Das Startup Qeexo hat sich auf die Fahnen geschrieben, das Smartphone zu revolutionieren – oder vielmehr die Art, wie wir mit dem Gerät interagieren und den Touchscreen verwenden.
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Das Smartphone zu revolutionieren ist nicht einfach. Schlicht die Spezifikationen nach oben zu schrauben ist eher Evolution als Revolution – die Art, wie wir das Gerät bedienen muss sich ändern. Das haben sich auch Sang Won Lee, Chris Harrison und Julia Schwarz gedacht, als sie 2012 das Startup Qeexo gegründet haben.
Seit dem ersten iPhone können Smartphones die Berührung mehrerer Finger gleichzeitig erkennen und identifizieren, wenn der Nutzer Gesten wie Pinch-to-Zoom ausgeführt. Keiner der großen Hersteller hat bisher die Notwendigkeit gesehen, an diesem Prinzip etwas zu ändern – sieht man einmal von Samsung und dem S-Pen ab. Qeexo will den klassischen Touchscreen nun auf Fortbildung schicken und ihm neue Tricks beibringen. So soll das Gerät künftig zum Beispiel die Berührungen von Finger, Fingernagel, Knöchel oder Stylus unterscheiden können, auch wenn diese gleichzeitig stattfinden.
Das Unternehmen entwickelt zu diesem Zweck derzeit die FingerSense-Technologie, die neben der X- und Y-Achse auch noch einen weiteren Wert mit einrechnet, der von einem der verbauten Sensoren des Smartphones stammt. So kann der Beschleunigungssensor zum Beispiel, nach einer kurzen Trainingsphase, unterscheiden, ob der Impuls von einer Touchscreen-Berührung vom Finger oder dem Knöchel stammt. Dieser Information lassen sich dann unterschiedliche Aktionen zuweisen. So kann die Berührung mit dem Knöchel etwa den Copy&Paste-Dialog öffnen. Dadurch lassen sich einige Berührungen und somit Zeit einsparen.
Die Technologie klingt wirklich hochinteressant, allerdings müssen wir auch sagen, dass die Bedienung im Video teilweise doch recht ulkig aussieht. Dies dürfte allerdings vor allem daran liegen, dass wir inzwischen so an die klassische Eingabe mit der Fingerspitze gewöhnt sind.
Derzeit kann FingerSense von Qeexo lediglich auf Prototyp-Smartphones genutzt werden, was sich aber bald ändern kann. Das Unternehmen versucht derzeit die großen Hersteller zu überzeugen, dass möglichst viele von ihnen auf die neue Technologie setzen, damit für Drittentwickler ein möglichst großer Anreiz geschaffen wird, Anwendungen an diese Technologie anzupassen. Wir drücken die Daumen, dass das Unternehmen erfolgreich ist und wir bald auf unseren Displays herumklopfen können.
Quelle: Qeexo (via androidnext)