Warum jedes Unternehmen Twitch kaufen wollte

Redaktion 26. August 2014 0 Kommentar(e)

Vor einiger Zeit gingen Gerüchte um, dass YouTube, die Tochter-Plattform von Google, den Streaming-Dienst Twitch übernehmen will. Nun hat aber Amazon zugeschlagen und verkündet, dass Twitch nun zum Amazon-Universum gehört. 970 Millionen US-Dollar hat die Übernahme dem Online-Händler gekostet.

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Knapp drei Jahre gibt es das Portal für Livestreams von Spielen schon. Gerade in den letzten Jahren hat der Dienst einen enormen Wachstumsschub erfahren. Mit den League of Legends Weltmeisterschaften, die auch über diese Plattform übertragen wurden, konnten Rekordzahlen von über 32 Millionen Zuschauern erreicht werden. Doch nicht nur die Zugriffszahlen, sondern auch die treue Anhängerschaft hat Twitch zu seinem Erfolg verholfen.

Viele andere Plattformen wie UStream, Justin.TV oder auch YouTube haben versucht einen Teil des Streaming-Kuchens abzuhaben, sind aber bei der Etablierung der Services gescheitert, weshalb sich Twitch immer höherer Beliebtheit erfreute. Vor allem die ständige Konsistenz, sowie die ab und an stattfindenden Events haben dafür gesorgt, dass der Stern am Streaming-Himmel nicht abstürzt. Um das Live-Streaming-Angebot von YouTube weiter auszubauen, hätte eine Übernahme von Twitch auf jeden Fall Sinn gemacht.

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Es geht nicht nur um große Events

Obwohl 32 Millionen Zuschauer mit Sicherheit eine große Sache sind, geht es trotzdem beim Erfolg von Twitch nicht nur darum. Viele Menschen nutzen nämlich die Plattform um sich mit seinen Freunden zu treffen und miteinander Video-Spiele zu spielen bzw. dabei zuzusehen. Außerdem nutzen viele „YouTube-Stars“ die Plattform um mit ihren Fans in Verbindung zu treten. Während dieser Beispielsweise streamt und ein Videospiel zockt, können sich die Fans im Chat-Bereich miteinander unterhalten.

Vor allem mit der Einführung eines Bezahl-Modells, ähnlich wie bei YouTube kamen immer mehr Gamer auf den Gedanken ihr Hobby auch zu streamen. Sobald ein Streamer nämlich konstant mehr als 500 Zuschauer hatte, konnte er sich für das Partner-Programm bewerben. Dies ermöglichte es ihm Werbeeinblendungen zu zeigen, wodurch er Geld verdienen konnte.

Jeder wollte Twitch haben

Da Twitch ja mittlerweile nicht nur Video-Spiele streamt, sondern auch diverse Konzerte, sind natürlich die großen Unternehmen der Tech-Branche sehr an der Streaming-Plattform interessiert. Vor allem für Google wäre die Übernahme ein großer Deal gewesen, denn die bereits größte Video-Plattform mit dem größten Streaming-Service zu kombinieren, wäre ein absoluter Burner gewesen. Vor allem mit dem Rollout von Android TV, welches in Kürze vorgestellt werden soll, hätte man sich ein wichtiges Kaufargument an Land ziehen können.

Nun hat aber Amazon zugeschlagen und wird mit Sicherheit sein Fire TV mit dem Service ausstatten. Dazu kommt auch noch der bereits bestehende Service „Amazon Prime“, mit dem man ja bereits jetzt schon Filme und Serien streamen kann. Mit Twitch könnte uns dann „Amazon Prime Concerts“ ins Haus stehen.

Obwohl das Unternehmen von Jeff Bezos am Ende gewonnen hat, so kann man doch mit Sicherheit sagen, dass auch alle anderen Tech-Größen wie Apple und Microsoft versucht haben, Twitch zu übernehmen. Apple selbst bietet ja schon mit Apple TV eine eigene Set-Top-Box an, die den Service gebrauchen hätte können und auch auf der Konsole von Microsoft kann man seit dem ersten Tag Inhalte von Twitch abspielen.

Quelle: Polygon (Foto: shutterstock_63206548_Artem Samokhvalov)

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