Technik: Stimmt doch gar nicht! Die verbreitetsten Mythen über Android und iOS

Hartmut Schumacher 20. August 2016 0 Kommentar(e)

Märchen, Mythen, Legenden, Unwahrheiten, Missverständnisse, Lügen: Wie immer Sie sie nennen möchten, derartige Falschinformationen können für viel Verwirrung sorgen.

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1. Android-Mythen

Alles Virenverseucht

Wer seine Apps aus dem Play Store bezieht statt aus illegalen Quellen, der muss sich keine großen Gedanken über Malware machen. Laut einer Untersuchung des ­Sicherheitsunternehmens Checkmarx ist die Verwundbarkeit von Android sogar etwas niedriger als die von iOS.

Android ist viel zu ­kompliziert

Im Jahr 2011 hat der damalige Microsoft-­Geschäftsführer Steve Ballmer gesagt, man müsse Informatiker sein, um ein Android-Smartphone zu bedienen. Das war schon vor fünf Jahren nicht fair – und stimmt heute noch weniger. Denn sowohl das pure Android als auch die diversen herstellereigenen Bedienungsoberflächen sind inzwischen so ausgereift, dass auch Einsteiger gut mit einem An­droid-Gerät zurechtkommen. Wahr ist allerdings, dass Android sehr viele Möglichkeiten zum Anpassen der Oberfläche bietet. Und das kann Einsteiger durchaus verwirren. Aber es wird ja niemand gezwungen, sich mit diesen Einstellungsmöglichkeiten zu beschäftigen.

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Die besten Apps erst für iOS

Vor einigen Jahren stimmte dies tatsächlich teilweise. Weil das Entwickeln von Apps für iOS etwas einfacher ist. Und weil iOS-Benutzer zahlungswilliger sind.

Inzwischen aber erscheinen die meisten Apps gleichzeitig für Android und für iOS – oder sind zumindest mit lediglich einer kurzen Verzögerung auch für Android-Smartphones erhältlich. Der Marktanteil von Android ist zu groß, als dass Entwickler diese Plattform ignorieren könnten. Und es gibt auch etliche Apps, die zuerst oder sogar exklusiv für Android auf den Markt kommen.

Android ist am erfolgreichsten

Der weltweite Marktanteil von Android beträgt derzeit etwa 81 Prozent. Der Konkurrent iOS muss sich mit 18 Prozent zufriedengeben.

Wenn wir uns allerdings auf die Gewinne statt auf die Absatzzahlen konzentrieren, dann hat iOS die Nase vorn. Denn Apple ist es (dank höherer Gerätepreise) gelungen, im Jahr 2015 unglaubliche 87 Prozent der Gewinne in der Smartphone-Branche einzukassieren. Samsung, der erfolgreichste Hersteller aus dem Android-Lager, kam auf lediglich 13 Prozent der Gewinne.

Google spioniert uns aus

Ja, der Android-Hersteller Google sammelt eine Vielzahl von Daten über die Benutzer von Android-Smartphones – zu Werbezwecken und auch um den Nutzen der Apps zu erhöhen. Allerdings können Sie diese Datensammelei abstellen. Sie müssen nicht einmal ein Google-Konto verwenden – sofern Sie bereit sind, Ihre Apps (etwas um­ständlich) aus anderen Online-Shops zu beziehen. Auch für die Suchfunktion, den Kartendienst und den Cloud-­Speicher von Google gibt es ausgezeichnete Alternativen.

2. IOS-Mythen

Apps kostenpflichtig

Nein. Viele Hersteller von iOS-Apps konzentrieren sich inzwischen darauf, ihre Einnahmen durch Werbung oder durch In-App-Käufe zu erzielen. Konkret: Die zehn beliebtesten Apps im App Store sind alle kostenlos zu haben. Dasselbe gilt für acht der zehn beliebtesten Spiele.

iOS ist nicht anpassungsfähig genug

Android-Fans weisen gerne darauf hin, dass sich ihr Betriebssystem weitgehender an individuelle Bedürfnisse und Vorlieben anpassen lässt, als dies bei iOS der Fall ist. Und ganz unrecht haben sie damit nicht. Allerdings hat sich in letzter Zeit bei iOS in dieser Hinsicht einiges getan:

Seit iOS 8 zum Beispiel ist es endlich möglich, Bildschirmtastaturen von anderen Herstellern zu installieren und statt der vorgegebenen Tastatur zu verwenden.
Und seit iOS 9 lassen sich in den Web-Browser Safari Erweiterungen einbinden, beispielsweise um aufdringliche Werbung zu blockieren.

(Bildschirmfoto: SwiftKey)

(Bildschirmfoto: SwiftKey)

iPhones sind teuer

Ja, natürlich sind iPhone- und iPad-Modelle teuer. Allerdings verlieren Apple- Geräte ihren Wert deutlich langsamer als Geräte anderer Hersteller. So dass Sie Ihr iPhone nach ein oder zwei Jahren noch zu einem relativ hohen Preis verkaufen können. Wodurch sich dann sozusagen der Kaufpreis Ihres nächsten iPhones verringert.

Ein konkretes Beispiel: Ein gebrauchtes „iPhone 6s“ erzielt bei einem bekannten Online-Recommerce-Anbieter derzeit noch bis zu 550 Euro, ein
„Galaxy S6“ dagegen lediglich 330 Euro.

Das erste ­Smartphone

Nein, bei dem ursprünglichen iPhone-Modell aus dem Jahr 2007 handelte es sich nicht um das erste Smartphone mit einem berührungsempfindlichen Bildschirm. Diese Ehre gebührt dem „Simon Personal Communicator“ von IBM aus dem Jahr 1994.

Zu den Leistungen von Apple gehört aber das Perfektionieren des berührungsempfindlichen Bildschirms sowie das Entwickeln einer Bedienungsoberfläche, die mit den Eigenarten eines derartig kleinen Computers vernünftig umzugehen weiß.

Kein USB-­Anschluss

Das iPhone besitzt einen Lightning- statt eines USB-Anschlusses. Dennoch ist es bis zu einem gewissen Grad auch möglich, USB-Zubehör verwenden:

Dank des „Lightning auf Micro USB Adapters“ (25 Euro) können Sie ein herkömmliches Micro-USB-Kabel benutzen, um das iPhone mit einem Ladegerät oder zum Synchronisieren mit einem Computer zu verbinden.

Und der „Lightning auf USB Kamera-Adapter“ (35 Euro) erlaubt es, Digitalkameras an das iPhone anzuschließen, um deren Fotos zu übertragen.

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Hartmut Schumacher   Redakteur

Hartmut ist ganz vernarrt in Smartphones und Tablets. Allerdings hielt er auch schon Digitaluhren für eine ziemlich tolle Erfindung. Er betrachtet Gedankenstriche als nützliche Strukturierungsmittel – und schreibt nur gelegentlich in der dritten Person über sich selbst.

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