Biegsame und ausdauernde Akkus mit einem gängigen Drucker selber ausdrucken, das klingt nach Zukunftsmusik. Ist es auch, aber nahe Zukunftsmusik, denn ein kalifornisches Startup ist dabei solche Akkus zu entwickeln.
Imprint Energy, so nennt sich das Unternehmen, das die Batterie neu denkt. Die Mannen dieser Firma testeten bereits flexible, ultradünne Zink-Polymer-Batterien für am Handgelenk getragene Geräte und hoffen nun, sie an die Hersteller von Wearables, medizinischen Geräten und Umweltsensoren verkaufen zu können.
Sechs Millionen Kapital
Das Unternehmen hat sich erst im Juni sechs Millionen Dollar Finanzierung von Phoenix Venture Partners und von AME Cloud Ventures, dem Unternehmensfonds von Yahoo-Mitbegründer Jerry Yang gesichert, um die kommerzielle Markteinführung der Akkumulatoren voranzutreiben.
Die biegsamen Akkus basieren auf den Forschungstätigkeiten von Mitbegründerin Christine Ho, die bereits als Studentin an der University of California mit einem japanischen Forscher zusammen an mikroskopisch kleinen Zink-Batterien gearbeitet hat, die mit Hilfe eines 3D-Drucker produziert wurden.
Brooks Kincaid, Mitbegründer und Präsident des Unternehmens, meint, dass diese Batterien jeweils die besten Eigenschaften von Dünnschicht-Lithium-Batterien und gedruckten Batterien kombinieren. Dünnfilm-Akkus sind zwar wiederaufladbar, aber sie haben eine beschränkte Kapazität und sie sind teuer in der Herstellung. Gedruckte Batterien sind zwar nicht wiederaufladbar, aber sie sind billig zu produzieren und bieten eine höhere Kapazität.
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Stabile Akkus
Das Unternehmen baute sogar einen eigenen Prüfstand und verglich in Benchmarks die eigenen Imprint-Akkus mit anderen flexiblen Akkus. Letztere schnitten deutlich schlechter ab und gaben nach spätestens 1000 Biegezyklen den Geist auf. Die Imprint-Akkus hingegen blieben stabil.
Die Einsatzgebiete der Imprint-Batterien sind im Moment noch etwas eingeschränkt, weil nur Niedrigenergie-Geräte betrieben werden können. Aber man führt bereits Gespräche mit dem US-Militär, das die Akkus verwenden könnte um Sensoren zu betreiben, die den Gesundheitszustand von US-Soldaten überwachen. Weitere mögliche Anwendungsgebiete sind die Stromversorgung für Smart-Labels, das sind Etiketten mit kleinen Sensoren, die etwa Frachtstücke mittracken können.
Quelle: MIT Technology Review