Kununu Bewertung löschen: Leitfaden

12. September 2025 Comments Off on Kununu Bewertung löschen: Leitfaden Kommentar(e)

Im Schatten der Sterne: ein Leitfaden zur Löschung unzulässiger Kununu-Bewertungen

Bildquelle: pexels.com

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Im digitalen Zeitalter ist der Ruf eines Unternehmens untrennbar mit seiner Online-Präsenz verbunden. Plattformen wie Kununu spielen dabei eine zentrale Rolle, indem sie Arbeitnehmern eine Stimme geben und potenziellen Bewerbern Einblicke in die Unternehmenskultur ermöglichen. Ein guter Ruf kann Türen öffnen, während negative Bewertungen das Image nachhaltig beschädigen können.

Doch nicht jede Kritik ist berechtigt. Manchmal finden sich auf Kununu Bewertungen, die auf persönlichen Streitigkeiten, unwahren Behauptungen oder sogar Beleidigungen beruhen. Solche Einträge verzerren das Bild eines Unternehmens und sind nicht nur unfair, sondern oft auch rechtlich unzulässig.

Dieser Leitfaden soll Orientierung bieten und zeigen, wie man professionell und effektiv gegen unzulässige Bewertungen vorgeht. Es ist ein Weg, um das eigene Image zu schützen und für faire Spielregeln zu sorgen.

Wenn das Urteil unfair ist: die rechtliche Grundlage

Eine kritische Bewertung, die auf persönlichen Erfahrungen beruht, ist in der Regel als Meinungsäußerung zulässig. Sie gehört zum freien Diskurs auf einer Plattform wie Kununu. Doch es gibt klare Grenzen, und wenn diese überschritten werden, hat man gute Chancen, eine Löschung zu erwirken. Die zentrale Frage lautet, wann man eine Kununu Bewertung löschen lassen kann.

Grundsätzlich lässt sich eine Bewertung dann entfernen, wenn sie unzulässig ist. Das ist der Fall, wenn sie gegen die Richtlinien von Kununu oder gegen geltendes Recht verstößt. Zu den häufigsten Löschungsgründen gehören:

Unwahre Tatsachenbehauptungen: Eine Bewertung darf keine falschen Behauptungen über Fakten enthalten, die nachweisbar unwahr sind. Beispiele sind falsche Angaben zur Höhe des Gehalts, der Arbeitszeit oder zu Kündigungsgründen.
Beleidigungen und Schmähkritik: Unzulässig sind Bewertungen, die keine sachliche Auseinandersetzung sind, sondern den einzigen Zweck haben, eine Person oder ein Unternehmen herabzuwürdigen.
Verstoß gegen die Plattform-Richtlinien: Kununu hat eigene Regeln, die der Rezensent akzeptieren muss. Dazu gehört zum Beispiel, dass die Bewertung auf eigenen, persönlichen Erfahrungen beruhen muss. Auch die Erwähnung von Klarnamen oder die Abgabe mehrerer Bewertungen durch dieselbe Person sind verboten.
Datenschutzverstöße: Wenn in einer Bewertung sensible, persönliche Daten veröffentlicht werden, kann dies ebenfalls ein Löschungsgrund sein.

Eine persönliche, negative Meinung wie “Ich fand die Arbeitsatmosphäre schlecht” ist schwer anzufechten. Behauptungen wie “Die Gehälter werden immer zu spät ausgezahlt” können hingegen nachgewiesen und angefochten werden, wenn sie nicht der Wahrheit entsprechen.

Der Weg zur Löschung: das offizielle Vorgehen

Wenn eine Bewertung die rechtlichen oder plattformeigenenRichtlinien verletzt, kann man einen Löschungsantrag stellen. Dies ist der erste Schritt in einem strukturierten Prüfverfahren.

Der offizielle Prozess sieht wie folgt aus:

1. Antrag einreichen: Als Unternehmen meldet man die betreffende Bewertung bei Kununu und begründet, warum diese unzulässig ist. Es ist entscheidend, sachlich und präzise zu bleiben.
2. Kununu wird aktiv: Die Plattform leitet den Löschungsantrag an den Verfasser der Bewertung weiter und bittet ihn, innerhalb einer Frist von 7 bis 10 Tagen Nachweise für seine Aussagen zu erbringen.
3. Beweislast des Bewertenden: Der Verfasser muss nun belegen, dass seine Behauptungen wahr sind. Wenn er diesnicht kann, hat man als Unternehmen gute Chancen, dass die Bewertung entfernt wird. Liegen Tatsachenbehauptungen vor, muss der Bewerter diese nachweisen. Liegt eine Schmähkritik vor, muss der Bewerter nachweisen, dass seine Kritik nicht herabwürdigend, sondern sachlich war.
4. Entscheidung und Löschung: Kann der Verfasser die Behauptungen nicht belegen, löscht Kununu die Bewertung. Sollte die Plattform die Löschung ablehnen, hat man immer noch die Möglichkeit, einen Rechtsanwalt einzuschalten, der auf Medienrecht spezialisiert ist und die Plattform zur Löschung auffordern kann.

Das Verfahren kann einige Wochen dauern und erfordert Geduld. Wichtig ist, alle notwendigen Unterlagen und Fakten griffbereit zu haben, um den Prozess zu beschleunigen. Auch wenn ein Verfahren mit Kosten verbunden sein kann, ist die Investition in den Schutz des eigenen Rufs oft lohnenswert.

Nach der Löschung: Was dann?

Nach einer erfolgreichen Löschung ist die Arbeit noch nicht unbedingt beendet. Die Entfernung einer einzelnen Bewertung kann zwar kurzfristig für Erleichterung sorgen, doch die langfristige Pflege des eigenen Rufs bleibt eine kontinuierliche Aufgabe.

Ein strategischer Umgang mit der Situation kann das Image sogar nachhaltig stärken. Wenn das Feedback – auch wenn es überzogen war – auf ein echtes Problem im Unternehmen hindeutet, sollte man es als Chance sehen, interne Abläufe zu verbessern. Das kann ein klareres Feedback-System für Mitarbeiter sein oder die Überarbeitung von Prozessen.

Zudem kann eine professionelle und sachliche Reaktion auf andere Bewertungen, die zwar kritisch, aber zulässig sind, ebenfalls Vertrauen schaffen. Eine Gegendarstellung, die die eigene Perspektive schildert, zeigt Transparenz und Bereitschaft zur Auseinandersetzung. Ein solches Vorgehen kann potenziellen Bewerbern zeigen, dass man Kritik ernst nimmt und einen offenen Dialog pflegt. So wird aus einem negativen Erlebnis eine Möglichkeit zur Verbesserung und Stärkung der Arbeitgebermarke.

Fazit: Fakten zählen mehr als Emotionen

Die Löschung einer Kununu-Bewertung ist kein willkürlicher Akt, sondern ein juristisch fundiertes Verfahren. Wie dieser Leitfaden gezeigt hat, ist der Erfolg dabei direkt an die Beweisbarkeit geknüpft. Entscheidend ist nicht, ob eine Bewertung gefällt, sondern ob sie gegen geltendes Recht oder die Plattformrichtlinien verstößt.

Der professionelle Umgang mit negativen Bewertungen, sei es durch eine Löschung oder eine sachliche Reaktion, stärkt das Vertrauen in die Arbeitgebermarke. So wird aus einer scheinbaren Bedrohung eine Chance, die eigene Reputation langfristig zu sichern und als attraktiver Arbeitgeber aufzutreten.

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