Amazon startet mit GameCircle einen Frontalangriff auf Googles Play Game Services: Ab sofort können alle Android-Smartphones und -Tablets auf die Spiele-Plattform zugreifen. Bisher war dazu ein Kindle Fire notwendig.Â
Ist das eine vielleicht verspätete Antwort auf Google? Wir erinnern uns, dass Google im Mai auf der Entwicklerkonferenz I/O Google Play Game Services vorgestellt hat. Der Dienst ähnelt im Grunde Apples GameCenter oder XBOX Live und bietet Gamern eine Spiele-Plattform mit Leaderboards, Achievements, der Speicherung von Spielständen über die Cloud usw. Mit GameCircle hatte Amazon schon lange eine ähnliche Plattform, doch um GameCircle nutzen zu können, hat man bisher ein Kindle Fire gebraucht. Diese Beschränkung ist jetzt weggefallen.
Wie Amazon im eigenen Entwickler-Blog schreibt, ist GameCircle jetzt für alle Smartphones und Tablets verfügbar, die auf Android laufen. Bisher unterstützen 500 Spiele die Plattform, darunter Hits wie Temple Run oder Doodle Jump. Möchten Entwickler GameCircle in ihre Spiele einbauen, müssen sie die neuste API von GameCircle in ihre Spiele integrieren. Zumindest durch die jetzt gestiegene Anzahl an potentiellen Nutzern, dürfte das für manche Entwickler durchaus ein Gedanke wert sein. Auch wenn der Dienst von Google Amazon hier klar in den Schatten stellt. Denn während man bei Google Play Game Services mit allen Android-Nutzern, Spielern im Web und sogar iOS spielen kann, beschränkt sich GameCircle nur auf Android. Die Öffnung von GameCircle war wohl nötig, damit der Dienst nicht vollkommen den Anschluss verliert.
Aber auch generell muss man sich die Frage stellen, inwiefern die Kindle Fire Tablets von Amazon überhaupt noch eine Zukunft haben? Sie bieten nichts einzigartiges, was es auf anderen Tablets nicht ebenfalls gibt – ironischerweise sogar von Amazon selbst. Die wirklich klasse gemachten Kindle-Apps sind auf jedem Android-Smartphone oder Tablet erhältlich, genauso wie der Amazon App Store, der Amazon MP3 Store und jetzt noch GameCircle. Wofür braucht man da noch einen Kindle Fire, der durch sein kastriertes Android auch noch in der Funktionsvielfalt extrem eingeschränkt ist?
Dieser Frage wird sich Amazon in naher Zukunft stellen müssen. Denn auch der Preisvorteil, den die ersten Kindle Fire mit sich gebracht haben, ist durch die Ankunft der günstigen und gleichzeitig gut ausgestatteten  7 Zoll Tablets von Asus, Acer und Co. auch flöten gegangen.
Eure Meinung interessiert uns: Habt ihr einen Kindle Fire und freut euch darauf, jetzt mit anderen Android-Nutzern zocken zu können?Â
Quelle: Amazon Entwickler-Blog (via TechCrunch)