China überschwemmt den App-Markt

8. September 2013 0 Kommentar(e)

Software heißt ja heute nicht mehr Software, sondern Apps. Früher mal hast du Software programmiert, heute entwickelst du Apps. Der App-Markt zieht nach wie vor rasant an. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass die dominanten Software-Länder von damals nun unter Druck kommen.

Schwächelnde Amerikaner

Wurden vor fünf Jahren noch 65% alle PC Programme von US-Unternehmen programmiert, so hat sich heute das Bild gewandelt. Inzwischen gibt es den PC zwar noch, aber die Software die drauf läuft, wird von einigen wenigen Unternehmen wie Adobe, Microsoft und den AV-Herstellern entwickelt. Die Tablets haben Einzug in unser Leben gehalten und entsprechend haben wir keine Software mehr installiert, sondern eben Apps. Und die kommen zunehmend nicht mehr aus Amerika, sondern … richtig: aus China.

Diese Tatsache hat der App-Analyst Flurry aufgezeigt. Waren es im Jahr 2011 noch 45% aller Apps, die in den USA entwickelt wurden, so sind es zwei Jahre später nur noch 36%. Wobei an den restlichen 64 % China den Löwenanteil einnimmt.

Der Anteil an US-Software bzw. Apps sinkt (Grafik: Flurry)

Der Anteil an US-Software bzw. Apps sinkt (Grafik: Flurry)

Loyale Chinesen

Ebenfalls von Interesse mag folgender Umstand sein: Die Chinesen sind sehr loyal, was die eigenen Apps betrifft. So verwenden 64% der Chinesen Apps aus dem eigenen Land. Bei den US-Amerikanern sind das nur 59% und in Großbritannien gar nur 13%. Logisch, die Engländer verwenden auch zu 35% die US-Apps – also zu 48% englischsprachige Apps aus US und UK.

Am loyalsten sind die Chinesen, sie verwenden zu 64% Apps aus dem eigenen Land. (Grafik. Flurry)

Am loyalsten sind die Chinesen, sie verwenden zu 64% Apps aus dem eigenen Land. (Grafik. Flurry)

Der App-Markt in den USA wächst trotzdem. 2012 gab es Analysten zufolge 40 Prozent mehr Stellen in der Branche als noch im Vorjahr. Und immerhin arbeiten in den USA im Moment 725.000 Menschen im mobilen Anwendungsbereich.

Dennoch darf das alles nicht darüber hinwegtäuschen, dass es in den westlichen Ländern bereits zu einer Sättigung gekommen ist, was die Versorgung mit Apps betrifft. Diese Sättigung ist zum Teil eben auch auf die Überschwemmung aus dem asiatischen Raum zurückzuführen. Die Chinesen tun sich halt leichter, eine lokale App ins Englische zu übersetzen (auch wenn das nicht immer nach Wunsch gelingt), als der Rest der Welt bei seinen Versuchen, landesspezifische Apps ins Chinesische zu übertragen.

Quelle: Flurry  via Pressetext

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Harald Gutzelnig   Herausgeber

Harald hat eigentlich als Herausgeber und Geschäftsführer des hinter dem Portal stehenden Verlags gar nicht viel Zeit Artikel zu schreiben, aber es macht ihm so viel Spaß, dass er dafür sogar ab und an aufs Schlafen verzichtet. Er hofft natürlich, dass dieser Schlafentzug seinen Artikeln nicht anzumerken ist.

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