Apple-FBI-Debatte: Snowden hält die Hilferufe der Behörden für Blödsinn

Redaktion 9. March 2016 0 Kommentar(e)

Edward Snowden ist für jedermann ein Begriff. Der Whistleblower, welcher gegenwärtig in Russland beheimatet ist, hat sich zur Debatte zwischen Apple und dem FBI geäußert. Seiner Meinung nach sind die Hilferufe der Behörden “Bullshit”.

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Die US-Regierung will Apple unbedingt dazu zwingen das iPhone des San Bernardino-Attentäters zu entsperren. Dabei wäre das alles gar nicht nötig und das FBI hätte bereits die Mittel um an die Informationen im Smartphone zu gelangen, so Edward Snowden. Der Aufdecker des NSA-Skandals wurde im Rahmen der Blueprint for Democracy-Konferenz zu diesem Entsperr-Fall befragt. Er meint, dass die Hilferufe des FBI „Bullshit“ sind. Es gäbe eine Vielzahl an Möglichkeiten an die Daten im iPhone zu gelangen, die auch schon von einigen Experten erfolgreich angewandt wurden.

So hat er beispielsweise schon einen Tweet veröffentlicht, in dem er auf einen Artikel von Daniel Kahn Gillmor verweist, der beschreibt wie das FBI mit Hilfe eines NAND-Speicherbausteins das iPhone entsperren könnte.

Worum geht es dann?

Wenn das FBI also ohne allzu große Mühen das Smartphone entsperren kann, warum will die Regierung dann Apple zur Entsperrung zwingen? Der Grund ist relativ einfach: Sollte es den Behörden gelingen den Hersteller aus Cupertino zur Entschlüsselung zu zwingen, dann hätte man einen Präzedenzfall und könne somit in Zukunft auch andere Hersteller oder auch App-Entwickler zur Entschlüsselung zwingen.

Im schlimmsten Fall könnte die US-Regierung diesen ersten Triumph nutzen um zum Beispiel ein Hintertürchen durchzusetzen. Damit könnten alle Service-Provider und Hersteller dazu gezwungen werden quasi eine Lücke zu lassen, die den Behörden eine Entschlüsselung ermöglicht. Auch wenn das für die Regierungen endlich bedeuten würde, dass man Nachrichten und sämtliche andere Daten überwachen und somit das vermeintliche Risiko von Terror-Anschlägen minimieren könnte, so birgt es dennoch essentielle Gefahren.

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Die Gefahren der Ãœberwachung

Beispielsweise könnte jeder der über die Hintertür Bescheid weiß und sie findet, diese auch nutzen. Damit würden alle Informationen auch unbefugten Personen zur Verfügung stehen – Infos die eigentlich streng vertraulich sind.

Zum anderen ist natürlich auch die vollkommene Transparenz ein Problem, denn machen wir uns nichts vor: Die Regierungen würden jede Nachricht, jedes Telefonat, einfach alles über uns speichern. Für die Behörden wären wir damit vollkommen transparent, was an sich kein Problem wäre, lässt man sich nichts zu Schulden kommen.

Was aber wenn die Informationen über uns nicht in den Kreisen der Behörden bleiben, sondern nach außen gelangen? Theoretisch könnten die Regierungen sogar die Daten verkaufen und daraus Kapital schlagen – ohne jetzt den Teufel an die Wand zu malen. Von einem Hack der Regierungsdatenbanken ganz zu schweigen.

(Bildquelle: Flickr/iphonedigital)

(Bildquelle: Flickr/iphonedigital)

Danke Apple!

Das sind jetzt nur ein paar Beispiele für die Gefahren die sich aus einer solchen Überwachung ergeben könnten. Daher müssen wir versuchen, dass die Überwachung niemals passiert. Und an dieser Stelle ist auch Apple zu loben – ja auch das passiert hier – dass sie nicht einfach eingelenkt haben und sich gegen die Anordnung des FBIs stellten.

Zum Abschluss haben wir noch einen Ausschnitt von Steve Wozniak, der sich kürzlich bei Conan zu dem Prozess äußerte:

(via: Futurzone)

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