In welchen Situationen lohnt es sich, zu einer „echten“ Kamera zu greifen, statt einfach die eingebaute Kamera des Smartphones zu verwenden?
Seit vielen Jahren verdrängen Smartphones die herkömmlichen Kameras vom Markt. Schon im Jahr 2011 wurden zum ersten Mal mehr Smartphones als Kameras verkauft.
Und dafür gibt’s natürlich gute Gründe: Es ist praktisch, kein weiteres Gerät neben dem allgegenwärtige Smartphone bei sich tragen zu müssen. Und die Qualität der Smartphone-Kameras ist schon seit längerem so hoch, dass sie für sehr viele Zwecke vollkommen ausreicht.
Es gibt allerdings Bedingungen, unter denen Smartphone-Kameras deutlich schlechtere Ergebnisse liefern als Kompaktkameras oder gar Systemkameras und Spiegelreflexkameras.
Störungen bei wenig Licht
Bei günstiger Beleuchtung fertigen Smartphone-Kameras gute bis sehr gute Fotos an. Probleme treten jedoch dann auf, wenn nur wenig Licht vorhanden ist – also beispielsweise oft in Innenräumen, bei Dämmerung oder gar nachts.
In solchen Situationen machte sich negativ bemerkbar, dass Smartphone-Kameras (aus Platzgründen) relativ kleine Sensoren verwenden. Je kleiner ein Sensor ist, desto weniger Licht trifft auf ihn. Das führt dazu, dass bei schlechter Beleuchtung Fotos zu dunkel werden oder Bildrauschen (also störende Pixel) in den Fotos zu sehen ist.
Hinzu kommt, dass die Fotoleuchte eines Smartphones weniger leistungsfähig ist als der Blitz einer herkömmlichen Kamera. Das macht sich unter anderem dann bemerkbar, wenn der Blitz die Aufgabe hat, Gegenlicht auszugleichen.
Digitaler statt optischer Zoom
Der zweite große Nachteil von Smartphone-Kameras besteht darin, dass sie (in der Regel) nicht über einen echten Zoom verfügen.
Mit „echt“ ist ein optischer Zoom gemeint, der dafür sorgt, dass die Gegenstände vor der Kamera größer (also auch detailreicher) abgebildet werden, ohne dass der Fotograf näher an diese Gegenstände herantreten müsste. Dies erreicht eine „echte“ Kamera, indem sie die Brennweite durch das Verschieben von Linsengruppen innerhalb des Objektivs verändert.
Die meisten Smartphone-Kameras dagegen bieten lediglich einen digitalen Zoom – schnappen sich also einen Ausschnitt des Bildes, vergrößern ihn und versuchen ihn noch etwas schönzurechnen. Im Vergleich zu einem Foto, das mit einem optischen Zoom hergestellt wurde, sind hierbei jedoch deutlich weniger Bilddetails zu erkennen.
Es gibt seit einiger Zeit Smartphones, die zusätzlich zum Weitwinkel- über ein Teleobjektiv verfügen. Allerdings beschränken sich dessen Zoom-Fähigkeiten meist auf eine zweifache Vergrößerung. Bei Kompaktkameras dagegen sind zwanzigfache Vergrößerungen gang und gäbe. Kameras, die auswechselbare Objektive unterstützen, können – dank Superteleobjektiven – noch höhere Werte erreichen.
Samsung Galaxy Note8 (mit zweifachem optischen Zoom) bei Hartlauer
Apple iPhone 8 Plus (mit zweifachem optischen Zoom) bei Hartlauer