Wer’s gerne sauber hat, der darf neidisch nach Japan gucken: Dort ist jetzt ein Smartphone erhältlich, das sich mit Seifenwasser abwaschen lässt.
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Der japanische Hersteller Kyocera bringt mit dem „Digno Rafre“ das erste Smartphone auf den Markt, das sich nicht nur mit Wasser, sondern auch mit warmem Seifenwasser abwaschen lässt. Verfügbar sein wird das Gerät allerdings nur in Japan, beim dortigen Mobilfunkanbieter KDDI.
Der Sinn dieser Eigenschaft besteht nicht nur darin, dass sich das Smartphone dadurch besser reinigen lässt. Zusätzlich sei das Smartphone auch dazu gedacht, beim gemütlichen Baden Videos betrachten oder im Internet schmöckern zu können. Denn der berührungsempfindliche Bildschirm ist so konstruiert, dass er sich auch dann bedienen lässt, wenn sowohl der Bildschirm als auch die Hände nass sind. Übertreiben sollte man es jedoch nicht: Der Hersteller weist darauf hin, dass das Smartphone nicht dazu gedacht ist, in warmes Wasser eingetaucht zu werden.
Aber auch ansonsten ist das Digno Rafre hart im Nehmen: Das Smartphone soll Stürze gut überstehen und besitzt eine Gehäuseoberfläche, die imstande ist, flache Katzer zu heilen.
Die sonstigen technischen Daten
Der Bildschirm des Digno Rafre hat eine Diagonale von 5 Zoll. Die Hauptkamera bietet eine Auflösung von 13 Megapixeln, die Vorderseitenkamera eine Auflösung von 2 Megapixeln.
Der Arbeitsspeicher ist 2 GByte groß. Der 16 GByte umfassende Massenspeicher lässt sich mit einer MicroSD-Karte um bis zu 128 GByte ergänzen.
Als Betriebssystem kommt Android 5.1 zum Einsatz.
Keimschleuder Smartphone?
Ist es überhaupt notwendig, ein Smartphone mit Seifenwasser zu reinigen?
„Die Wahrscheinlichkeit, sich anzustecken, ist beim Anfassen eines Mobiltelefons genauso hoch wie beim Anfassen von Türklinken öffentlicher Toiletten“, erklärt Dr. Cain von der American Academy of Family Physicians.
Nicht überraschend daher, dass (laut einer Umfrage im Auftrag des Hightech-Branchenverbands BITKOM) sich 15 Prozent der Deutschen davor ekeln, das Mobiltelefon anderer Leute zu verwenden.
Einer Studie der Hochschule Furtwangen zufolge jedoch sind die Bildschirme von Smartphones „nur mäßig mit Mikroorganismen belastet“: Pro Quadratzentimeter befinden sich auf den Bildschirmen ungefähr 100 Mal weniger Mikroben als auf der menschlichen Hand oder auf dem häuslichen Toilettensitz. 50 Prozent der entdeckten Keime allerdings gehören zur Risikogruppe 2, sind also potentiell krankheitserregend – darunter auch Fäkalbakterien wie Escherichia coli.
Der BITKOM-Experte Bernd Klusmann rät: „Handys können Keime übertragen, und gerade jetzt in der Erkältungszeit ist eine regelmäßige Reinigung von Displays und Tastaturen sinnvoll.“
Quellen: KDDI, KDDI, Hochschule Furtwangen, Springer, BITKOM