Manchmal kann das Gaming auf dem Android-Smartphone zu einer echten Qual werden. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn die Performance mitten im Spiel nicht mehr ausreicht. Bei ruckelnden Bildern wird aus Spielspaß schnell einmal Frust. So etwas sollte man vermeiden. Aber wie? Die folgenden Tipps können dabei helfen. Sie umzusetzen, ist sicherlich nicht bei jedem Smartphone-Game nötig und auch nicht bei jedem Smartphone möglich. Aber bei manchen.
Welche Performance muss es denn sein?
Eine Poker-App wie die von 888 Poker ist in Sachen Performance relativ anspruchslos. Sie integriert spannende Pokerspiele wie Texas Hold’em, Omaha Hi-Lo und 7 Card Stud sowie Casinospiele und Sportwetten. Und obwohl die Spiele eine ansprechende Grafik besitzen, belasten sie die Performance eines Android-Smartphones nur wenig. Das kann bei einer umfangreichen Multiplayer-Online-Battle-Arena für das Smartphone schon ganz anders aussehen. Technische Probleme beim Spielen können den Spielspaß schnell trüben. Dann wird es höchste Zeit, die Performance des eigenen Android-Smartphones zu steigern.
Cleaner- und Boost-Apps nutzen
Die einfachste und schnellste Art einer Performance-Steigerung bieten Cleaner-Apps für Android-Smartphones. Sehr bekannt ist zum Beispiel der CCleaner, den es auch in einer Android-Version gibt. Andere Varianten sind der Clean-Master und Cleanup von Avast. Darüber hinaus existieren spezielle Boost-Apps, die die Performance von Videospielen auf Android-Smartphones erhöhen sollen. Ein Beispiel dafür ist der CM Game Booster.
Auto-Updates ausschalten
Automatische Updates von Apps während eines Games können die Smartphone-Performance deutlich senken und den Spielgenuss sehr beeinträchtigen. In der Regel sind Android-Geräte standardmäßig so eingestellt, dass Apps automatisch aktiviert werden, sobald das Smartphone via Wi-Fi verbunden ist. Um das zu unterbinden, klickt man im Seitenmenü der Play-Store-App auf den Menüpunkt „Einstellungen“ und dann auf “Apps automatisch aktualisieren”. Hier lässt sich dann die Option „Apps nicht automatisch aktualisieren” auswählen.
Apps löschen oder austauschen
In regelmäßigen Abständen sollten die auf dem Smartphone installierten Apps auf den Prüfstand. Benötigt man wirklich noch alle? Kann man einige löschen? Es gibt Apps auf dem Markt, die sich als wahre Performance-Killer entpuppen. Einige davon hat das Unternehmen Avast in seinem „Android App Performance und Trend Report Q3/2017“ aufgelistet. Zu diesen Apps gehören zum Beispiel die Facebook-, die Outlook und die GoogleMaps-App. Benötigt man diese Apps nicht mehr, sollte man sie löschen oder zumindest deaktivieren. Eventuell ist es sinnvoll, beispielsweise statt der Facebook-App die Facebook-Lite-App zu verwenden. Sie hat einen geringeren Umfang als die Facebook-App und einen geringeren Datenverbrauch.
Entwickleroptionen – Einstellungen verändern
Auch die Entwickler-Optionen eines Android-Smartphones (Einstellungen / Entwickleroptionen) bieten Möglichkeiten zur Performance-Steigerung. Allerdings wird nicht umsonst oft darauf hingewiesen, hier bitte nur dann Einstellungen zu verändern, wenn man ganz genau weiß, was man tut. Wer auf Verdacht irgendetwas ändert, kann sich eine Menge Probleme einhandeln.
Sinnvoll können Veränderungen bei den Fenster- oder Übergangsanimationen sein. Eventuell reduziert man zudem die Anzahl der Hintergrundprozesse, damit das jeweilige Spiel über mehr Ressourcen verfügen kann. Apps, die die Performance durch Aktivitäten im Hintergrund schwächen, sind beispielsweise Social-Media-Apps wie die bereits genannte Facebook-App.
Für eine steigende Performance des Spiels Fortnite unter Android empfahl Vodafone im August 2018 ebenfalls einen Zugriff auf die Entwickleroptionen. Man schaltet die Entwickleroptionen ein, indem man in den Einstellungen „Telefoninfo“ ansteuert und dort mehrfach den „Buildnummer“ antippt. Dadurch – so Vodafone – werden die Entwickleroptionen ansteuerbar. Im Bereich „Rendering mit Hardwarebeschleunigung“ soll man anschließend die Option „4x MSAA“ aktivieren und dann den Schieberegler oben neben „Ein“ betätigen, um den Entwicklermodus wieder auszuschalten. Vodafone warnt allerdings, dass dieser Kniff die Grafikleistung verbessert, aber auch mehr Akkuleistung benötigt.
Gaming-Modus aktivieren
Einige Android-Smartphones besitzen einen eigenen Gaming-Modus. Bei vielen Samsung-Geräten findet man ihn unter dem Menüpunkt Einstellungen-Gerätewartung. Dort steuert man die Punkte „Leistungsmodus“ und „Spiel“ an. Unternehmen wie Huawei und Sony bieten ebenfalls einen Spielmodus an.
Hinter dem von Huawei und HiSilicon entwickelten Gaming-Modus GPU-Turbo steckt ein ausgefeiltes KI-System, berichtete Computerbase.de in seinem Artikel „GPU Turbo: Huawei erklärt seinen Gaming-Modus für Smartphones“ von September 2018. Die KI analysiert jedes Spiel und passt Grafikchip, CPU und RAM an die Eigenheiten des jeweiligen Games an, heißt es auf Computerbase.de weiter.
Nützlich kann bei Samsung-Geräten der Game-Launcher sein. Er bietet einerseits einen schnellen Zugriff auf alle installierten Spiele. Andererseits kann man im Launcher mithilfe der „Energiesparoption“ die Performance schwächen, um länger spielen zu können. Alternativ entscheidet man sich für volle Akku-Power. Das erhöht die Chance auf ruckelfreies Spielen, wobei der Akku allerdings stärker belastet wird.
Online spielt man am besten über WLAN
Wer die Chance hat, spielt Online-Games mit dem Smartphone am besten über eine heimische WLAN-Verbindung, sofern es sich um eine schnelle Breitbandverbindung handelt. Bei einigen Android-Smartphones kann man den Offline-Modus wählen und WLAN danach über die Schnelleinstellungen wieder aktivieren. So verhindert man störende Bluetooth- oder GPS-Verbindungen.
Smartphone-Performance ist nur eine mehrerer Faktoren
Wer das Spielvergnügen auf dem Android-Smartphone mithilfe einiger Tricks zur Performancesteigerung verbessern möchte, sollte sich einer Sache immer bewusst sein: Die Performance des Smartphones ist eine wichtige, aber keineswegs die einzige Komponente, die das Gaming-Vergnügen am Smartphone beeinflusst.
Wichtig ist darüber hinaus zum Beispiel bei einigen Onlinespielen die durch die drahtlose Internetverbindung erreichbare Latenzzeit. Einfach ausgedrückt: Kurze Latenzzeiten sorgen dafür, dass ein Spiele-Charakter schneller auf die Eingaben des jeweiligen Spielers reagiert. Das birgt insbesondere bei Games Vorteile, bei denen es auf kurze Reaktionszeiten ankommt. Die technischen Leistungen bei Mobile Games für Android-Smartphones lassen sich auf vielerlei Arten steigern.