Obwohl die Kameraqualität in der vergangenen Zeit im Smartphone-Segment stetig verbessert wurde, können bauartbedingt keine Höchstleistungen wie von System- oder gar Spiegelreflex-Apparaten erwartet werden. Das haben Wissenschaftler der University of British Columbia und der Universität Siegen erkannt und einen Algorithmus entwickelt, der das Foto nach dem Aufnehmen qualitativ deutlich verbessert.
Mobiltelefone werden längst nicht mehr nur zum Telefonieren und Smsen verwendet. Eine der oft angepriesenen Funktionen ist die Kamera. Doch nicht immer sind hochwertige Bauelemente verbaut. Dass sich selbst aus mittelmäßigem Equipment eine Menge herausholen lässt, haben nun Wissenschaftler im Rahmen der SIGGRAPH 2013 demonstriert.
Das internationale Projekt “Simple Lens Imaging” der University of British Columbia und der Universität Siegen wurde dabei mit einem selbst konstruierten, einlinsigem Objektiv mit einer Brennweite von f/4.5 und einer handelsüblichen Spiegelreflexkamera durchgeführt. Die Qualität dieser Kombination lässt sich als minder qualitativ kategorisieren. Anschließend haben sich die Wissenschaftler daran gemacht, einen Algorithmus zu entwickeln, der den charakteristischen Blur entfernt – mit Erfolg.
SimpleLensImaging Heide2013 from Felix Heide on Vimeo.
Mithilfe der sogenannten PSF (Punktspreizfunktion) wurde in jedem einzelnen Farbkanal die Struktur des Objektes erkannt und chromatische Fehler (Artefakte) entfernt. Die Ergebnisse sind schlicht umwerfend. Die auf dem Rohmaterial vorherrschende Unschärfe wurde fast vollständig entfernt. Ein Problem gibt es allerdings: Ab einer bestimmten Entfernung können Konturen nicht mehr fehlerfrei erkannt werden, es kann also zu Bildverfälschungen kommen.
Ob es die Software irgendwann einmal auf ein Smartphone schaffen wird, ist unklar. Leistungstechnisch wären moderne Mobilgeräte sicher ausreichend ausgestattet. Wir sind also gespannt, was uns dahingehend in Zukunft erwarten wird und halten euch natürlich auf dem Laufenden.
Was sagt ihr zur verbesserten Bildqualität?
Quelle: University of British Columbia via androidnext