„Weil sich Nachbarn warnen, bevor etwas passiert.“ So lautet das Motto der App „Dike“, die zum Melden von Verbrechen und anderen Gefahren gedacht ist – bei der Polizei aber nicht auf uneingeschränkte Gegenliebe stößt. (kostenlos, ohne In-App-Käufe)
Die App „Dike“ informiert Sie über Straftaten wie Einbrüche und Brandstiftungen, die in der Umgebung Ihres Wohnorts stattgefunden haben. Sie bekommen eine Übersicht über derartige Ereignisse einerseits in Form einer Google-Maps-Karte mit entsprechenden Hinweisen angezeigt. Und andererseits in Form einer Liste.
Das Ganze ist aber keine Einbahnstraße. Denn auch Sie selbst haben die Möglichkeit, Beobachtungen über verdächtige Vorfälle mit Hilfe der App zu melden. Dabei können Sie unter anderem den Ort und die Art des Vorfalls angeben. Auch ein Foto dürfen Sie hochladen. Diese Meldungen sind dann für die anderen Benutzer der App in dieser Gegend sichtbar. Darüber hinaus können Sie Meldungen von anderen Benutzern mit ergänzenden Kommentaren versehen.
Derzeit deckt die App lediglich die Städte Bonn, Frankfurt und Hamburg ab. Besonders viele Benutzer scheint der Dienst aber noch nicht zu haben. In jeder dieser Städte waren zum Testzeitpunkt zwar für die vergangenen drei, vier Tage jeweils zehn Meldungen vorhanden – beispielsweise über Betrugsversuche, Brandstiftungen, Verkehrskontrollen, Diebstähle, Vandalismus, Festnahmen und Demonstrationen. Dabei handelte es sich aber ausschließlich um Pressemitteilungen der Polizei.
Skeptische Behörden
Bei der Polizei löst die App keine Begeisterung aus. Christoph Schulte, einer der Pressesprecher des Landeskriminalamts Hessen, sieht die Gefahr einer „digitalen Hexenjagd“. Die Möglichkeit, auch Fotos hochzuladen, könne darüber hinaus die Persönlichkeitsrechte von Menschen beeinträchtigen. Ähnliche Befürchtungen hegt der hessische Datenschutzbeauftragter Michael Ronellenfitsch.
Fazit
Technisch funktioniert die App „Dike“ gut. Dafür gibt’s die Bewertung von vier Sternen. Der tatsächliche Nutzen der App hängt aber davon ab, wie viele Anwender sie tatsächlich findet – und wie verantwortungsvoll diese Anwender mit ihren Möglichkeiten umgehen.