Google muss sich schon seit geraumer Zeit mit der EU-Wettbewerbsbehörde wegen Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht herumschlagen. Nun treten auch die US-Handelsbehörde Federal Trade Commission (FTC) und das US-Justizministerium auf den Plan.
Wie Bloomberg bezugnehmend auf zwei anonyme Quellen berichtet, ist die FDC dabei eine Untersuchung einzuleiten, um festzustellen, ob Google seine Marktmacht durch das Verbreiten des Betriebssystems Android ausnutzt.
Wie das?
Da stellt sich doch gleich einmal die Frage, wie denn dies sein könnte, wenn Android doch Open Source ist und jeder Hersteller das Betriebssystem einfach verwenden kann.
Der Haken dabei ist, dass viele Google-eigenen Anwendungen, wie der Play Store, Google Mail, Google Maps oder YouTube nicht Open Source sind und dennoch Teil von Android sind. So muss nun jeder Hersteller eines Android-Phones Google um Erlaubnis fragen, wenn er die Apps mit seinem Handy weitergibt. Nun wird Google in der Regel keinen Einwand haben, im Gegenteil, die Apps sollen ja unters Volk gebracht werden. Außer. Ja, außer der Hersteller käme auf die Idee, eigene Anwendungen aufs Handy zu packen, die mit den Google-Apps konkurrieren. Das würde Google nicht so toll finden und könnte es dem Hersteller verbieten.
Na ja…
Allerdings wird in Amerika nicht so heißt gegessen wie gekocht. Es wird von so manchem Insider überhaupt bezweifelt, dass es zu einer formellen Untersuchung kommt. Schließlich war ja Google schon mal 2013 im Visier der FDC. Damals lehnte es die Handelsbehörde jedoch ab, den Internetriesen anzuklagen, nachdem die google’schen Geschäftspraktiken umfassend untersucht wurden. Genau dies könnte auch diesmal wieder passieren. Immerhin ist Google ja kein Zwerg, der nicht einen bedeutenden Einfluss geltend machen könnte.
Aber Langeweile wird bei den Anwälten in Mountain View dennoch so schnell nicht aufkommen, schließlich hat Google ja auch noch die EU am Hals.