Zack “Danger” Brown hat vor Kartoffelsalat zu machen. Zur Untermauerung dieses heroischen Aktes erstellte er vor einigen Tagen eine Kickstarter-Seite, auf der er nach wie vor mit 1 bis 50 US-Dollar unterstützt werden kann. Was absurd klingt, brachte dem Initiator dank medialer Dauerberichterstattung bislang 46.000 US-Dollar ein.
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Wir wissen: Das Internet und dessen Schwarm-“Intelligenz”  liebt Kätzchen-Videos, unglaubliche Artikel à la Heftig.co und Viral-Trends wie Planking, Harlem Shake-Videos oder Promi-Groufies. Manchmal, ja manchmal schaffen aber auch Dinge den virtuellen Durchbruch, von denen es sich auf den ersten Blick keiner erwartet hätte. In diese Kategorie der überraschenden WTF-Hits fällt das Kartoffelsalat-Kickstarter-Projekt.
Mindestens 46.000 US-Dollar für eine Schüssel Kartoffelsalat
Von den ursprünglich angepeilten 10 US-Dollar wurden bis dato schlappe 46.000 US-Dollar erreicht. Gestern waren es sogar bereits 70.000 US-Dollar, allerdings wurden drei nicht ganz lupenreine 10.000 Dollar-Spenden von Kickstarter sicherheitshalber wieder entfernt. Die Finanzierungsphase läuft noch 22 Tage, es ist also anzunehmen, dass Zack Brown noch weitaus mehr einnehmen wird. Ein Faktor ist dabei sicherlich auch die mediale Berichterstattung der letzten Tage. Die Kombination aus Sommerloch, absurder Idee und der Crowd-Funding-Plattform Kickstarter ist für Lokal-TV-Sender bis zum Tech-Blog und alles dazwischen ein gefundenes Fressen.
Berechtigte Fragen
Wir für unseren Teil finden das Ganze ja witzig, allerdings stellt sich bei derartigen Projekten eine Grundsatzfrage, die im Zusammenhang mit Kickstarter schon des Öfteren aufgetaucht ist: Ist Kickstarter eine seriöse Plattform, die kreative Ideen fördern und ermöglichen soll? Ist es ein Online-Shop, bei dem handgemachte Flaschenöffner, Geldbörsen (übrigens tatsächlich das häufigste Produkt auf Kickstarter) und andere unspektakuläre Gadgets wie bei Amazon geordert werden können? Oder ist es – wie Kritiker von Aktionen wie dieser befürchten – zunehmend eine Seite für Projekte, die mit der Idee von Crowdfunding nichts mehr zu tun haben?   Kritisiert werden zudem Kickstarter-Aktionen für Promi-Projekte wie den Film zu “Veronica Mars” oder das Projekt von Zach Braff, die mehr oder minder große Filmstudios im Rücken haben und ihren Namen nutzen, um via Kickstarter zusätzliches Kapital an Land zu ziehen.
Letztlich ist Kickstarter wohl alles auf einmal, und das ist auch gut so.
Quelle: Kickstarter, TheVerge.com