Was vor 10 Jahren für viele Deutsche noch ein Fremdwort war, ist heute in aller Munde: eSports. Die virtuellen Wettkämpfe zählen inzwischen als wichtige Unterhaltungsform im Land und haben ein breites Publikum. 6 von 10 Deutschen spielen regelmäßig Videospiele, deshalb ist es kein Wunder, dass viele Menschen die digitalen Turniere ebenfalls mitverfolgen. Einige Disziplinen haben sich dabei seit Jahren etabliert und dominieren die eSport-Branche. Das wachsende Potenzial mobiler Games könnte dies jedoch verändern. Sind sie die Zukunft des eSports?
eSport: Die großen Disziplinen
Bei eSport-Turnieren treten professionelle Spieler in verschiedenen Spielen gegeneinander an. Dabei kann aber nicht jedes Game herangezogen werden. Im Fokus stehen Games, die einen hohen Anspruch an taktisches Können, Fingerfertigkeiten, Konzentration und Teamwork stellen. Dadurch haben sich bestimmte Titel an die Spitze der eSports gekämpft und dominieren die Branche seit Jahren. Zu den beliebtesten Spielen zählen deshalb Games wie League of Legends, DOTA 2, Counter Strike, Fortnite und Overwatch. In Deutschland punktet außerdem FIFA 23: Für den virtuellen Fußball wurde sogar eine eigene Virtual Bundesliga ins Leben gerufen, bei der echte Vereine ihre Spieler ins Rennen schicken. Große eSport-Turniere werden live gestreamt und von Fans rund um den Globus mitverfolgt. Wie ernstzunehmend der virtuelle Sport auch für die deutsche Wirtschaft geworden ist, zeigen Buchmacher, die die Wettkämpfe bereits in ihr Sortiment aufgenommen haben. So kann man auf zahlreiche Disziplinen eSport Wetten abschließen und damit die Spannung erhöhen. Dafür stehen vielseitige Quoten bereit, etwa für die Gesamtsiege wichtiger Ligen, aber auch für einzelne Spielergebnisse.
Konkurrenz auf dem mobilen Games-Markt
Mobile Spiele galten lange Zeit als simpler Zeitvertreib für zwischendurch. Dank der fortlaufenden technischen Entwicklung sind Smartphones jedoch mittlerweile in der Lage, komplexe Spieltitel wiederzugeben und haben sich zur beliebtesten Spieleplattform der Deutschen entwickelt. Rund 23,5 Millionen Menschen sollen 2022 auf dem Smartphone gezockt haben. Damit überholt das handliche Gerät die Konsolen und den PC um Längen. Jetzt stellen sich viele die Frage: Wird sich diese Entwicklung auch auf die eSport-Branche übertragen. Tatsächlich gibt es bereits einige Turniere, bei denen Spieler am Smartphone gegeneinander antreten. Im Vergleich zu den großen Disziplinen sind die Wettkämpfe aber noch deutlich unbekannter und erfahren nicht dieselbe mediale Aufmerksamkeit. Beliebte Titel sind derzeit Free Fire, Arena of Valor, PUBG Mobile und Mobile Legends: Bang Bang. Dass viele der Entwickler, die für die großen Disziplinen verantwortlich sind, mobile Versionen ihrer Spiele herausgebracht haben, zeigt, dass auch die Industrie den mobilen Markt ins Auge gefasst hat. Turniere für League of Legends: Wild Rift oder CS:GO Mobile gibt es bereits, noch haben sie jedoch nicht dieselbe Popularität erlangt.Â
Mobile Spiele sind auf dem Vormarsch und die praktischen Apps am Smartphone gewinnen Jahr für Jahr an Qualität. Trotzdem scheinen sie derzeit noch keinen Druck auf PC- und Konsolenspiele auszuüben, wenn es ums Thema eSports geht. Hier erweisen sich die komplexeren Spielgeräte weiterhin als vorteilhaft, um gezielte strategische Manöver durchzuführen und das eigene Können zu trainieren. Bedenkt man dazu, dass die eSport-Profis bis zu acht Stunden am Tag trainieren, so erweist sich der kleine Bildschirm auch aus gesundheitlichen Gründen als unvorteilhaft. Trotzdem gibt es bereits einige Wettkämpfe im Bereich der mobilen eSports. Es ist allerdings anzunehmen, dass die Ligen deutlich kleiner bleiben werden.