Ironischerweise hat die globale Erwärmung Deutschland in der Energiekrise im Winter 2022/23 vorerst gerettet. Der historisch heiße Oktober, der die meiste Zeit an einen Sommer erinnerte, führte dazu, dass kaum geheizt wurde, was die Gasspeicher in Deutschland entsprechend schonte.Â
Doch die kalte Jahreshälfte wird noch lange dauern, sodass es für eine Entwarnung viel zu früh ist. Der Kauf einer Powerstation kann sich für den kommenden Winter immer noch lohnen, zumal fast alle Experten von einer fortdauernden Zeit der Wirren ausgehen, bei denen die aktuellen Krisen nur die Vorboten sind.
Fällt der Strom aus, geht alles sehr schnell
Die Selbstverständlichkeit, mit der im Westen alles, was man braucht, zur steten Verfügung stand, hat viele Menschen darüber hinweggetäuscht, dass in einer komplexen, globalisierten Welt kleine Störungen schwere Folgen haben können. Insbesondere ein Stromausfall, zu dessen Ãœberwindung eine Powerstation hilft, wäre verheerend.Â
Denn ein längerer Blackout würde die Zivilisation in einer atemberaubenden Geschwindigkeit zusammenbrechen lassen und die Menschen würden wie wilde Tiere übereinander herfallen. Immer wieder hat die Geschichte gezeigt, zu was der Mensch fähig ist, und durch die Historie der Menschheit ziehen sich Ströme von Blut.
Ein Notvorrat hilft beim Ãœberleben
Kommt es zu einem Zusammenbruch, ist der Mensch wieder auf sich allein gestellt. Im Vergleich mit archaischen Zeiten wäre das Überleben noch schwieriger, weil es keinen Clan mehr gibt, der den Einzelnen schützt, da im Laufe der Zeit im rationalistischen Westen staatliche und gesellschaftliche Organisationen den familiären Großverband abgelöst haben, auf deren Schutz aufgrund einer wesentlich geringeren Bindungskraft nicht mehr vertraut werden kann. Prepper decken sich deshalb schon seit Jahren mit lebenswichtigen Accessoires für den Ernstfall ein.
Powerstationen haben für diesen Überlebenskampf eine zentrale Bedeutung, da das Wohl und Wehe der Gesellschaft von der Stromversorgung abhängt. Die Bundesregierung rät den Bürgern zum Anlegen eines Notvorrats und empfiehlt für die Lagerung Wasser, Lebensmittel, Hygieneartikel, einen Erste-Hilfe-Koffer, batteriebetriebene Lampen und eine einfache Campingausrüstung. Bei der Wahl der Powerstation sind einige Dinge zu beachten, auf die wir in diesem Ratgeber eingehen werden.
Was ist eine Powerstation?
Powerstationen lassen sich am ehesten als tragbare Energiespeicher begreifen, die wie Notstromaggregate nicht auf das öffentliche Stromnetz angewiesen sind. Im Gegensatz zu Notstromaggregaten werden sie nicht mit Diesel oder Benzin betrieben, was ihren Einsatz für Privatpersonen attraktiv macht. Mögliche Quellen für die Stromversorgung sind Solarmodule, der Zigarettenanzünder beim Autofahren (12V-Stecker) und Steckdosen für die Intervalle, in denen der öffentliche Strom kurzfristig wieder fließt.
Größe und Leistung
Powerstationen werden nach ihrer Größe unterschieden, wobei Geräte mit einer Leistung bis 500 Watt als kleine, Geräte mit einer Leistung zwischen 1.000 und 2.000 Watt als mittelgroße und Geräte mit einer Leistung ab 2.000 Watt als große Powerstationen gelten. Andere Kennzahlen zur Beurteilung der Performanz sind die Akkukapazität in Wattstunden (Wh), die Ladezeit und die Zahl der Anschlüsse. Die standardmäßigen USB-A-Ports bieten eine Leistung von 12 W, Fast Charger von 17 bis 18 W und USB-C-Ports von 45, 60 oder 100 Watt. Möglich sind kabellose Schnittstellen zum Auflegen für das Smartphone.
Akku: Lithium-Ionen oder LiFePO4?
Lang ist es her, dass die Lithium-Ionen-Akkus die alten Blei-Kupfer-Batterien verdrängt haben. Inzwischen ist eine weitere Entwicklungsstufe eingetreten und LiFePO4-Akkus machen den Lithium-Ionen-Akkumulatoren Konkurrenz. Die LiFePO4-Batterien laufen auf Basis von Lithium und Eisenphosphat (Eisen = Ferrum).Â
Die Vorteile bestehen in einer längeren Lebenszeit von 2.000 bis 3.000 Ladezyklen, während Lithium-Ionen-Akkus nur auf 600 bis 800 Ladezyklen kommen. In der Praxis bedeutet dies, dass die Batterien nach dieser Phase 80 % ihrer Performanz eingebüßt haben. Nachteilig sind hingegen die geringere Energiedichte und die schwerere Auslesbarkeit der LiFePO4-Akkumulatoren.
Welche Features sind möglich?
Powerstationen unterscheiden sich durch die Komplexität ihres Displays voneinander. Die Angaben über Parameter können grob in Stufen oder punktgenau in Prozent angegeben werden. Eine Restlaufanzeige und ein Batterie-Managementsystem sollten zum Standard dazugehören. Eher Nice-to-Haves sind Transportgriffe, eine Zubehörtasche, LED-Leuchten und eine Taschenlampe. Enthält die Powerstation eine App-Steuerung, ist eine Fernsteuerung und Überwachung mit dem Smartphone möglich. Fragen sollten sich Kunden vor dem Kauf, was sie davon wirklich brauchen.