Molly’s Game – Alles auf eine Karte: Hält der Pokerfilm von Aaron Sorkin, was er verspricht?

9. October 2018 Comments Off on Molly’s Game – Alles auf eine Karte: Hält der Pokerfilm von Aaron Sorkin, was er verspricht? Kommentar(e)

Einige der größten Hollywoodstars versammeln sich an einem Tisch. Im Hintergrund steht Molly Bloom – elegant gekleidet und mit einem unheimlich scharfen Blick. Sie ist die Person, die in diesem Raum wirklich die Karten in der Hand hält. Schnitt. Molly Bloom sitzt nervös im Büro eines hochkarätigen Anwalts, gespielt von Idris Elba. Es geht um eine Ermittlung seitens des FBI.

Der Film Molly’s Game – Alles auf eine Karte, der Ende 2017 erstmals erschien, basiert auf der wahren Geschichte von Molly Bloom, der „Poker-Prinzessin“, die jahrelang die Mega-Reichen zusammenbrachte, um sich bei illegalen Pokerturnieren miteinander zu messen. Hinter dem Film steckt niemand anderes als Aaron Sorkin – das Genie hinter u.a. so beeindruckenden Werken wie The Newsroom, The West Wing – Im Zentrum der Macht, The Social Network und Die Kunst zu gewinnen – Moneyball, der sowohl das Drehbuch schrieb, als auch zum ersten Mal Regie führte. Doch hält der Film wirklich das, was er verspricht?

Ein faszinierendes und kniffliges Spiel

Die Faszination, die die Figur Molly auf der Leinwand auf sich lenkt, spiegelt die immerwährende Faszination von Poker wider. Der Poker ist eines der beliebtesten und dabei schwierigsten Kartenspiele der Welt. Es bedarf eines hohen Grades an Selbstbeherrschung, um ein ordentliches Pokerface aufzusetzen sowie einer tiefen Menschenkenntnis, und das ist noch nicht mal das Schwierigste am Spiel. Molly beherrscht alle diese Eigenschaften von Grund auf. Und durch diesen Mix sticht der Film hervor. Poker fasziniert ganze Generationen von Spielern. Pokerspiele unter Freunden – und auch unter sehr reichen Freunden – gibt es ebenfalls schon lange. Casinos im Internet haben das Spiel aber noch mehr verbreitet und zu einem Massenphänomen gemacht, das auch ohne eine exklusive Klientel boomt. Heutzutage findet man die verschiedensten Pokervarianten in jedem guten Mobile Online Casino, Texas Hold’em darf da als Klassiker natürlich nicht fehlen und Carribean Stud Poker ist auch oft dabei, sowie eine Vielzahl verschiedener Varianten. Molly hat das Konzept von kleinen Spielen unter Freunden aber erst auf die Spitze getrieben dank ihres messerscharfen Verstands, ihres untrüglichen Geschäftssinns und hochkarätigen Connections. Und die Stars, die im Film am Tisch schwitzen, lieben das Spiel. Wer die Stars im wirklichen Leben sind, die an Mollys Spieltischen saßen, wird in der Presse eifrig diskutiert. Die echte Molly Bloom hat zwei davon in einem Interview erwähnt: Tobey Maguire und Leonardo Di Caprio. Auch Ben Affleck soll am Tisch gesessen haben. Der Film dreht sich um ein kluges und geschicktes Spiel – zwei Dinge, die Molly genau beherrscht. Zumindest, bis alles schief zu gehen scheint. Und dann geht es um Treue und Versprechungen, die gehalten werden müssen. Und darum, die amerikanische Regierung zu überlisten. Die Geschichte von Molly Bloom ist so verstrickt und heikel wie ein Pokerspiel selbst. Und genau das ist es, was den Film hervorhebt.


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Hervorragende schauspielerische Leistung

Eines ist sicher: Jessica Chastain und Idris Elba sind hervorragend in ihren Rollen. Chastain schafft es, selbst in langen und wortreichen Dialogen authentisch zu wirken und hat eine große Ausstrahlung vor der Kamera. Idris Elba gelingt es auf brillante Art und Weise, die Feinheiten seiner Figur zum Ausdruck zu bringen und gleich beim ersten Auftritt Interesse zu wecken. Als Molly’s Vater beeindruckt Altstar Kevin Costner. So gut wie alle anderen Schauspieler im Film zeigen ebenfalls eine gute Leistung – es fallen kaum Szenen auf, in denen es stockt oder die unauthentisch wirken. Dennoch kommen manche Kritiker nicht darum herum festzuhalten, dass der Film noch mehr könnte als das, was er zeigt.

Erreicht der Film sein Potential?

Ein Hauptpunkt von Kritikern ist, dass sich der Film sehr auf der Erzählung von Molly Bloom verlässt, die im Hintergrund den Zuschauern die Geschichte berichtet. Andere wiederum finden den Stil anregend und passend zu Mollys Charakter. Von Aaron Sorkin sind wir es längst gewohnt, lange Dialoge und einen geistreichen Schlagabtausch nach dem anderen zu bekommen und das macht sich auch bei seiner ersten Regiearbeit bemerkbar. Molly ist überaus intelligent und schlagfertig, Poker passt ihrer Persönlichkeit also wie angegossen. Ob man sich nun für die Pokerszene interessiert, oder nicht – Sorkins Regie-Erstling ist auf jeden Fall sehenswert.

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