Im Jahr 2020 stieg die durchschnittliche, weltweite Smartphone-Nutzung nach statistischen Erhebungen um 20 % auf über 4 Stunden täglich. Unter Zugrundelegung der Weltbevölkerung von rund 7,8 Milliarden Menschen ist der Download von 218 Milliarden neuen Apps im letzten Jahr durchaus beeindruckend. Dieser Trend ist unter anderem auf die Corona-Pandemie zurückzuführen und soll sich nach Branchenkennern weiter fortsetzen. Die Entwicklung von Apps wird damit zu einem noch lukrativeren Geschäft, wie es der Blick auf die gestiegenen Umsatzzahlen verdeutlicht. Neben Spielen erfreuen sich Apps aus bestimmten Bereichen einer wachsenden Beliebtheit.
Umsätze im mehrstelligen Milliardenbereich
Nach Erhebungen der Marktanalysefirma App Annie wurden im Jahr 2020 alleine in China über 120 Milliarden Euro in den App-Stores von Apple, Google und Android-Derivaten ausgegeben. Im Vergleich zum Vorjahr entsprach dies einem Anstieg von rund 20 %. Ähnliche Entwicklungen konnten auch in Europa beobachtet werden. Deutsche Handy-Nutzer haben 2,2 Milliarden neue Apps heruntergeladen und einen Umsatz von 2,74 Milliarden Euro generiert. 2015 lag dieser Wert noch bei 1,2 Milliarden Euro. In Österreich wurden 400 Millionen neue Apps heruntergeladen und 202 Millionen Euro in den App-Stores ausgegeben. Schweizer Smartphone-Nutzer gaben einen Gesamtbetrag von 210 Millionen Euro aus und luden 610 Millionen neuen Apps herunter. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Schweiz über weniger Einwohner als Österreich verfügt.
Hohe Nachfrage im Gaming-Bereich
Während Konsolen und PCs vor 2015 noch mit Abstand die Hauptplattform für Spiele darstellten, ist mittlerweile das Smartphone die beliebteste Spieleplattform. Mitunter die stärkere Ortsunabhängigkeit wird von den Gamern geschätzt, doch sind vorrangig die Gelegenheitsspiele für die wachsenden Nutzer- und Umsatzzahlen verantwortlich. Die mobilen Spiele sprechen eine breitere Masse von unterschiedlichen Spielern jeden Alters an. In Deutschland wurden im Jahr 2020 rund 11 Millionen Euro mit dem Verkauf von Spiele-Apps umgesetzt. Die In-App-Käufe, zum Beispiel der Kauf von Zusatzinhalten und virtuellen Gütern, brachte einen Umsatz von 2,26 Milliarden Euro. Auch Online Casinos sind nicht mehr aus der Entertainment-Industrie wegzudenken und werden zunehmend über mobile Endgeräte genutzt. Während in 2012 nur 6 % aller Finanztransaktionen in Online Casinos über das Smartphone abgewickelt wurden, waren es in 2018 bereits über 70 %. Eines der beliebtesten Online Spiele war und ist Book of Ra, welches zu einem Trip nach Ägypten einlädt und zu den unterhaltsamsten Slot-Spielen zählt. Das größere Interesse an Online Casinos dürfte darauf zurückzuführen sein, dass im Vergleich zu einem realen Casino kein Dresscode besteht, mehr Spiele zur Verfügung stehen und keine festen Öffnungszeiten vorgegeben werden. Zudem werden Freispiele angeboten, die bei einer herkömmlichen Spielstätte in dieser Form nicht anzutreffen sind.
Die Bereiche mit dem größten Wachstum
Neben Spielen gehörten soziale Netzwerke, Video-Streaming-Dienste und Apps von Lieferdiensten zu den Anwendungen mit der höchsten Nachfrage in 2020. Ausweislich des Reports “The State of Global Mobile Engagement 2020” von Airship hatten insbesondere zwei Zweige einen deutlichen Zuwachs zu verzeichnen. Sowohl Apps des Finanz- und Versicherungswesens als auch mobile Anwendungen aus dem Bereich Medizin, Gesundheit und Fitness wurden verstärkt heruntergeladen. Auch jenseits eines Pandemiegeschehens wird die Digitalisierung unaufhörlich voranschreiten und die Nachfrage nach mobilen Apps erhöhen. Zum einen besteht ein gesteigertes Interesse an einer Vereinfachung von alltäglichen Anliegen durch Automatisierung, zum anderen wächst die Nachfrage nach zeit- und ortsunabhängigen Softwarelösungen.