Fast alle Leser dieses Textes besitzen ein Smartphone, aber nur die wenigsten wissen, welche Komponenten eigentlich im mobilen Begleiter verbaut sind. Wir zeigen Ihnen anhand eines Samsung Galaxy S4, was so alles in einem Smartphone steckt.
Ein Augenblick der Unachtsamkeit, ein unvorsichtiger Moment, und schon liegt das teure Smartphone in sämtlichen Einzelteilen am Boden. In den meisten Fällen gehen derartige Stürze glimpflich aus, so manches Gerät überlebt den Aufprall allerdings nicht. Dann ist guter Rat teuer: Das Gerät einschicken? Greift die Gewährleistungspflicht? Oder kann man das Smartphone sogar selbst reparieren? Die erfreuliche Antwort auf die letzte Frage: In den meisten Fällen ja, vor allem Smartphones ohne Unibody lassen sich problemlos zerlegen und wieder zusammenbauen. Oft ist kleines defektes Bauteil Schuld am Gebrechen, und das kann durchaus selbst ausgetauscht werden. Ratsam ist das allerdings nur dann, wenn die Garantie ausgelaufen ist bzw. die Versicherung nicht zahlt.
Doch wie kommt es überhaupt zu einem Smartphone? Wie werden die mobilen Begleiter gefertigt?
Asia-Importe
Die Produktion findet hauptsächlich im asiatischen Raum statt. Die Smartphones werden zwar größtenteils maschinell gefertigt, trotzdem arbeiten tausende Menschen an Fließbändern, immer mit der gleichen monotonen Arbeit, bis zu 16 Stunden am Stück. Der Aufbau der Geräte ist ähnlich: In der Vorderseite, direkt hinter dem Display, sind die meisten wichtigen Bauteile untergebracht, von den Kameras über das Mainboard bis hin zu den Sensoren. Geschützt werden die empfindlichen Komponenten von einem sogenannten „Midframe“, in den beispielsweise der Lautsprecher eingelassen ist. In eben diesen Rahmen, nur auf der anderen Seite, wird auch der Akku gelegt, eine rückseitge Abdeckung schützt das Gerät vor Staub und Einwirkungen von außen. Die Einzelteile werden in der Produktion teils maschinell, teils per Hand zusammengesetzt.
Schlechte Arbeitsbedingungen
Die Arbeitsbedingungen für die Angestellten sind dabei alles andere als optimal, Displays werden beispielsweise mit schädlichen Chemikalien gereinigt, die die Arbeiter ungeschützt einatmen. Zudem sind die Arbeiter laufend dem Druck der Aufseher ausgesetzt, dazu kommt die schlechte Bezahlung von rund 300 Euro im Monat. Das hat oft tragische Folgen: Aufsehen erregte ein Fall von Massenselbstmorden beim Fertigungsbetrieb Foxconn, der Teile für Apple, Sony oder Samsung liefert. Beim Kauf eines Smartphones sollten Sie sich über diese Probleme im Klaren sein. Konzepte wie das „FairPhone“ – ein unter fairen Bedingungen produziertes Smartphone – setzen bereits an der richtigen Stelle an. Bleibt zu hoffen, dass sich derartige Projekte etablieren und den derzeit vorherrschenden Unternehmen Konkurrenz machen können. Generell gilt aber: Reparieren ist besser als neu kaufen.
Preisgestaltung
Die Einzelteile eines Galaxy S4 kosten Samsung rund 180,- Euro, wobei der Preis aufgrund von sicherlich gewährten Mengenrabatten nur bedingt repräsentativ ist. Verkauft wird das Smartphone für ca. 600,- Euro. Natürlich muss man noch Distribution, Angestellte, Fixkosten etc. wegrechnen, neueste Quartalszahlen zeigen aber: Samsung verdient sich an den Smartphones – und speziell an der Galaxy S-Serie – eine goldene Nase. Alleine im ersten Quartal 2013 lag der Gewinn bei fünf Milliarden Euro.
Bauteilkosten am Beispiel eines  Galaxy S4 (LTE)
Speicher+RAM – € 22,00
Display – € 58,00
Prozessor – € 16,00
Kameras – € 16,00
Wireless – € 19,00
Sensoren – € 13,00
WLAN, BT, GPS – € 4,00
Power Management  € 7,00
Prozessor –  € 15,00
Akku – € 5,00
Mechanische Teile – € 17,00
Zubehör – € 5,00