3D-Drucker haben das Potential, die Welt zu revolutionieren. Doch wie könnten die Wundermaschinen am sinnvollsten eingesetzt werden? Das US-Militär scheint jetzt die Killer-App für 3D-Drucker gefunden zu haben – im wahrsten Sinne des Wortes.Â
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Wie das Fachmagazin Army Technology berichtet, lässt das US-Militär gerade die Möglichkeiten erforschen, Gefechtsköpfe von 3D-Druckern herstellen zu lassen. Diese könnten nicht nur kostengünstiger hergestellt werden, sondern auch kompakter gebaut, präziser und sicherer zu handhaben sein. Ebenso könnten sie flexibel eingesetzt beziehungsweise auf spezielle Missionsziele hin gedruckt werden. Wenn sich die Technologie weiterentwickeln lasse, könnte eines Tages sogar ein kompletter Gefechtskopf oder ganze Raketen aus dem 3D-Drucker kommen, ist sich James Zunino, Materialforscher am Armament Research Engineering and Design Center (ARDEC) der amerikanischen Streitkräfte, sicher. Vielleicht könnten sich im Einsatz befindliche Soldaten ihre Ersatzteile bald auch selbst ausdrucken.
Bereits Pistolen kommen aus dem 3D-Drucker
Dass die Visionen des US-Militärs keine Hirnspinnerei sind, beweist Solid Concepts. Das kalifornische Unternehmen hat nach eigenen Angaben Ende letzten Jahres die erste Pistole entwickelt, die aus Metall besteht und von einem 3D-Drucker gefertigt wurde. Bisherige Versuche in dieser Richtung brachten immer nur Handfeuerwaffen aus Plastik  hervor, die wenig Stabilität boten. Aus 30 Einzelteilen könne die Waffe mit Hilfe des Lasersinter-Verfahrens gefertigt werden. Das Unternehmen wolle damit beweisen, wie fortgeschritten die Technologie sei. Bereits 2012 hat ein Jurastudent den Bauplan für eine funktionsfähige Plastik-Waffe aus dem 3D-Drucker ins Netz gestellt, die Arbeiten von Solid Concepts beziehungsweise dem US-Militär sind hier nur die konsequente Folge.
3D-Drucker bringen nicht nur Gefahren
Der 3D-Drucker birgt aber natürlich nicht nur Gefahren, sondern auch Chancen. Beispielsweise arbeiten US-Forscher auch an kleinen Bio-Robotern, die mit Hilfe des 3D-Druckers gefertigt werden und eines Tages in der Medizin Verwendung finden sollen. Auch biegsame Akkus, die völlig neue Gerätekategorien ermöglichen, stammen aus dem 3D-Drucker und nicht zuletzt basiert auch Googles modulares Smartphone Project Ara auf der 3D-Druck-Technik.
Was meint ihr, werden bald auch europäische Armeen sich ihre Munition aus dem 3D-Drucker holen?Â
Quelle: Army Technology (PDF), Vice Motherboard, Solid Concepts (via heise, derStandard)