Auf der Google I/O wurde Android L das erste Mal vorgestellt. Zu den wichtigsten Neuerungen gehören natürlich das neue Design als auch die Verlängerung der Akkulaufzeit. Dies versucht das Unternehmen mit Project Volta, welches jetzt von ArsTechnica auf den Prüfstand gestellt wurde, zu erreichen.
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Mit jeder Android-Version bringt Google auch ein neues Projekt auf den Tisch. In Jelly Bean gab es Project Butter, welches dafür verantwortlich war, Animationen der Oberfläche mit 60 Bilder pro Sekunde abzuspielen. Project Svelte, bei Android 4.4 KitKat mit an Bord, sorgte dafür, dass die Android-Version auch auf Geräten mit 512 MB RAM einwandfrei läuft.
In der jüngsten Version von Android ist Project Volta integriert, mit der die Akkulaufzeit verlängert werden soll. Bis zu 90 Minuten länger soll das Gerät durchhalten, wurde auf der Google I/O verkündet. Wie man so schön sagt „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“, weshalb sich die Kollegen von ArsTechnica dran gemacht haben, um dies zu testen.
Feine Anpassungen
Softwaretechnisch sieht die Einsparung folgendermaßen aus: Bei bisherigen Android-Versionen ist es so, dass wenn das Gerät nur für eine Sekunde aus dem Standby geholt wird, es so viel Strom verbraucht, als würde es zwei Minuten im Ruhezustand weiterlaufen. Das liegt aber nicht nur am Display, sondern diverse Apps wecken den Prozessor auf um zum Beispiel einen Log-Eintrag zu machen oder beim Netzbetreiber nach einer neuen SMS nachzufragen. Dieses Verhaltensmuster wurde jetzt abgeändert und mit Android L ein sogenannter „JobScheduler“ eingeführt.
Entwickler an die Macht
Mit Hilfe von entsprechenden APIs haben Entwickler die Möglichkeit eher unwichtige Aufgaben auf einen späteren Zeitpunkt zu verlegen z.B. wenn das Gerät an einer Stromquelle hängt. Darunter fallen beispielsweise das Löschen von temporären Dateien oder das Aufräumen der Datenbank. Außerdem schickt das Betriebssystem das Gerät in den Ruhezustand, sofern einmal kein Mobilfunknetz zur Verfügung steht und sucht nicht ununterbrochen nach einer Anbindung zum größten Netzwerk der Welt.
Um Stromfresser besser identifizieren zu können, führt Google auch einen noch detaillierteren Tracker ein, der den Akkuverbrauch besser und vor allem detaillierter aufschlüsselt und darstellt.
ART statt Dalvik
Auch die Umstellung von Dalvik auf ART ist nicht zu vernachlässigen. Der größte Unterschied liegt nämlich in der Anzahl der Kompilierungen der Apps. Während bei Dalvik die Apps bei jedem Ausführen kompiliert wurden, ist das bei ART nur mehr einmalig nötig. Außerdem ist ART rein von der Architektur her schneller und effizienter, weshalb kürzere Laufzeiten und folglich auch eine geringere Leistungsaufnahme möglich ist.
Der Test
Kommen wir aber jetzt zum Test selbst. Das eine Nexus 5 ist mit Android 4.4.4 ausgestattet, während ein anderes die Developer Preview von Android L installiert hat. Beide Geräte laufen auf der gleichen Helligkeitsstufe und laden alle 15 Sekunden eine Webseite per WLAN neu. Das Ganze wird so lange wiederholt bis der Akku leer ist.
Wie auf der Grafik schön zu sehen ist, hat das Gerät mit Android L um knapp 120 Minuten, sprich 2 Stunden länger durchgehalten als die KitKat-Version. Damit wäre bewiesen, dass die bereits implementierten Anpassungen bzw. Verbesserungen schon gefruchtet haben und erkennbar sind. Wir sind schon gespannt, wie sich das Ganze noch zusätzlich zur finalen Version verändert.
Quelle: ArsTechnica