Immer mehr Senioren melden sich bei Facebook an. Das kann für unerwartete Probleme sorgen.
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Anna Stoehr aus Minnesota (USA) wollte eigentlich nur das tun, was 720.000 Menschen jeden Tag machen – sich beim sozialen Netz Facebook anmelden. Beim Angeben ihres Geburtsdatums stieß sie allerdings auf eine unerwartete Schwierigkeit: Die Liste der auswählbaren Geburtsjahre reichte nur bis ins Jahr 1905. Kein Problem für die meisten Menschen. Anna Stoehr jedoch wurde bereits im Jahr 1900 geboren. Also musste sie sich dafür entscheiden, sich mit dem gefälschten Alter von „lediglich“ 99 Jahren anzumelden. Ein klarer Verstoß gegen die Facebook-Richtlinien, die unter anderem besagen: „Du wirst keine falschen persönlichen Informationen auf Facebook bereitstellen.“
Ihr Interesse an Facebook verdankt sie Joseph Ramireza, einem Mitarbeiter des Kommunikationsunternehmens Verizon. Im August dieses Jahres verkaufte er Annas Sohn Harlan dessen erstes Smartphone. Als Harlan, der selbst bereits 85 Jahre alt ist, seine Mutter erwähnte, wurde der Verizon-Verkäufer neugierig – und erkundigte sich nach ihrem Alter. Als er erfuhr, dass sie bald ihren 114. Geburtstag feiern würde, wollte er sie unbedingt kennenlernen. Und so wurde – laut dem lokalen Fernsehsender KARE 11 – eine Freundschaft geboren.
Brief an Facebook-Gründer Mark Zuckerberg
Inzwischen hat Joseph ihr nicht nur beigebracht, wie sie Facebook benützen kann, sondern hat sie auch mit E-Mail und mit Google vertraut gemacht.
Als die Registrierungsseite von Facebook sich weigerte, Anna Geburtsdatum anzuerkennen, half er ihr, auf einer alten Schreibmaschine einen Brief an den Facebook-Gründer Mark Zuckerberg zu schreiben. „Ich bin immer noch hier“, diktierte Anna ihm.
Ihren Sohn überrascht Annas neues Interesse an Technik nicht: „Sie ist ihr ganzes Leben lang neugierig auf alles gewesen“, erzählt er.
Facebook-Benutzer immer älter
In den letzten Jahren ist das Durchschnittsalter der Facebook-Benutzer deutlich gestiegen: Laut einer Untersuchung des Beratungsunternehmens iStrategyLabs haben im Jahr 2011 die Teenager (im Alter von 13 bis 17 Jahren) noch 8,9 Prozent der Anwenderschaft ausgemacht. 2014 waren es nur noch 5,4 Prozent. Im gleichen Zeitraum ist der Anteil der Benutzer, die 55 Jahre und älter sind, von 10,6 Prozent auf 15,6 Prozent gestiegen.
Quellen: KARE 11, iStrategyLabs