Wer für sich selbst einkauft, muss sich um 20€ mehr oder weniger keine Gedanken machen. Bei einem Rollout von 50 oder gar 100 Stück sieht das anders aus: Teclast bedient mit dem P80h all jene, die ein für Geschäftsanwendungen ausreichendes Tablet zu einem sehr geringen Preis erwerben wollen.
Beginnen wir mit dem Offensichtlichen. Der geringe Preis fordert seinen Tribut in Form der sehr spartanischen Austattung: dem Tablet liegt nur ein USB-Kabel bei, die Wallwart muss man seperat dazubestellen. Über die Verarbeitung können wir sonst nichts wirklich Negatives berichten: das mattweiße Plastikgehäuse ist soweit solide verarbeitet. Das Gewicht von 335 Gramm liegt im Bereich des “Tabletüblichen”, die maximale Gehäusedicke fällt mit 10 Millimetern allerdings etwas hoch aus.
Auch bei der Schnittstellenauswahl geizt Teclast nicht: Das Gerät hat sogar eine MiniHDMI-Buchse zum Anschließen von Monitoren und anderen Bildausgabegeräten. In dieser Preisklasse ist ein USB-Host selten: mit passendem Kabel lassen sich USB-Sticks und Card-Reader anschließen!
Grüße vom Businessnotebook
Das Display kommt mit der heute seltenen Auflösung von 1280×800 Pixeln. Das Seitenverhältnis ist für die Anzeige von Dokumenten besser geeignet. Im direkten Vergleich mit Geräten mit FullHD ist die niedrigere Auflösung sichtbar – wer kein Vergleichsgerät danebenlegt und sich mit den angezeigten Inhalten beschäftigt, wird sich mit dem Bildschirm bald anfreunden. Unter starker Sonne ist das Display allerdings auch bei maximaler Helligkeit schwer ablesbar.
Anzumerken sei, dass der von Haus aus angebrachte Teclast-Sticker abziehbar ist. Die Transportfolie lässt sich so auch als Bildschirmschutz zweckentfremden.
Kamera: schwach, aber brauchbar
Die mit einer Maximalauflösung von nur 2MP an die Arbeit gehende Heckkamera ist aus technischer Sicht nicht sonderlich beeindruckend. Bei ausreichendem Licht liefert sie brauchbare Fotos.
Natürlich sieht die Sache bei schlechtem Licht anders aus. Auf “normalen” Bildern sieht man nur noch Konturen, während Fotos von Dokumenten – wenn überhaupt – erst nach dem dritten Auslösen brauchbar geraten.
Need for Patience
Teclast bietet sein Tablet in zwei Varianten an: eine mit X86-CPU und die hier getestete Version mit einer Vierkern-CPU aus dem Hause MediaTek. Dem Prozessor stehen ein Gigabyte RAM und 8 Gigabyte ROM zur Seite – zweiteres lässt sich durch eine MicroSD-Karte erweitern.
Für Multitaskingorgien ist das P80h schon aufgrund des limitierten RAMs nur wenig geeignet. Im geschäftlichen Einsatz und zum Surfen im Web reicht die Leistung allerdings mehr als aus – Antutu vergibt 32000 Punkte, womit das Gerät in der Vergleichsliste in keiner Weise aufscheint. Zum Vergleich: das mittlerweile betagte iPhone 5S schafft mit 63500 fast das Doppelte.
Interessant ist das Verhalten der GPU: direkt nach dem Neustart des Tablets schafft sie in Epic Citadel 40FPS, um danach – sofort und ohne nennenswerte Erwärmung – auf rund 24FPS herabzufallen. Damit ist klar, dass das Gerät zum Zocken auf keinen Fall geeignet ist.
Kein Discotablet
Im Englischen gibt es den Begriff des “somethings gotta give”. Im Fall des X80h ist dies der Lautsprecher – seine Lautstärke ist wesentlich geringer als die teurerer Geräte. Auch mit angeschlossenen Kopfhörern ist die Wiedergabe leise.
Immerhin: bei ausreichend hochwertigen Ohrhörern treten keine zu starken Verzerrungen auf. Wir ließen Stink’s Angelsachsen probeweise durch Neuyork laufen – bis auf die geringere Lautstärke waren keine großen Unterschiede zu den “etablierteren” Konkurrenten bemerkbar.
Chinesische Software
Teclast integrert den Play Store in das auf dem Tablet laufende Android 5.1. Feinde chinesischer Schriftzeichen werden mit dem Gerät insofern nicht glücklich, als das Tablet einige auf den chinesischen Markt zugeschnittene Programme samt den dazugehörenden Notifications mitbringt.
Ein wichtiges Upgrade ist das Installieren einer eigenen Tastatursoftware, da Google’s chinesische Tastatur manchmal etwas eigenwillig agiert. Sonst fiel uns während des Tests keinerlei Eigenheit auf – die von Jiayu bekannte Vorliebe für das “Vergessen” von Werbesoftware scheint bei Teclast nicht vorzufallen.
Fazit
Das P80h ist mit absoluter Sicherheit kein Multimediakracher: 1GB RAM und die eher schwache CPU sorgen trotz dem niedrig auflösenden Bildschirm für Ruckler in Spielen. Aus Sicht eines Geschäftsmann ist dies allerdings wunschenswert: für Produktivaufgaben reicht die Rechenleistung dicke aus. Wenn du auf der Suche nach einem preiswerten Tablet zum Lesen von Akten und Webseiten bist, kannst du mit dem bei GearBest um rund 50€ erhältlichen Gerät nichts falsch machen – bequemer als auf einem fünf Zoll großen Display liest es sich damit allemal!
Quelle: GearBest