IFA 2016: Sony Xperia XZ und X Compact vorgestellt

Martin Reitbauer 1. September 2016 0 Kommentar(e)

Sony hat ein neues Flaggschiff – und diesmal wirklich nur eines: Das Xperia XZ kommt mit Metallgehäuse, USB-C und ist obendrein wasserdicht. Das ebenfalls neuen X Compact deckt den Bedarf nach Westentaschen-Geräten.

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Manch ein Sony-Kunde (und mancher IT-Redakteur) war im Februar verwirrt: Das Top-Gerät der neu gestarteten Xperia X Reihe sollte das gleichnamige Xperia X sein – eindeutig hochwertiger war aber das parallel dazu präsentierte X Performance. Sechs Monate später (die Produktzyklen der Japaner bleiben kurz) macht Sony wieder alles klar: Es kann nur eines geben. Und das heißt Xperia XZ.

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Das „Z“ im Namen ist kein Verweis auf die Xperia Z-Serie, wie man vielleicht meinen könnte. Es steht für das Ende der Fahnenstange, an der sich das XZ in der Xperia-Serie positioniert. Am unteren Ende steht das im Februar vorgestellte Günstigmodell XA, für die Zukunft sind auch XE oder XM-Modelle denkbar

Beim Design gibt es keine radikalen Neuerungen. Ins Auge springt aber das zu den Seiten hin stärker abgerundete Display-Glas, dessen optischer Effekt durch eine Ausnehmung im Rahmen noch verstärkt wird.

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Auf den zweiten Blick fällt auf, dass eben dieser Rahmen nun aus Metall gefertigt ist, statt wir beim Xperia X aus Kunststoff. Das ist eine willkommene Aufwertung, macht allerdings Kompromisse nötig: Um mit den Antennen aus dem Metallkäfig ausbrechen zu können, ist der untere Teil der Metall-Rückseite aus gleichfarbigem Kunststoff gefertigt – ein Detail, das das Ensemble doch empfindlich stört.

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Positiv widerum ist die Rückkehr der wasserdichten Bauweise: Das XZ hat Schutzart IP68 und IP65, ist also gegen 30-minütiges Untertauchen in Süßwasser genau so wie gegen den Kontakt mit einem Wasserstrahl gefeit.

Das Display wächst im Vergleich zum Xperia X von 5,0 auf  5,2 Zoll (wie zuletzt beim Z5), die Auflösung steht bei 1080p. Manche Käufer hätten sich vielleicht einen QHD-Screen (2560×1440) gewünscht, für die meisten Nutzer spielt die etwas niedrigere Pixeldichte sicher keine Rolle. Auf den ersten Blick wirkte der IPS-Bildschirm im Hands-on sehr hell und sicher ausreichend scharf fürs freie Auge.

Hardware-Aufstockung

Musste sich das Xperia X noch mit einem Snapdragon 650 der Mittelklasse begnügen, hat das XZ den Flaggschiff-würdigen Snapdragon 820 an Bord. Der Arbeitsspeicher bleibt bei 3 GB, der Massenspeicher bemisst sich mit 32 oder 64 GB (wobei zur letzteren noch keine Preise oder Erscheinungsdaten zu erfahren waren.) Per SD-Karte ist der Speicher auf 256 MB erweiterbar.

Der Einsatz des Snapdragon 820 bringt auch LTE Cat 9 mit Bündelung von bis zu 3 Trägerfrequenzen und theoretisch möglichen 450 Mbit/s – die Netz- und Tarifinfrastruktur dafür fehlt im deutschsprachigen Raum jedoch noch.

Kamera

An der (für Sony immer ganz besonders wichtigen) Kamera wurde gleich mehrfach Hand angelegt. Die Knipse produziert nun 4K-Videos ­– ein Feature, das in der X-Serie bisher fehlte. Der Sensor (Sony IMX300) verfügt über drei Funktionsebenen, was den Weißabgleich verbessern soll und auch einen Laser-Autofokus mit sich bringt, der auch auf mehrere Meter Entfernung schneller scharf stellen soll als herkömmliche Fokus-Systeme. Dazu kommt der softwaregestützte „prediktive Autofocus“, der bewegliche Objekte schärfer abbildet und ein ebenfalls softwarebasierte 5-Achsen-Bildstabilisator, der verwackelte Videos verbessert. Neben diesen Assistenzsystemen bleibt aber Platz für manuelle Eingriffe: Fokus und Verschlusszeit lassen sich jetzt per Hand anpassen.

„Assist“ und USB-C

Unter dem Titel „Assist“ sammeln sich einige vielversprechende Software-Neuerungen. Das Xperia XZ soll Nutzungsmuster erkennen und anhand dieser Informationen einige Abläufe optimieren: So soll das Gerät seinen Akku nach dem Anstecken am Abend vorerst nur bis 80% füllen und die restlichen 20% erst kurz vor der Weckzeit drauflegen. So wird ein für den Akku ungesunder Ladezyklus vermieden.

Appropos Akku: Geladen wird über die verdrehsichere USB-C-Buchse und per Quick Charge 3.0 (5 bis 12 Volt). Das ist zwar nicht konform mit der USB-Spezifikation (die für USB-C-Geräte dieser Art 3 Ampere und 5 Volt vorsieht), aber die Norm findet auch bei anderen Herstellern wenig Beachtung. Auf Nachfrage bestätigt Sony, dass dieses Mal auch das mitgelieferte Ladegerät Quick Charge beherrschen wird, damit die ganze Sache auch von Nutzen ist – bei den Geräten der X- und Z-Reihen war das bisher ja nicht der Fall.

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Das Xperia XZ wird 699 Euro kosten und soll schon ab Mitte Oktober erhältlich sein. Für  Deutschland ist eine Pre-Sales-Aktion geplant, bei der „frühe Vögel“ unter den Käufern ein Paar Sony-Kopfhörer gratis abstauben können.

Xperia X Compact

Das zweite an diesem Tag vorgestellte Gerät, das Xperia X Compact soll die erfolgreiche Tradition von Sonys Westentaschen-Smartphones fortführen. Der Bildschirm misst 4,6 Zoll und löst mit 720p auf, das Gehäuse ist sehr ähnlich zum indirekten Vorgänger Z5 Compact, nun aber in Klavierlack-Optik gehalten – Geschmackssache.

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Die Kamera ist dieselbe wie beim großen Bruder XZ, gleiches gilt für den USB-C-Anschluss. In punkto Hardware wird aber abgespeckt: Das X Compact wird vom Snapdragon 650 angetrieben. Und auch auf die wasserdichte Bauweise müssen Compact-Käufer verzichten. Dafür beträgt der Preis nur 449 Euro und der Verkauf startet schon am 12. September.

 Android Nougat?

Beide neuen Geräte laufen mit Android 6 Marshmallow. Einen Termin für das Update auf Android Nougat will Sony auf Nachfrage noch nicht nennen. Die Entwicklung sei aber im Gange und schon in die Testphase eingetreten. Auf der Liste der Update-Kandidaten stehen alle Geräte der X-Reihe sowie Z5, Z5 compact, Z3+ und das Z4 Tablet.

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