Was haben wir nicht schon alles mit unserem Smartphone gemacht: Brüste vergrößert, Penisse verlängert, Leute entkleidet … Nun kommt für Fortgeschrittene: Wir wühlen in den Gedärmen herum. (kostenlos, keine In-App-Käufe)
Da liegt er nun, unser Patient. Ein ganz fürchterliches Leiden ist nun zu kurieren. Dank einer Ärztin, die uns zur Seite steht, werden wir sicher alles richtig machen: Aufschneiden, den Defekt suchen, rumschnippeln und zusammentacken, verkleistern, zunähen, fertig.
Zugute halten wir dieser App durchaus, dass sie sich ziemlich an die realen Gegebenheiten hält und dass wir fast auch von einem didaktischen Effekt sprechen könnte.
Es kann ja auch ungemein beruhigend sein: Wir müssen ins Krankenhaus, um uns unters Messer zu legen und vielleicht können wir unsere Angst dadurch beheben, indem wir die OP bereits im Vorfeld mal auf dem Smartphone nachempfinden. Womöglich bekommen wir ja keine Vollnarkose und dann können wir mitreden. Etwa: „Herr Doktor, wenn sie an die Aorta wollen, nehmen Sie doch einfach das Display quer. Dann finden Sie das Ding leichter.“ Oder: „Schalten Sie das WLAN ein – da flutscht das Skalpell besser.“
Neugierige Chirurgie
Überhaupt: Wozu benötigt diese App eigentlich Zugriff auf die WLAN-Informationen, auf die Anrufinformationen oder auf den App-Verlauf? Der Sinn der Berechtigungen vermag nicht einzuleuchten und weckt in uns gruselige Visionen, wie in der Bauchhöhle vergessenes OP-Besteck. Aber vielleicht ist das ganz harmlos und die App will nur sicherstellen, dass wir nicht schummeln und zu oft bei unserem Hausarzt anrufen, um ihn als Telefonjoker einzusetzen. Halt … Falsches Spiel …
Fazit
Spielspaß: Großes Naja; Dauermotivation: Großes Naja; Grafik: Naja; App-Berechtigungen: Riesengroßes Naja. Schade um die eigentlich recht hübsche Grundidee …
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