem immer mehr Marktanteile unter den Nagel reißt, wird das Geschäft rund um die mobilen Geräte irgendwann nicht mehr rentabel für anderen Hersteller sein. Folglich werden sich diese aus den Märkten zurückziehen und Android wird zum   alleinigen Herrscher.

Zwar werden wir nicht das Problem bekommen, dass Google die Preise für die Smartphones bestimmt, da ja viele Hersteller auf das mobile Betriebssystem zurückgreifen und alle mehr oder weniger Konkurrenten zueinander sind, vielmehr wird uns das Thema Innovation treffen. Bisher musste Google immer wieder neue Funktionen in den Androiden stecken um vor der Konkurrenz von Microsoft und Apple zu bleiben. Das könnte künftig ausbleiben oder nur sehr langsam von statten gehen.

Als Monopolist hätte die Datenkrake Google auch den alleinigen Zugriff auf unsere Daten, da in diesem Szenario ja nur Android zur Verfügung steht. Das Ausmaß einer solchen Veränderung ist nicht nur kaum vorstellbar, sondern auch beängstigend.

Wie steht ihr zu dem Thema? Schreibt uns eure Meinungen und Gedanken dazu in die Kommentare.

Quelle: Strategy Analytics

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